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Abschiedsvorlesung von Prof.‘in Dr. Marie-Theres Wacker


Am 06.07.2018 verabschiedete sich Prof.‘in Dr. Marie-Theres Wacker nach 20 Jahren mit einer Vorlesung zum Thema „Bei Adam und Eva anfangen. Theologische Frauen- und Genderforschung mit der Bibel.“ von der Katholisch-Theologischen Fakultät.

Dekan Prof. Dr. Clemens Leonhard begrüßte Frau Wacker und das interdisziplinäre und internationale Publikum herzlich. In einer kurzweiligen Ansprache würdigte der Dekan den vielseitigen Einsatz und die wissenschaftliche Tätigkeit von Marie-Theres Wacker. Er dankte ihr für ihren „fundamentalen und umfassenden Sinn für Gerechtigkeit“ mit dem sie sich „unermüdlich und pausenlos für alle Belange der Frauen eingesetzt hat“.

In einem vollen Hörsaal sprach Marie-Theres Wacker vor Familie, heutigen und ehemaligen Kolleg_innen und Studierenden und vielen Wegbegleitern über zwei Ihrer Herzensthemen: Theologische Frauen- und Genderforschung und die Bibel. Sie sprach zu alttestamentlicher Bibelauslegung in Verbindung mit Kunstwerken aus Münster, über Frauenbilder der Bibel, interreligiöses gemeinsames Forschen und Genderforschung.
Der Vortrag stand ganz unter dem Vorzeichen und der Auseinandersetzung mit dem Anfang der Bibel, nämlich mit der Erschaffung von Mann und Frau und der Vertreibung aus dem Paradies. Dazu zeigte Wacker eingangs ein Bildwerk, das Adam und Eva und die Schlange darstellt und lange Zeit am Eingang des Münsteraner Doms zu sehen war.
Frau Wacker verband diese Themen mit der Entwicklung der Genderforschung an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster. Sie stellte die schwierige und langwierige Entwicklung der Genderforschung, die eng mit Ihrer eigenen beruflichen Entwicklung verwoben war, beginnend mit der Ausschreibung einer Professur für Feministische Theologie im Jahr 1992 bis hin zur Weiterführung der Arbeitsstelle Feministische Theologie und Genderforschung durch ihre Kolleginnen Prof.in Dr. Marianne Heimbach-Steins und Prof.in Dr. Judith Könemann nach ihrer Emeritierung, dar.
Ihr Vortrag machte auch ihr interreligiöses wissenschaftliches Engagement sichtbar: die Auseinandersetzung mit gemeinsamen Erzähltraditionen des Islams und des Judentums gerade auch im Hinblick auf das Bild der Frau. Dies zeigen auch gemeinsame Lehrveranstaltungen mit Dina El Omari, wiss. Mitarbeiterin beim Zentrum für Islamische Theologie über Bibel und Koran und das Frauenbild in Bibel und Koran. „Dass nicht die Frau verführt wird, von der verbotenen Frucht zu essen, sondern Adam oder beide, ist nur ein Erzählzug, der aus christlicher Sicht erstaunt und ahnen lässt, dass das Geschehen im Garten Eden in der islamischen Theologie ein eigenes Profil erhält.“ Im Hinblick auf das Judentum engagierte sich Marie-Theres Wacker intensiv in Zusammenarbeit mit der jüdischen Gemeinde Münster und in Elementen ihrer Forschung und Lehre. Zusammen mit dem Wissenschaftlichen Mitarbeiter, Ludger Hiepel kartographierte und dokumentierte sie zum Beispiel den alten jüdischen Friedhof in Münster (http://www.juedischer-friedhof-muenster.de/) oder schrieb die Geschichte der symbolischen Frauenfiguren der Synagoge und Kirche am südöstlichen Chorportal der Lambertikirche in Münster  (https://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/evtheol/ijd/mtwacker_umschlag.pdf).

Die Alttestamentlerin, die seit 1998 an der Katholisch-Theologischen Fakultät lehrte, leitete das Seminar für die Exegese des Alten Testaments und die Arbeitsstelle Feministische Theologie und Genderforschung. Damit sind zwei ihrer großen Interessensgebiete genannt, denen sie in Forschung, Lehre und Veröffentlichungen nachgeht, die sie aber auch höchst kompetent zusammenführt. Ein weiterer ihrer Schwerpunkte liegt im jüdisch-christlichen und im christlich-muslimischen Gespräch.
Das kommende Jahr wird Frau Wacker als Seniorprofessorin unserer Fakultät weiter an ihren Projekten arbeiten.

Ihre Abschiedsvorlesung ist im Journal des Neztwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW Nr. 43/2018 erschienen.

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