Antrittsvorlesung von Kathrin Gies

Am Freitag, den, 17. Juli 2020, hat PD Dr. Kathrin Gies ihre Antrittsvorlesung zum Thema „Ein jüdisch-christliches Menschenbild? Gen 1–3 in rabbinischer Lektüre“ gehalten. Die öffentliche Antrittsvorlesung fand wegen der Corona-Pandemie als Videokonferenz statt. Dekan Clemens Leonhard begrüßte die Anwesenden und würdigte Person und akademischen Werdegang von Kathrin Gies mit Hilfe der Gematrie. Die Gematrie (von hebräisch גימטריה gimatr-ja) ist eine Hermeneutik zur Interpretation von Worten mit Hilfe von Zahlen, die im antiken/rabbinischen Judentum entwickelt wurde.

Kathrin Gies nahm die Rede vom jüdisch-christlichen Menschenbild zum Ausgangspunkt, um nach der in der Regel unbekannten rabbinischen Auslegung von Gen 1-3 und damit der rabbinischen Anthropologie zu fragen. Als Ausgangspunkt diente die exegetische Auslegung vor dem Entstehungshintergrund der Texte, die auch auf Probleme, offene Fragen und Leerstellen der Texte verweist. Kathrin Gies zeigte dann im Kontrast zur christlichen Tradition auf, wie die rabbinische Tradition produktiv mit diesen Leerstellen der Texte umgeht. Dabei bildeten die Rede vom Bild Gottes, die Deutung der Geschlechterdifferenz und die Fehlbarkeit des Menschen Schwerpunkte. Deutlich wurde, dass die Rede von dem jüdisch-christlichen Menschenbild in die Irre leitet, weil sie Differenzen und die Pluralität der jüdischen und christlichen Auslegung einebnet.

"Sicherlich hätte ich gern persönlich mit den Gästen der Antrittsvorlesung angestoßen. Aber via Zoom konnten auch Menschen an vielen anderen Orten dabei sein, denen es sonst vielleicht nicht möglich gewesen wäre, nach Münster zu kommen!"

Probevorlesung & Kolloqium

© KTF
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