Karl Löning gestorben

Ehemaliger Professor für Zeit- und Religionsgeschichte des Neuen Testaments verstarb am 4. Juni 2022

Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Münster trauert um ihr Mitglied, den Emeritus Prof. em. Dr. Karl Löning. Der Professor für Hermeneutik und Theologie des Neuen Testaments verstarb am Samstag, 4. Juni 2022, im Alter von 83 Jahren.

Karl Löning wurde am 11. Juli 1938 in Fürstenau geboren. Er studierte in Frankfurt, Freiburg und Münster Germanistik und Katholische Theologie. 1965 legte er die Erste Staatsprüfung ab, 1967 folgte das Lizentiat. 1971 promovierte er bei Prof. Dr. Joachim Gnilka mit einer Dissertation über „Die Saulustradition der Apostelgeschichte“.

Er wirkte zunächst an der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe, bevor er 1986 den Ruf auf den Lehrstuhl für Hermeneutik und Theologie des Neuen Testaments an der Katholisch-Theologischen Fakultät Münster erhielt. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählten neben exegetischen Forschungen zum Lukasevangelium und der Apostelgeschichte die Erschließung tora-weisheitlicher und apokalyptisch-weisheitlicher Deutungsmuster für die Interpretation neutestamentlicher Aussagen. Zentrales Anliegen seiner Arbeit war es zudem, die synchrone Textanalyse mit zeitgeschichtlicher Forschung zu verbinden.

Neben seinen Aufgaben als Direktor des Seminars engagierte sich Löning als Prodekan und geschäftsführender Direktor der Katholisch-Theologischen Fakultät sowie als Vorsitzender des Ausschusses für Lehre  und studentische Angelegenheiten. Im Juli 2003 verabschiedete sich Löning von der Fakultät im Kreis seiner zahlreichen Schüler:innen, Studierenden und Kolleg:innen mit einer Vorlesung über das Thema „Rettendes Wissen. Die weisheitlichen Elemente des urchristlichen Erlösungsglaubens“.

Die Katholisch-Theologische Fakultät gedenkt seiner großen Leistungen in Forschung und Lehre und spricht allen Angehörigen ihr herzliches Beileid aus.

 

Nachruf von Wolfgang Grünstäudl