Portrait von Kathrin Friederike Müller
© Esther Laukötter/CAIS NRW

Habilitationsverfahren von Dr. Kathrin Friederike Müller erfolgreich abgeschlossen

(04.11.2021) Die ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Kathrin Friederike Müller hat am Mittwoch, den 27. Oktober 2021 vom Fachbereichsrat 06 der Universität Münster die Venia legendi für das Fach Kommunikationswissenschaft verliehen bekommen. Damit ist ihr im Dezember 2020 eröffnetes Habilitationsverfahren erfolgreich abgeschlossen, welches sich aus einer kumulativen Habilitationsschrift und dem erfolgten Habilitationsvortrag mit Kolloquium zusammensetzt.

Dr. Kathrin Müller, die aktuell als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medienforschung der Universität Rostock tätig ist, zeigte nach Ansicht des Fachbereichsrats für Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften der WWU eine exzellente Habilitationsleistung, die allen Anforderungen vollauf entspricht. In ihrer Habilitationsschrift mit dem Titel „Alltag als Treiber von Mediatisierung: Theorie und Empirie zu Medienhandeln in digitalen Medienumgebungen “ untersucht Kathrin Müller die alltägliche Aneignung des Internets aus unterschiedlichen Perspektiven wie z.B. der Entgrenzung von Arbeit und Privatleben oder veränderten Geschlechterrollen. Sie liefert mit ihren empirischen Projekten und Publikationen neue, eigenständige theoretische und empirische Erkenntnisse über die Zusammenhänge von alltäglicher Medienrezeption, u.a. im Kontext von Paarbeziehungen. Damit hat Kathrin Müller einen wichtigen Beitrag zur Beantwortung der Frage geleistet, wie Geschlechterverhältnisse, Paarkonstellation und die Verbreitung neuer Medientechnologien miteinander in Beziehung stehen. Darüber hinaus ist ihre Forschung zu Veränderungen und Problemen des Arbeitslebens durch die zunehmend internetbasierte Arbeit im Home Office als besondere Leistung hervorzuheben. Nicht zuletzt hat sich die Kandidatin auch intensiv mit der Bedeutung von Normen z.B. bei der Nutzung von Facebook auseinandergesetzt. 

Die Schrift wurde zusammen mit der Lehrbefähigung von der Habilitationskommission unter der Leitung von Volker Gehrau zur Annahme empfohlen und vom Fachbereichsrat bestätigt. Der fachbereichsoffene Habilitationsvortrag beschäftigte sich mit dem Thema „Medien und soziale Ungleichheit: Kommunikationswissenschaftliche Perspektiven auf Differenzen“. Darin hat Kathrin Müller kommunikationswissenschaftliche Ansätze zur Analyse des Zusammenhangs gesellschaftlicher Unterschiede mit der Verbreitung und Nutzung von Massenmedien dargestellt und deren Implikationen auch mit Bezug auf soziologische, politik- und erziehungswissenschaftliche Perspektiven diskutiert.

Dr. Müller hat an der Ruhr-Universität Bochum Publizistik und Kommunikationswissenschaft mit den Nebenfächern Theaterwissenschaft und Komparatistik studiert und das Studium 2003 mit einem Magistraexamen abgeschlossen. 2009 promovierte sie an der Leuphana-Universität Lüneburg mit dem Thema „Frauenzeitschriften aus der Sicht ihrer Leserinnen. Die Rezeption von Brigitte im Kontext von Biografie, Alltag und Doing Gender“. Von 2008 bis 2010 war Dr. Müller dort am Verbundprojekt „Spitzenfrauen im Fokus der Medien. Die mediale Repräsentation von weiblichen und männlichen Führungskräften in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft“ beteiligt. Nach einer Weiterbeschäftigung als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienkultur der Leuphana-Universität von 2010 bis 2012 arbeitete sie im Anschluss bis 2016 an der Westfälischen Wilhelms-Universität am Institut für Kommunikationswissenschaft im DFG-Projekt „Das Mediatisierte Zuhause I-III“, gefördert von der DFG im Schwerpunktprogramm 1505 „Mediatisierte Welten“, auf einer Post-Doc-Stelle. Nach einer weiteren Beschäftigung am IfK zwischen 2016 und 2019 kehrt sie 2020 aus ihrer Elternzeit zurück und setzte schließlich ab November 2020 ihre Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medienforschung der Universität Rostock fort, wo sie neben der Lehre für die Betreuung und Begutachtung von Masterarbeiten zuständig ist. 

Dr. Kathrin Friederike Müller ist Sprecherin der Fachgruppe „Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht“ der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft. 2012 erhielt sie den Lehrpreis der Leuphana- Universität Lüneburg sowie einen Publikationspreis. Sie war Mentee sowohl im Gertrude J. Robinson-Mentoringprogramm der DGPuK als auch bei „Erstklassig“, dem Mentoringprogramm der WWU. Kathrin Müller hat zwei Monografien verfasst, ist Herausgeberin eines Themenhefts und hat zu zahlreichen Forschungsarbeiten in nationalen und internationalen Fachzeitschriften und Sammelbänden publiziert. 

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