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Propädeutik Frühe Neuzeit

Aus lizenzrechtlichen Gründen, kann auf viele digitale Angebote nur über das Campusnetz der WWU, bzw. einen VPN Client zugegriffen werden. Die nötigen Links und Installationsanleitungen für diverse Betriebssysteme finden Sie hier: https://www.uni-muenster.de/IT/services/kommunikation/vpn/index.html

Eine weitere Zugriffsmöglichkeit bietet der Virtuelle Desktop der WWU, der allen Studierenden und Mitarbeitenden individuell zur Verfügung steht. Es handelt sich um eine virtuelle Windows-Umgebung, von der aus nicht nur die Druckdienste des ZIV angesteuert werden können, sondern auch die neuesten Versionen von Word, Adobe oder Citavi. Auf diese Weise können auch Mac- oder Linux-User das Literaturverwaltungsprogramm Citavi nutzen. Der Zugang wird hier beschrieben: https://www.uni-muenster.de/IT/services/arbeitsplatz/remote/

 

1. Einführungen in die Geschichte der Frühen Neuzeit

Online:

  • Die in Münster entwickelte Einführung in die Frühe Neuzeit ist zwar unvollendet geblieben, bietet aber einen gut strukturierten Überblick und viele Antworten auf grundsätzliche Fragen zur frühneuzeitlichen Gesellschaft und Kultur: https://fnz-online.univie.ac.at/
  • Historicum.net Themenseiten: Historicum.net bietet fundierte und zitierfähige Themenportale (Hauptseite > Disziplinen > Themenportale), z.B. zur Reformation, und beherbergt u.A. ein umfangreiches Lexikon zur Geschichte der Reformation, der Hexenverfolgung, uvm. Die Themenseiten ziehen momentan um, weshalb die URL sich ändern können und Sie eventuell nochmal googeln müssen. Im Mai 2020 funktionierte aber folgender Link: https://langzeitarchivierung.bib-bvb.de/wayback/20190716081002/https://www.historicum.net/themen/

Gedruckt:

  • Beat Kümin, The European World 1500-1800. An Introduction to Early Modern History, 3. Auflage, New York & London 2017
  • Thomas Maissen, Geschichte der Frühen Neuzeit, München 2018
  • Luise Schorn-Schütte, Geschichte Europas in der Frühen Neuzeit: Grundzüge einer Epoche 1500-1789, 3. Auflage, München 2019.

 

2. Literaturrecherche

  • 2.1. allgemeine Hinweise zur Literaturrecherche

    Allgemein ist zu beachten, dass Ihre Suchergebnisse nur so gut sein können wie die Suchbegriffe, die Sie eintippen. Überlegen Sie daher, ob es eventuell synonyme Begriffe oder Wendungen gibt, nach denen Sie suchen können (zum Beispiel ‚Exorzismus‘, ‚Teufelsaustreibung‘ oder ‚Austreibung‘). Beachten Sie auch immer, wie man Suchbegriffe trunkiert, das kann bei verschiedenen Suchmaschinen variieren.

  • 2.2. Suche in Datenbanken

    ★ Lokale Angebote an der WWU: ULB/DISCO

    Zum Einstieg ins Bibliographieren hat die ULB speziell für HistorikerInnen dieses ‘Webquest’ entwickelt, das Ihnen die Grundlagen erklärt und mit Ihnen die ersten Schritte geht:
    https://www.ulb.uni-muenster.de/ulb-tutor/webquest/geschichte/index.html

    Die Buch- und Aufsatzrecherche über Disco sind über zwei getrennte, aber komfortabel nebeneinander liegende Tabs erreichbar:
    https://disco.uni-muenster.de

    Katalogplus erlaubt die Suche nach Büchern (Monographien, Sammelbänden, Lexika, etc.) in den Beständen der ULB und aller Institutsbibliotheken (wie das Historische Seminar haben die meisten anderen Fachdisziplinen auch ihre eigenen Bibliotheken). Zu jedem Buch können Sie unter dem Tab ‚Details‘ die bibliographischen Angaben und unter dem Tab ‚Verfügbarkeit‘ die Bibliotheken, in denen das Buch vorhanden ist, sowie die entsprechenden Signaturen finden (Beachten Sie, dass jede Bibliothek jedem Buch eine individuelle Signatur zuweist. Das von Ihnen begehrte Werk kann also im Fürstenberghaus unter AB.123.C, im Katholischen Seminar aber unter 111.ZYX stehen).

    eArticlesplus ist die zentrale Suchmaschine für Zeitschriftenliteratur. Hier können sie genauso über Titel- und Schlagworte suchen und zumeist auch direkt auf die Texte zugreifen, soweit diese digital verfügbar sind.


    ACHTUNG: der direkte Zugriff auf das digitale Angebot klappt nur, wenn sie über das WWU Netz angemeldet sind. Sollten sie von zuhause an die Literatur kommen wollen, müssen Sie den Tunnelblick VPN Client auf Ihrem Gerät installieren und sich darüber einloggen (eine VPN-Verbindung gaukelt dem System letztlich vor, dass Sie vor Ort, über das WWU Netz, auf das Angebot zugreifen – es hat alles mit Urheberrechten und Nutzerlizenzen zu tun). Anleitungen und Links für den Download des Clients gibt’s hier:
    https://www.uni-muenster.de/ZIV/services/kommunikation/vpn/index.html

  • 2.3. Online-Bibliographien und bibliographische Hilfsmittel zur Literatursuche

    Bibliographien:

    • Deutsche Historische Bibliographie: https://www.historicum.net/metaopac/start.do?View=dhb
      Erlaubt es, auch neueste deutschsprachige Monographien und Sammelbände (Keine Aufsätze, etc.) über die üblichen Kriterien (Schlagworte, Stichworte, etc.) zu finden. Die Deutsche Historische Bibliographie führt die seit 2013 nicht mehr aktualisierte Historische Bibliographie Online (siehe unten) weiterführen will.
    • Internationale Bibliographie der Zeitschriftenliteratur (IBZ): https://www.degruyter.com/view/db/ibz
      Die umfangreichste online Bibliographie, speziell für wissenschaftliche Zeitschriften, in der man über deutsche und englische Schlagworte Literatur suchen kann. Jährlich kommen 132.000 neue Aufsätze hinzu und man kann über eine halbe Million Abstracts einsehen.
    • Historische Bibliographie Online: https://historische-bibliographie.degruyter.com/
      Die HBO wird zwar seit 2013 nicht mehr weitergeführt, bleibt aber eine wertvolle Ressource, da sie aufgrund ihrer feingliedrigen Systematik eine in dieser Form einzigartige Methode des Suchens ermöglicht, die ein wenig von der Wahl des richtigen Stichworts unabhängig macht.
    • Jahresberichte für deutsche Geschichte (JdG): http://www.jdg-online.de/
      Nach mehr als hundert Jahren werden die Jahresberichte für die deutsche Geschichte der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften seit Ende 2015 nicht mehr weitergeführt. Das Projekt ist in die Deutsche Historische Bibliographie (s.o.) überführt worden, die alten Bände sind aber online verfügbar und bleiben vorerst ein wichtiges Hilfsmittel.
    • www.brepolis.net
      Bibliography of British and Irish History. Die Datenbank informiert über die Geschichte Großbritanniens und Irlands aller Epochen seit der römisch-britischen Frühzeit. Sie erfasst Monographien, Zeitschriftenaufsätze und Beiträge aus Sammelwerken. Es sind ca. 570.000 Einträge enthalten, die jährlich um etwa 10.000 Einträge ergänzt werden.


    Weitere bibliographische Hilfsmittel (Kataloge, Rezensionsportale, etc.)

    • Karlsruher Virtueller Katalog (KVK): https://kvk.bibliothek.kit.edu/?digitalOnly=0&embedFulltitle=0&newTab=0
      Der KVK ist ein Bibliothekskatalog über den Sie sowohl in sämtlichen deutschen Katalogsverbünden als auch in vielen internationalen Katalogen (z.B. Library of Congress, Bibliothèque national de France, British Library, Nationale Bibliotheek, usw) nach Büchern suchen können. Die Ergebnisse sind, je nachdem wie weit sie Ihre Suche entgrenzen, entsprechend umfangreich. Denken Sie darüber nach, ob sie für Ihre Proseminararbeit wirklich die neueste dänische oder polnische Literatur benötigen – bei einer Master- oder Doktorarbeit sieht die Sache natürlich wieder anders aus.
    • www.hsozkult.de
      Es handelt sich hierbei nicht um eine Bibliographie, aber Hsozkult kann als Hilfsmittel der Literaturrecherche dienen. Besonders wichtig sind die Rezensionen, man findet aber auch Tagungsberichte, Ausstellungsbesprechungen und Ausschreibungen für Praktika und Stellen.
    • www.sehepunkte.de
      Epochenübergreifend, interdisziplinär und international ausgerichtetes Rezensionsorgan für die Geschichtswissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf deutschsprachigen Publikationen, die europäische und außereuropäische Fachliteratur wird aber immer stärker rezipiert. Die Rezensionen werden auf Deutsch, Englisch oder Französisch geschrieben.
    • Wikipedia:
      Jeder benutzt die Wikipedia, aber in unterschiedlichem Maß und mit unterschiedlichen Voraussetzungen. Es gibt bei Wikipedia ausgesprochen tolle Einträge, die nicht nur ‚korrekt‘, sondern nuanciert, anspruchsvoll und wissenschaftlich auf dem letzten Stand sind. Es gibt aber auch völlig katastrophale Einträge, die faktisch falsch, tendenziös, irreführend, total veraltet oder aus vielen anderen Gründen schlecht sind. Das Problem ist, dass Sie die Qualität eines Eintrages nicht unbedingt einschätzen können, besonders nicht, wenn Sie sich gerade erst einem neuen Thema widmen und Grundlagenwissen brauchen. Daher ist die Wikipedia mit großer Vorsicht zu benutzen.
      Die Wikipedia ist nicht zitierfähig, aber bei der Literatursuche kann sie dann hilfreich sein, wenn die Autoren auf die neuere Literatur verweisen. Dazu können sie unter jedem Eintrag ‚Literatur‘ und (hoffentlich) Fußnoten einsehen. Wie verlässlich die angegebene Literatur ist, variiert aber wiederum stark.

3. Datenbanken und Plattformen für die Suche von Digitalisaten

Die Digitalisierung hat die Recherche und den Zugriff auf frühneuzeitliche Primärquellen und digitalisierte Fachliteratur in den letzten zwanzig Jahren in vielerlei Hinsicht stark erleichtert. In der ‘digital-humanities’ Pionierzeit der 2000er Jahre schossen allerdings unkoordiniert allerorts Digitalisierungsprojekte und Plattformen zu deren Erschließung aus dem Boden, die sich teilweise ergänzten, teilweise überschnitten, teilweise einen ganz speziellen Fokus hatten oder versuchten verschiedene Angebote zu vereinen, womit sie aber wiederum nur partiell Erfolg hatten. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) förderte viele Digitalisierungsprojekte, Staats-, Landes-, Universitäts- und Forschungsbibliotheken entwickelten ihre eigenen Angebote, Google rollte weltweit ein gigantisches Digitalisierungsprogramm aus (dessen Reste auf Google Books zu finden sind), usw.
Bis heute gestaltet sich die Recherche daher sehr unübersichtlich und man muss immer noch verschiedene Adressen aufsuchen, um möglichst vollständige Ergebnisse zu erzielen.

  • 3.1. Bücher und andere Druckerzeugnisse

    Umfassend:

    Deutsche Digitale Bibliothek (DDB): https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/
    Die DDB ermöglicht nicht nur, wie der Name suggeriert, den Zugang zu Büchern, sondern “zum kulturellen und wissenschaftlichen Erbe Deutschlands” insgesamt, also auch zu “Millionen von Büchern, Archivalien, Bildern, Skulpturen, Musikstücken und anderen Tondokumenten, Filmen und Noten. Als zentrales nationales Portal soll die DDB perspektivisch die digitalen Angebote aller deutschen Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen miteinander vernetzen.” Diese Zielsetzung verspricht, dass es in Zukunft wirklich einen zentralen Anlaufpunkt für die Recherche geben wird und obwohl das Angebot ständig erweitert wird, werden Sie sich bis zur endgültigen Umsetzung weiterhin mit den multiplen Plattformen auseinandersetzen.


    Fachliteratur:

    Zur Suche nach digitalisierter Fachliteratur bietet sich neben dem Onlineangebot der ULB, das Directory of Open Access Books (https://www.doabooks.org/) an, in dem alle lizenzfrei zugänglichen Fachbücher, auch neueste Titel, verzeichnet sind. Es werden aber nur Open Access Bücher aufgenommen, die bislang lediglich einen Bruchteil der Fachliteratur darstellen.

    Digi20 (https://digi20.digitale-sammlungen.de/) bietet eine Auswahl von über 5000 digitalisierten Monographien aus den deutschsprachigen Sozial- und Geisteswissenschaften. Hier finden Sie vor allem Schlüsseltexte der deutschsprachigen Historiographie des späten 20. und sehr frühen 21. Jh. Das Verzeichnis wird, bzw. soll in der DDB (s.o.) aufgehen, da aber unklar ist, ob der Vorgang abgeschlossen ist, führen wir Digi20 hier noch gesondert auf.


    Ältere Drucke:

    Das Zentrale Verzeichnis Digitaler Drucke (ZVDD, http://zvdd.de/) ermöglicht die Suche nach digitalisierten deutschsprachigen gedruckten Texten. Diese beschränken sich auf Werke, die nicht mehr dem Urheberschutz unterliegen, also vom 15. Jh. bis etwa 1920. Die Zahl der Titel auf die man zugreifen kann wächst stetig, aber man findet eben nur Werke, die schon digitalisiert worden sind.

    Universal Short Title Catalogue (USTC): Im Gegensatz zu den nationalen Verzeichnissen ist der USTC europäisch ausgelegt und erlaubt neben den regulären auch sehr spezielle Suchkriterien, die ihnen erlauben, schnell zu überprüfen, an welchen Druckorten und in welchen Sprachen ein bestimmtes Buch oder ein gewisser Autor gedruckt wurde, oder ob und von wem in Wesel im 16. Jh. englischsprachige theologische Schriften in Folioformat gedruckt wurden. Sie finden auch häufig Links zu Digitalisaten, aber es lohnt sich immer noch die anderen Verzeichnisse durchzusehen, falls der USTC keinen Scan verlinkt. Auch hier erweitert sich das Angebot ständig und der USTC verspricht letztlich zur zentralen Suchplattform für alle europäischen und ‘transatlantischen’ Drucke der frühen Neuzeit zu werden.

    Teilweise, aber nicht komplett in die DDB, das ZVDD und den USTC aufgenommen, sind die für die frühe Neuzeit besonders wichtigen ‘Verzeichnisse der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des

    Diese Verzeichnisse enthalten die meisten in deutschen Bibliotheken erhaltenen Druckschriften aus den jeweiligen Jahrhunderten, in allen erhaltenen Ausgaben, allerdings werden Einblattdrucke allgemein nicht aufgenommen. Sie können nach Autoren, Titeln und Schlagwörtern, Druckern, oder Druckorten suchen (z.b. nach allen Drucken die in Duisburg von 1546 bis 1580 hergestellt wurden). Problematisch ist, dass die Jahrhundertgrenzen teilweise rigide, teilweise porös sind, und zum Beispiel eine Suche im VD17 nach allen münsteraner Drucken von 1590 bis 1604 einige, aber nicht alle relevanten Titel anzeigt. Sie müssen also in beiden, bzw. allen dreien Verzeichnissen suchen, um sicherzustellen, dass Sie ein möglichst vollständiges Ergebnis erzielt haben.
    Die VDs bieten Ihnen einen einzigartigen bibliographischen Katalog, allerdings sind bei Weitem nicht alle verzeichneten Titel auch digitalisiert. Dieses Problem können Sie zum Teil lösen, wenn Sie vielleicht eine andere Ausgabe des gesuchten Werkes digitalisiert finden.
    Die Suche nach Schlagworten gestaltet sich in den VDs ebenfalls mitunter schwierig, da die frühneuzeitliche Rechtschreibung nicht standardisiert war und Ihnen die moderne Schreibweise eines Wortes eventuell gar keine Treffer liefert (‘Belagerung’ könnte im 16. und 17. Jh. auch ‘Belägerung’, ‘Belegerung’, usw. geschrieben worden sein. Sie werden auch bei aller Bellizität des 16. Jh. kaum Treffer zum Suchbegriff ‘Soldat’ finden, dafür umsomehr zu ‘Landsknecht’, ‘Lanzknecht’, ‘Lantzknecht’, ‘Kriegsman(n)’, ‘Kriegesman(n)’, ‘Kriegßman(n)’, ‘Ritter’, ‘Reuter’, ‘Reiter’, usw.). Am Einfachsten ist es daher, wenn Sie den gesuchten Titel oder den Autoren schon kennen, oder orthographisch originell sind.

    Kommerzielle Anbieter haben die Profitabilität digitaler Sammlungen historischer Medien früh erkannt, diese entwickelt und sich teilweise die digitalen Rechte daran gesichert. Um diese Sammlungen einer breiteren wissenschaftlichen Öffentlichkeit in Deutschland zugänglich zu machen, hat die DFG für viele Angebote Nationallizenzen erworben (eine Übersicht finden Sie hier: https://www.nationallizenzen.de/angebote)

    Für die Frühe Neuzeit sind folgende Sammlungen besonders wichtig:

    Early English Books Online (EEBO): https://search.proquest.com/eebo. Eines der frühesten digitalen Angebote (2003!). Aus heutiger Sicht ist die Benutzerfreundlichkeit durchaus fragwürdig, und die oft auf Microfiches und -filmen basierenden Digitalisate sind mitunter von schlechter Qualität, allerdings ist das Angebot ausgesprochen umfangreich und umfasst beinahe jedes englischsprachige Buch, das von 1473 bis 1700 gedruckt wurde .

    Die Eighteenth Century Collections Online setzen das Angebot von EEBO für das 18. Jh. fort: https://www.gale.com/intl/primary-sources/eighteenth-century-collections-online

    Je nach Interessenlage können für Sie auch die Burney Collection, eine Sammlung von englischen Nachrichtenmedien des 17./18. Jh., oder die East India Company Online sein.

    Gallica (www.gallica.bnf.fr) ist das Digitalisierungsprojekt der Französischen Nationalbibliothek und eines der größten weltweit. Es wurde 1997 gegründet und nach Ankündigung des Projekts Google Book Search erweitert. Die Französische Nationalbibliothek digitalisiert pro Jahr mehr als 100.000 Dokumente.

    e-rara (www.e-rara.ch) ist die Plattform für digitalisierte Drucke des 15. bis 20. Jahrhunderts aus Schweizer Institutionen. Gegenwärtig sind 78.875 Titel verfügbar.

  • 3.2. Ergänzende Angebote

    Ebenfalls multimedial und global ausgelegt ist www.archive.org, eine Datenbank, die neben Unmengen anderer Medien auch Digitalisate von Büchern anbietet deren Copyright erloschen ist. Sie finden hier Werke von der Erfindung des Buchdrucks bis heute, allerdings ist oft unklar, nach welchen Kriterien das Angebot erstellt wird.

    Google Books ging 2005 an den Start und rollte ein gigantisches Digitalisierungsprogram aus, das auch frühneuzeitliche Drucke einschließt. Unter den Partnerbibliotheken finden sich auch die Bodleian Library (Oxford), die Bayerische Staatsbibliothek, Harvard und, gerade in den USA, eine vielzahl von Wissenschaftlichen Einrichtungen die sehr umfangreiche Sammlungen alter Drucke besitzen. Leider können viele der ursprünglich frei zugänglichen Scans heute nicht mehr direkt über Google heruntergeladen werden, weil Firmen anfingen die alten Bücher nachzudrucken und wieder Urheberrechte anmeldeten. Eine Großzahl der bei Google verschwundenen Scans ist aber immer noch bei archive.org (s.o.) zugänglich.

    Die Europeana Collections: https://www.europeana.eu/portal/de verfolgen ein ähnliches Ziel wie die DDB, allerdings auf gesamteuropäischer Ebene. Langfristig sollen hier die digitalen Archive aller europäischen Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen zentral zugänglich sein. Das Angebot ist allerdings momentan schon sehr bunt und durchaus kurzweilig, allerdings kann man sich ohne eherne Selbstdisziplin schnell verlieren.


    Viele Museen und andere Kultureinrichtungen haben unterschiedlich reichhaltige digitale Präsentationen ihrer Sammlungen. Wenn Sie sich für die materielle Kultur der Vormoderne interessieren, können Sie eventuell bei folgenden Institutionen fündig werden:

  • 3.3. Andere Quellentypen und Hilfsmittel

    Karten

     

    Bildquellen

4. Lexika und Nachschlagewerke

 

  • 4.1. Allgemeine Nachschlagewerke

    Hier werden nur die wenigen Lexika aufgeführt, auf die Sie online zugreifen können.
    Eine weitaus größere Anzahl von einschlägigen Lexika finden sie gedruckt in den Bibliotheken.

    Enzyklopädie der Neuzeit Online
    (https://referenceworks.brillonline.com/browse/enzyklopaedie-der-neuzeit)
    Bietet Einträge zur (Kultur)Geschichte des 15. -19. Jh. Die gedruckte Enzyklopädie erschien 2005-2012, die Onlineversion wird seit 2017 überarbeitet und um neue Lemmata erweitert.

    Handwörterbuch zur Deutschen Rechtsgeschichte (https://www.hrgdigital.de/). Gegenwärtig erscheint die 2., völlig überarbeitete und erweiterte Ausgabe dieses Lexikons für die Geschichte des Rechts mit besonderem Fokus auf Mittelalter und Früher Neuzeit. Bislang (May 2020) ist die 2. Auflage bis P erschienen.

    Religion in Geschichte und Gegenwart online
    (https://referenceworks.brillonline.com/browse/religion-in-geschichte-und-gegenwart).
    Die RGG ist eine global ausgelegte Enzyklopädie der Religion und wird momentan in der vierten überarbeiteten Auflage angeboten.

    Encyclopedia of Judaism https://referenceworks.brillonline.com/browse/encyclopaedia-of-judaism
    Die Enzyklopädie bietet Einträge zu viertausend Jahren jüdischer Kulturgeschichte.

    Encyclopedia of Islam https://referenceworks.brillonline.com/browse/encyclopaedia-of-islam-3
    Die Enzyklopädie bietet Einträge zu 1400 Jahren muslimischer Kulturgeschichte.

  • 4.2. Biographische Nachschlagewerke

    Deutsche Biographie. „Zertifiziertes Wissen zu mehr als 730.000 Persönlichkeiten des deutschen Sprachraums vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart“, die u.a. die Allgemeine Deutsche Biographie und die Neue Deutsche Biographie integriert: https://www.deutsche-biographie.de/home

    Biographie Portal: Suchportal für biographische Nachschlagewerke zur deutschen, österreichischen und Schweizer Geschichte https://www.biographie-portal.eu/

    Deutsche Biographische Enzyklopädie Online: https://www.degruyter.com/view/db/dbe

    Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon BBKL:
    Nicht nur für Kirchenleute! Die Einträge sind zwar noch lange nicht komplett, aber man findet auch Leute, die man in anderen biographischen Lexika sonst nicht findet, und besonders attraktiv ist, dass die bibliographischen Hinweise alle paar Jahre nachgetragen werden: https://www.bautz.de/bbkl

    Oxford Dictionary of National Biography: Über 60.000 Biographien zu Akteurinnen und Akteuren, die die Geschichte Englands, Großbritanniens und seiner Kolonien prägten: www.oxforddnb.com/

  • 4.3. Wörterbücher für historische Begriffe und Hilfsmittel zur Zeitrechnung

    Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm digital: http://dwb.uni-trier.de/de/

    Frühneuhochdeutsches Wörterbuch online: https://www.fwb-online.de/

    Deutsches Rechtswörterbuch. Bislang sind nur die Einträge nur bis ‚S‘ veröffentlicht, aber das ist ja schon eine ganze Menge: https://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~cd2/drw/

    Johann Heinrich Zedlers Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste, Halle und Leipzig 1731 bis 1754: https://www.zedler-lexikon.de/

    Oekonomische Encyklopädie oder allgemeines System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft. (http://www.kruenitz1.uni-trier.de/)
    Begründet von J. G. Krünitz erschienen 1773-1858 242 Bände, was sie zu einer der umfangreichsten Enzyklopädien des deutschen Sprachraums macht.

    Hermann Grotefend: Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit, online. Der Grotefend ist weniger hilfreich je weiter sie sich vom Mittelalter entfernen, hilft Ihnen aber z.B. mit dem Heiligenkalender, der Datums- oder Wochentagsbestimmung immer wieder auch online ohne viel nachzuschlagen: http://bilder.manuscripta-mediaevalia.de/gaeste//grotefend/grotefend.htm