Antimoderne Narrative in vitalistischen Affekttheorien
DOI:
https://doi.org/10.17879/zts-2024-8759Schlagworte:
Affekt, Konservative Revolution, Narrative, VitalismusAbstract
In dem Artikel werden das gegenwärtige und oftmals affirmative Verständnis sowie der theoriepolitische Einsatz von körperlich-intensiven Prozessen in vitalistischen Affekttheorien problematisiert, indem eine historisch-genealogische Perspektive eingenommen wird. Hierbei bilden antimoderne Ansätze der sogenannten »konservativen Revolution« von Oswald Spengler und Ernst Jünger, die produktive und vitale körperliche Kräfte zum Verständnis der Gesellschaft hervorheben, den Ausgang. Den zu dieser Zeit entwickelten Narrativen des Affekts wird in gegenwärtigen Affekttheorien von Brian Massumi und Elizabeth Grosz nachgegangen, um bisher unbeachtete Verbindungen und Verschiebungen in den Narrativen von Massumi und Grosz offenzulegen. Anhand dieser Autor*innen wird die Funktion von Affektnarrativen sowie affektiven Argumentationsstrategien in Theorien untersucht. Ziel ist es, antimodernen Narrativen des Affekts nachzugehen, die Kontinuitäten und Ähnlichkeiten zwischen konservativer Revolution einerseits und dem vitalistischen Strang zeitgenössischer Affekttheorien andererseits aufzeigen. Verbindendes Moment beider Strömungen ist das über Friedrich Nietzsche vermittelte Narrativ, demzufolge die Gesellschaft auf ursprünglichen, schöpferischen und körperlichen Kräften, insbesondere Affekten, aufbaut, die aber in bürgerlichen Gesellschaften durch die Dominanz nivellierender rationaler und kognitiver Strukturen unterdrückt werden.
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