Online-Campaigning in Wahlkämpfen


Leitung Prof. Dr. Frank Marcinkowski
Bearbeitung Prof. Dr. Frank Marcinkowski, Felix Flemming, M.A., Julia Metag M.A. zusammen mit Studierenden des M.A. Kommunikationswissenschaft
Institution

Institut für Kommunikationswissenschaft
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Bispinghof 9 – 14
48143 Münster

Zeitraum seit April 2013
Finanzierung Eigenmittel
Klassifikation Nutzung, Wirkung & Diffusion neuer Medien im politischen System
Schlagworte Online-Medien, Wahlkampf, Facebook, Fragmentierung, inzidenteller Kontakt, 'trap effect'

Publikation & Präsentation

Felix Flemming & Frank Marcinkowski (2016). Der ‚trap effect‘ des Internet. Ausmaß und Folgen inzidenteller Rezeption von Wahlkampfkommunikation im Internet während des Bundestagswahlkampfs 2013. In Henn P. & Frieß D. (Hrsg.), Politische Online-Kommunikation. Voraussetzungen und Folgen des strukturellen Wandels der politischen Kommunikation (S. 193-214). doi: 10.17174/dcr.v3.9

Frank Marcinkowski & Felix Flemming 2016). Politische Internetnutzung bei Haupt- und Nebenwahlen. Eine Untersuchung der Bundes- und Landtagswahlen zwischen 2009 und 2013. In Tenscher J. & Rußmann U. (Hrsg.), Vergleichende Wahlkampfforschung. Studien anlässlich der Bundestags- und Europawahlen 2013 und 2014 (S. 205-231). Wiesbaden: Springer VS.

Frank Marcinkowski & Felix Flemming (2015): Unabsichtliche Rezeption und aversive Reaktion. Eine unerwünschte Nebenwirkung des Online-Wahlkampfes? Vortrag auf der Jahrestagung „Politische Online-Kommunikation. Voraussetzungen, Facetten und Folgen des strukturellen Wandels politischer Kommunikation“ des Arbeitskreises „Politik und Kommunikation“ der DVPW, der Fachgruppe „Kommunikation und Politik“ der DGPuK und der Fachgruppe „Politische Kommunikation“ der SGKM, Düsseldorf, 19.-21.02.

Frank Marcinkowski & Felix Flemming (2014): The bycatch of social networks. Extent and effects of incidental online exposure to the German national election campaign. Vortrag auf der 5. European Communication Conference der ECREA, Lissabon, 12.-15. November.

Frank Marcinkowski & Felix Flemming (2014): Der Beifang sozialer Netzwerke. Ausmaß und Folgen des inzidentellen Kontakts mit dem TV-Duell im Internet. Vortrag auf der gemeinsamen Tagung der DVPW-Arbeitskreise „Politik und Kommunikation“ und „Wahlen und politische Einstellungen“, Berlin, 5.-6. Juni.

Julia Metag & Frank Marcinkowski (2014): Why Do Candidates Use Online Media in Constituency Campaigning? An Application of the Theory of Planned Behavior. Journal of Information Technology & Politics, 11(2), 151.

Felix Flemming & Frank Marcinkowski (2014): Das überschätzte Medium. Nutzung und Wirkung des Internet im Wahlkampf. In: U Dittler & M Hoyer (Hrsg.), 'Kommunikation mit digitalen Medien: Kundenkommunikation, Facebook-Biographien, digitale Meinungsbildung und virtuelle Gerüchte in Zeiten von Social Media (S. 259-282). München: Kopaed.

Frank Marcinkowski, Julia Metag & Caroline Wattenberg (2013): Online-Campaigning als Wahlkampfstrategie. Zum Erklärungswert der Theorie geplanten Verhaltens für die strategische Kommunikation von Kandidaten. In Gehrau V, Röttger U, Preusse J (Hrsg.), Strategische Kommunikation – Umrisse und Perspektiven eines Forschungsfeldes., S. 173-199. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Frank Marcinkowski & Julia Metag (2013): Lassen sich mit dem Internet Wählerstimmen gewinnen? Befunde zu drei deutschen Wahlen. Publizistik, 58(1), S. 23-44.

Felix Flemming, Julia Metag & Frank Marcinkowski (2013): The Paradox of Online Campaign Effects on Election Outcomes – Are Spin-Offs on Traditional News Media the Answer to this Problem? Paper presented at the ECREA Conference “New Trends in Political Communication. Evidence, Theories, Implications, Opportunities”, Milano, 19.-20.09.2013.

Julia Metag & Frank Marcinkowski (2012): Strategic, Structural, and Individual Determinants of Online Campaigning in German Elections. Policy & Internet, 4 (3-4), 136-158.

Julia Metag & Frank Marcinkowski (2012): Explaining online campaigns. The interplay of strategic, structural and individual predictors in national, state and local elections. Submission for Political Communication Division of the 2012 Conference of the International Communication Association, Phoenix, Arizona, USA

Frank Marcinkowski & Julia Metag, Caroline Wattenberg (2012): Why do candidates use online media in constituency campaigning? An application of the Theory of Planned Behavior. Paper presented to the Workshop on “Parties and Campaigning in the Digital Age“, at ECPR Joint Sessions 2012, University of Antwerp, Belgium.

Beschreibung


Nach mehreren Studien zu Kommunal- und Landtagswahlen, die sich im Wesentlichen auf Kandidatenumfragen stützten, analysieren wir derzeit die Rolle der Online-Medien bei der Bundestagswahl 2013. Zwei Themenaspekte stehen dabei im Vordergrund des Interesses: Die Fragmentierung von Parteikampagnen durch individualisierten Gebrauch von Social Media der Kandidaten und der Inzidentelle Kontakt mit Wahlkommunikation im Internet.

Projekt 1: Inzidenteller Kontakt mit Wahlkommunikation
Die Zuwendung zu politischen Informationen setzt nicht nur während des Wahlkampfs ein Mindestmaß an politischem Interesse voraus. Politisches Interesse ist in jeder demokratischen Gesellschaft ungleich verteilt. Daraus folgt, dass in jeder Wahl ein größerer Anteil uniformierter Wähler seine Stimme abgibt. Seit langem stellt sich die Frage, wie die Wahlkommunikation auch diejenigen erreichen kann, die sich nicht (bzw. wenig) für Politik und die Wahl interessieren. Können also Online-Medien und speziell soziale Netzwerke, wie Twitter und Facebook, die soziale Reichweite von Wahlkommunikation erhöhen und kommen über Online-Medien auch solche Bürger mit der Berichterstattung über den Wahlkampf in Berührung, die für die traditionellen Medien und Kanäle der Wähleransprache nicht erreichbar sind?

Methode: Bevölkerungsumfrage N = 1.100 (online)
Schlagworte: Incidental exposure, Social Media, Wahlbeteiligung

Projekt 2: Fragmentierung von Parteikampagnen

Das Internet und speziell die sog. „sozialen Medien“ geben den Direktkandidaten in den Wahlkreisen die Möglichkeit, sich von der generellen Ausrichtung der Kampagne ihrer Partei unabhängig zu machen und den eigenen Wahlkampf zu individualisieren. Das liegt nicht unbedingt im Interesse der Parteiorganisationen, die einen Wahlkampf aus einem Guss favorisieren und mögliche Querschüsse vermeiden wollen. Außerdem bieten die technischen Möglichkeiten der sozialen Netzwerke die Möglichkeit und den Anreiz, den eigenen Wahlkampf personalisiert und regionalisiert zu führen. Das Ziel der Studie ist herauszufinden, wann und unter welchen Bedingungen es dazu kommt, dass Direktkandidaten einen personalisierten, regionalisierten und/oder individualisierten Wahlkampf führen und die sozialen Medien zum Beispiel eher für self promotion anstatt zur Unterstützung des Bundestagswahlkampfes ihrer Partei.

Methode: Inhaltsanalyse der Wahlkommunikation von Direktkandidaten von CDU/CSU, SPD und Linkspartei auf Facebook in ausgewählten BT-Wahlkreisen (N = 400).