Portrait: Prof. Dr. habil. Gábor Polyák

Zur Situation von Medien und Journalismus in Ungarn – Gastvortrag und Fragestunde mit Prof. Dr. habil. Gábor Polyák (Eötvös Loránd University Budapest)

Interessierte Studierende und Wissenschaftler*innen sind herzlich eingeladen

(05.12.2022) Am kommenden Mittwoch, 07.12.2022, begrüßt das IfK im Rahmen zweier BA-Seminare einen ausgewiesenen Experten für die Medienentwicklung in osteuropäischen Transformationsstaaten: Prof. Dr. habil. Gábor Polyák von der Eötvös Loránd University Budapest berichtet in einem Kurzreferat über die aktuelle Situation von Medien und Journalismus in Ungarn. Anschließend können die Teilnehmenden eigene Fragen an Gábor Polyák richten.

Professor Polyák ist Absolvent der Rechtswissenschaften sowie der Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Pécs. An der Universität Wien legte er einen Master of Law mit Schwerpunkt ICT-Recht ab, bevor er an der Universität Pécs seine PhD erwarb und dort auch habilitierte. Seit 2022 leitet er das Institut für Medien und Kommunikation der Eötvös Loránd University Budapest (ELTE). Frühere Positionen führten ihn bereits an die WWU Münster, wo er von 2014 bis 2016 als Forschungsstipendiat am Institut für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht arbeitete.

Zwischen 2008 und 2009 war Gábor Polyák wissenschaftlicher Berater des Vorsitzenden der ungarischen Medienbehörde. Seit 2011 ist er wissenschaftlicher Leiter von Mertek Media Monitor, einer ungarischen NGO, die sich mit Fragen der Medienpolitik und der Medienregulierung befasst. Er arbeitet zudem regelmäßig für internationale Organisationen, wie etwa Reporter ohne Grenzen.

In seiner Monografie Medienpolitik in Osteuropa (2018) hat sich Gábor Polyák kritisch mit dem Prozess der Medientransformation in den Staaten des ‚früheren Ostblocks‘ sowie der Rolle der europäischen Institutionen und westeuropäischen und amerikanischen Medieninvestor*innen auseinandergesetzt. Seine Analyse macht deutlich, wie Schwachstellen liberaler Mediensysteme ausgenutzt werden können und über welche Instrumente die Europäische Union verfügt, um Angriffe auf die Medien- und Informationsfreiheit abzuwehren. Für seinen Einsatz für die Freiheit von Forschung und Lehre sowie für das Recht auf freie Meinungsäußerung verlieh ihm die Universität Potsdam 2020 den Voltaire-Preis für Toleranz, Völkerverständigung und Respekt vor Differenz.

Der Kurzvortrag und die anschließende Fragestunde finden am Mittwoch, 07.12.2022, von 14.00 bis 15.00 Uhr in Raum Cont-BH 8 statt. Die Veranstaltung ist Teil der beiden BA-Seminare Mediensysteme und Medien(angebots)strukturen in Europa, die von Priv.-Doz. Dr. habil. Jens Woelke geleitet werden. Innerhalb der Seminare konnten sich die Studierenden zuvor bereits in die Mediensysteme von Estland, Lettland, Polen und eben auch Ungarn einarbeiten.

Auch andere interessierte Studierende und Wissenschaftler*innen des IfK sind herzlich eingeladen, am Gastvortrag teilzunehmen. Eine Voranmeldung per Mail an jens.woelke@uni-muenster.de wäre wünschenswert.

Ansprechpartner Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Dr. Stephan Völlmicke
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