Wolfgang Grünstäudl
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Wie jüdisch ist das Neue Testament? Int. Konferenz in Palermo

Internationale Konferenz in Palermo
Referierende und Organisationsteam des 13. Convegno di Studi Biblici 2024 in Palermo
Referierende und Organisationsteam des 13. Convegno di Studi Biblici 2024 in Palermo.
© Emilia Re

Es ist eine Banalität, dass die Wurzeln des Christentums im Judentum liegen und die ersten Mitglieder der Jesusbewegung sämtlich Jüdinnen und Juden waren. Doch welche Konsequenzen ergeben sich für die Exegese des Neuen Testaments, wenn alle Texte des Neuen Testaments konsequent als jüdische Texte, also „within Judaism“, gelesen werden? Welche rezeptionsgeschichtlichen Verschiebungen und Überformungen sind von einer Lektüre „within Judaism“ kritisch zu reflektieren und aufzuarbeiten? Und welche hermeneutischen und methodischen Herausforderungen stellen sich diesem Lektüre-Paradigma?

Diesen und verwandten Fragen widmete sich der 13. Convegno di Studi Biblici (Programm), den die Bibelwissenschaftler:innen der Theologischen Fakultät Palermo unter der Federführung von Prof. Dr. Marida Nicolaci am 22./23. März 2024 ausrichteten und zu dem sich Expert:innen aus Italien, Spanien, Frankreich, Deutschland, Großbritannien und den USA in Palermo versammelten. Das IBET war durch Prof. Dr. Wolfgang Grünstäudl vertreten, der eine Response auf den Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. Gabriele Boccaccini hielt und darin kritisch auf allzu einfache chronologische Schemata in der Diskussion des Tagungsthemas hinwies. Neben intensiven fachlichen Diskussionen und Vernetzungsgesprächen bot die Konferenz auch Gelegenheit, im Rahmenprogramm das reiche archäologische Erbe Siziliens zu erkunden.

Besuch eines rekonstruierten Hera-Tempels in Selinunte
Besuch eines rekonstruierten Hera-Tempels in Selinunte
© Emilia Re