Katholisch-Theologische Fakultät im Synodalen Ausschuss vertreten

Dorothea Sattler, Thomas Schüller und Mara Klein von Synodalversammlung gewählt
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Mara Klein | Prof. Dr. Thomas Schüller
© privat/Schüller

Die Beratungen über eine Kirchenreform sollen auch nach dem Ende des Synodalen Weges am vergangenen Samstag fortgesetzt werden. Die Synodalversammlung hat dazu einen Synodalen Ausschuss gewählt. Insgesamt 74 Mitglieder sind in diesem Ausschuss vertreten. Er setzt sich zusammen aus den 27 Ortsbischöfen, 27 Vertreter:innen des ZdK sowie 20 weiteren Personen, die nach dem Mehrheitsprinzip gewählt wurden. Unter den 20 gewählten Personen sind auch der Kirchenrechtler Prof. Dr. Thomas Schüller sowie Mara Klein, wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in am Institut für Christliche Sozialwissenschaften. Prof. Dr. Dr. h.c. Dorothea Sattler, Professorin für Dogmatik und Ökumenische Theologie, ist über das ZdK im Ausschuss vertreten. Der Synodale Ausschuss soll die Einrichtung eines Synodalen Rates vorbereiten.

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Prof. Dr. Dr. h.c. Dorothea Sattler
© Ulrike Schwerdtfeger

"Theologische Argumentationen haben hohe Anerkennung erfahren"

Die fünftes Synodalversammlung fand vom 9. bis 11. März 2023 in Frankfurt statt. Dorothea Sattler lobt, theologische Argumentationen hätten in der Diskussion "hohe Anerkennung erfahren". Ihr Statement: "Der Ausschluss von Frauen aus allen sakramentalen Diensten und Ämtern bedarf einer Begründung, die wissenschaftliche Standards achtet. Anthropologische Erkenntnisse müssen in der kirchlichen Sexualethik rezipiert werden. Eine Freistellung von der Verpflichtung zum Zölibat ist möglich. Die theologische Beratung ist in allen Bereichen der Entscheidungsfindung angemessen einzubringen." Sattler hat federführend an den Reformtexten zur Gleichstellung von Frauen mitgewirkt.

"Es wurden viele Weichen gestellt"

Mara Klein blickt einerseits mit Dankbarkeit auf das, was im Synodalen Weg mit Blick auf die Anerkennung von queeren Menschen, die Mara Klein maßgeblich vertreten hat, erreicht werden konnte. Auch die anhaltende Synodalität der Kirche in Deutschland wertet er:sie als Erfolg. Andererseits bedauert Klein die vielen aus ihrer:seiner Sicht "erniedrigenden Kompromisse und Verwässerungen, die eingegangen werden mussten, insbesondere um die Texte des Forums 'Frauen in Ämtern und Diensten der Kirche' für Bischöfe zustimmungsfähig zu machen."

Klein erklärt weiter: "Ich sehe als Mitglied des Forums Sexualität und Partnerschaft, dass wir gute Reformtexte verabschiedet haben, die ein Zeichen für eine anthropologische Wende in der Sexual- und Beziehungsethik setzen – auch wenn unser Grundlagentext an der Sperrminorität der Bischöfe gescheitert ist. Ich sehe noch sehr viel Lernbedarf für Synodalität – nicht nur was Inhalte betrifft: Zum einen in Hinsicht auf den Einbezug und Schutz von Betroffenen von Gewalt in der Kirche. Zum anderen, was faire gemeinsame Debattenkultur angeht."

Im Nachgang des Synodalen Weges stehe nun die Umsetzung in den Diözesen aus und an – erst hieran lasse sich Erfolg für vieles messen. "Es wurden viele Weichen gestellt und es gibt vieles, hinter das wir nicht mehr zurückfallen können und dürfen".