Das Jahrhundert des Journalismus: Die Geschichte des Journalismus in Deutschland vom Ersten Weltkrieg bis ins Zeitalter der Digitalisierung (1914-2014)

Zeitraum 01.10.2019-30.09.2022
Leitung PD Dr. Thomas Birkner
Finanzierung DFG - Sachbeihilfe/Einzelförderung
Schlagwörter Journalismusforschung, Digitalisierung, Mediengeschichte, automatisierte Inhaltsanalyse


Abstract

Die beantragte Studie soll die Geschichte des Journalismus in Deutschland vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zum Zeitalter der Digitalisierung erforschen. Hierzu wird Journalismusgeschichte eingebunden in Gesellschaftsgeschichte und Journalismus unterteilt in die
a) Redaktion als Organisation (journalistische Institutionen),
b) Redaktion als Personengruppe (journalistische Akteure) und
c) Redaktion als Textproduktion (journalistische Aussagen).

Für jeden dieser Bereiche ist ein eigenes Teilprojekt vorgesehen. Für die Entwicklung der journalistischen Medien sollen vor allem Archive besucht und Dokumente mittels historischem Quellenstudium analysiert werden. Die Journalistinnen und Journalisten sollen vor allem durch die qualitative Analyse von (Auto)Biographien, Materialen von Berufsverbänden und Interviews mit Journalistinnen und Journalisten und Expertinnen und Experten erforscht werden. Die Entwicklung journalistischer Texte schließlich soll mittels einer teilautomatisierten Inhaltsanalyse untersucht werden. Dabei soll es darum gehen, das im Informationsjournalismus etablierte Pyramidenprinzip des Nachrichtenaufbaus in Zehnjahresschritten im Zeitverlauf und über unterschiedliche Mediengattungen hinweg in Kontinuität und Wandel darstellen zu können. Insgesamt erscheint bei der Komplexität des Gegenstands erst die vorgeschlagene Methodentriangulation erfolgversprechend.

Die Studie unterteilt hierzu das „Jahrhunderts des Journalismus“ in
a) die Phase der Weltkriege (1914-1945),
b) die Phase des Eisernen Vorhangs (1945-1990) und
c) die Phase der Digitalisierung (1990-2014).

In allen drei Phasen stellen sich unterschiedliche Herausforderungen des Quellenzugangs, von der bislang noch schleppend voranschreitenden Digitalisierung alter Medienprodukte (digital reborn sources) hin zur unübersichtlichen Fülle von digital born sources im 21. Jahrhundert.
Am Ende soll neben Aufsätzen in Fachzeitschriften eine international anschlussfähige Monographie stehen, die die Geschichte des Journalismus in Deutschland vom Ersten Weltkrieg bis hin zur Etablierung des Web 2.0 zu Beginn des 21. Jahrhunderts aus einem Guss erzählt. Um bereits im Projektverlauf Anschluss an die aktuellen Diskussionen in Wissenschaft und Praxis herstellen zu können, werden die Module „projektspezifischer Workshop“ und „Öffentlichkeitsarbeit“ beantragt.