Band 4: Kunst und Religion

Handbuch4
© Verlag Ferdinand Schöningh

Bilder sind aus der Vorstellungswelt des Christentums nicht wegzudenken. Bilder im Chris-tentum haben Teil an der Inkommensurabilität des menschlichen Erkenntnis- und Ausdrucksvermögens gegenüber dem Göttlichen. Die Bilderfrage reicht tief in die historischen, aber auch in die systematischen Wurzeln des christlichen Bekenntnisses hinab. Sie markiert zugleich eine der brisantesten Nahtstellen zwischen christlicher Religion und europäischer Kultur. Die Bildtheologie geht den Valenzen des Bildes im Christentum nach, entwickelt sie als durchgängige theologische Perspektive und bringt sie in den Diskurs mit Kunst- und Kulturwissenschaften ein.

Das Handbuch der Bildtheologie entwirft das Tableau der historischen und systematischen Eckpunkte und Fragestellungen einer solchen Disziplin. Fachwissenschaftler aus Theologie, Kunstgeschichte, Philosophischer Ästhetik, Kultur- und Medienwissenschaften entfalten die zentralen Fragestellungen, die das Bild in theologischer Perspektive aufwirft, und umreißen die Schnittstellen zwischen theologischen, kunstwissenschaftlichen und philosophisch-ästhetischen Bild-Diskursen.

Die theologische Bilderfrage der Gegenwart ist grundlegend bestimmt durch die wechselseitige Distanz, in der sich Kunst und christliche Religion in der Moderne entwickelt haben. Erst in dieser Distanz sind Bild und Kunst der Theologie nachhaltig problematisch geworden. Der vierte Band des Handbuchs der Bildtheologie thematisiert den theologischen Zugang zu Bild und Kunst unter den Vorzeichen der Moderne. In Frage stehen die kunstgeschichtlichen Bedingungen der prekären Beziehung zwischen Kunst und Religion, die Grundlagen theologischer Bildkonzepte in der Moderne sowie die Relevanz dieser Konzepte in theologischen wie in interdisziplinären Diskursen mit Kunst-, Kulturwissenschaften und Philosophie der Gegenwart.