Richtfest in einem "vorbildlichen Haus mit Gütesiegel"

Feierstunde im geplanten "Green Building" für die Geowissenschaften / Herausragende Energieeffizienz

Münster (upm), 10. Februar 2012

Prof. Dr. Hermann Mattes, Bürgermeisterin Wendela-Beate Vilhjalmsson, Minister Harry Kurt Voigtsberger und BLB-Leiter Markus Vieth (v.l) schlugen die symbolischen Nägel ein.
Prof. Dr. Hermann Mattes, Bürgermeisterin Wendela-Beate Vilhjalmsson, Minister Harry Kurt Voigtsberger und BLB-Leiter Markus Vieth (v.l) schlugen die symbolischen Nägel ein.
Foto: WWU - Peter Grewer

Für den nordrhein-westfälischen Bau- und Wirtschaftsminister Harry Kurt Voigtsberger ist es ein "vorbildliches Haus mit Gütesiegel". Auch der Leiter des münsterschen Bau- und Liegenschaftsbetriebs, Markus Vieth, lobte "dieses besondere Projekt": Der Neubau für die Geowissenschaften der Westfälischen Wilhelms-Universität ist offenkundig alles andere als ein gewöhnlicher Bau - am heutigen Freitag (10. Februar) hieß Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles zum Richtfest zahlreiche Ehren- und Festgäste willkommen.

Der Neubau an der Ecke Mendelstraße/Corrensstraße ist das erste Großprojekt, das im Rahmen des Hochschulmodernisierungsprogramms des Landes für die Universität Münster realisiert wird. Nach seiner Fertigstellung werden verschiedene Institute des Fachbereichs Geowissenschaften in das neue Gebäude einziehen: die Didaktik der Geographie, Geographie, Geoinformatik und Landschaftsökologie sowie die Forschungsstelle für Paläobotanik. Studierenden und Institutsmitarbeitern werden 6700 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung stehen.

Das Institutsgebäude wird als sogenanntes Green Building errichtet. Das bedeutet, dass mehr Energie einsparende Maßnahmen als gewöhnlich umgesetzt werden. Dazu gehören eine Fotovoltaikanlage zur Stromerzeugung, eine Solarthermieanlage zur Bereitstellung von Warmwasser, Fernwärme-Versorgung aus einem Heizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung, eine besonders effiziente Wärmedämmung und eine sogenannte Betonkern-Aktivierung zur Raumheizung beziehungsweise -kühlung. Der Neubau übertrifft die üblichen Anforderungen an die Energieeffizienz um 30 Prozent. "Als umweltbewusster Fachbereich freuen wir uns darüber natürlich besonders", hob der Prodekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Hermann Mattes, hervor.

Für diese und weitere Ausstattungsmerkmale hat das Projekt im Oktober 2010 das Vorzertifikat in Silber der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) erhalten. Dieser Qualitätsnachweis wird besonders energieeffizienten, umweltbewussten und auf Nachhaltigkeit bedachten Gebäuden verliehen, die sich noch in der Planungsphase befinden - der Neubau für die WWU-Geowissenschaften ist als erstes Universitätsgebäude in Deutschland dafür ausgezeichnet worden. "Das nützt nicht nur dem Klima, es wird sich auch bei den Betriebskosten bemerkbar machen", betonte Minister Harry Voigtsberger. "Dieser Bau beweist: Gute Architektur und Ökologie sind keine Gegensätze."

Die Gesamtkosten des Projekts liegen bei rund 30 Millionen Euro. Diese Summe wird aus dem Hochschulmodernisierungsprogramm des Landes für dringend anstehende Neubau- und Sanierungsmaßnahmen und vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW finanziert. Mehrkosten von rund 994.000 Euro für zusätzliche Energie einsparende Maßnahmen übernimmt die WWU, wobei sich diese Investition durch das Energiesparpotenzial des Gebäudes nach einigen Betriebsjahren amortisieren soll.

Die Arbeiten auf der Baustelle begannen im April 2011. Drei Monate später wurde der Grundstein für das Gebäude gelegt. Die Übergabe des Gebäudes, dessen Entwurf von dem Ibbenbürener Architekturbüro agn Niederberghaus & Partner stammt, ist für Mitte 2013 geplant.

Fachbereich Geowissenschaften der WWU