Ludger Hiepel bei Konferenz „Shared Roots – Common Future“

Vom 25. bis 27. April 2025 fand im Senatsaal der Universität Münster die internationale Konferenz „Shared Roots – Common Future. Religion as a Bridge in a Divided World“ statt. Das Institute for International Cooperation, Technological Diplomacy and Communication (ICI) brachte gemeinsam mit der Universität Münster und dem Zentrum für Islamische Theologie führende Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik, Diplomatie und Zivilgesellschaft zusammen, um die Rolle von Religion als Brückenbauerin in einer zunehmend polarisierten Welt zu diskutieren. Im Mittelpunkt standen die gemeinsamen Wurzeln und Unterschiede der abrahamitischen Religionen sowie die politische Dimension von Religion – insbesondere im Nahen Osten. Weitere Schwerpunkte bildeten aktuelle Herausforderungen wie Desinformation, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, die die Verständigung zwischen den Religionen auf neue Proben stellen.
Ludger Hiepel, Akademischer Rat am Institut für Biblische Exegese und Theologie (IBET) der Katholisch-Theologischen Fakultät und Rektoratsbeauftragter der Universität Münster gegen Antisemitismus, war aktiv an der Konferenz beteiligt. Bereits zum Auftakt der Veranstaltung übernahm er die Begrüßung der Teilnehmenden beim festlichen Konferenzdinner. In seiner Dinner Speech hob er die besondere Bedeutung Münsters als Tagungsort hervor: eine Stadt, die nicht nur mit dem Westfälischen Frieden von 1648 einen Meilenstein in der Geschichte friedlicher Konfliktlösung gesetzt hat, sondern auch mit dem derzeit entstehenden „Campus der Theologien und Religionswissenschaften“ ein innovatives Modell interreligiöser Kooperation bietet. Dieser Campus vereint die katholische, evangelische und islamische Theologie sowie weitere religionswissenschaftliche Einrichtungen unter einem Dach – ein europaweit einzigartiges Projekt, das Raum für offenen Dialog und konstruktive Zusammenarbeit schafft. Hiepel verwies außerdem auf die jüngst in Münster gezeigte Ausstellung „Wir sind Schöpfung“, die das Verhältnis der drei monotheistischen Religionen zur Schöpfung thematisierte und ein starkes Zeichen für gemeinsame Verantwortung über religiöse und kulturelle Grenzen hinwegsetzte. Diese Beispiele unterstrichen den besonderen Kontext, in dem die Konferenz stattfand, und die Dringlichkeit, den Dialog zwischen den Religionen nicht nur als akademisches Thema, sondern als gesellschaftliche Aufgabe zu begreifen.
In einem Panel-Beitrag stellte Hiepel zudem seine Arbeit als Beauftragter der Universität Münster gegen Antisemitismus vor. Er schilderte konkrete Herausforderungen und Maßnahmen im Hochschulkontext und berichtete von Projekten wie der Veranstaltungsreihe „Resilienz gegen Antisemitismus“. Besonders hob er die notwendige und noch ausstehende strukturelle Verankerung von Antisemitismusprävention in der Lehrkräftebildung hervor, um langfristig wirksame Strategien gegen Judenfeindlichkeit zu etablieren. Ein weiterer Schwerpunkt seines Beitrags war die Vorstellung der Web-App „Jüdisches Leben in Münster“. Er schilderte, wie dieses Projekt jüdische Geschichte und Gegenwart der Stadt sichtbar macht – mit virtuellen Rundgängen, Videos, 3D-Modellen und Augmented-Reality-Elementen.