Jürgen Habermas, ein Grußwort zum 18. Juni 2024
DOI:
https://doi.org/10.17879/zts-2024-9066Schlagworte:
Theorie des kommunikativen Handelns, Vernunft, Kritische TheorieAbstract
Jürgen Habermas feierte in diesem Sommer 2024 seinen 95. Geburtstag. Das ist in gewissem Sinne ein öffentliches Ereignis, aber auch ein wissenschaftliches. Soziologie, Philosophie und weitere universitäre Disziplinen gratulieren mit begründetem Enthusiasmus dem großen Denker und würdigen seinen Beitrag zur Erfassung der Tendenzen der Zeit. Trotz seiner bleibenden Aktualität und lebhaften Teilnahme an den Debatten von Rang ist Habermas längst ein großer Klassiker. Darin liegt ein zeitloser Glanz, aber es hat auch seine Schattenseite, zumindest dann, wenn die Klassik zum konstitutiven Außen der Selbstüberschätzung des aktuellen akademischen Trends erniedrigt ist. Das hohe Alter des weltweit geachteten Theoretikers sollte jedoch als Ausrede nicht herhalten für eine um sich greifende Tendenz zur Musealisierung, die Habermas in altkluger Oberflächlichkeit in ein sogenanntes liberales Skript einsortieren möchte, um sich die sachliche Herausforderung vom Halse zu halten.
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