Kommunikative Omnisignifikanz und Religion als evolutionäre Notwendigkeit
DOI:
https://doi.org/10.17879/zts-2023-6294Schlagworte:
Religion, Theoriebildung, Omnisignifikation, TranszendenztheorieAbstract
Zunächst zur Frage, was diese große Theorie charakterisiert. Denn Krech will nicht leidglich eine weitere neue Theorie der Religion kreieren, sondern eine Theoriesynthese leisten, die mit einem weitreichenden Anspruch verknüpft ist: »Mit dieser Theoriesynthese ist die Hoffnung verbunden, eine Art von Metatheorie zu erreichen« (Krech 2021 2: 354, Fn. 83). Metatheorien weisen allerdings die Tendenz auf, das gesamte Weltverständnis in ein Theoriemodell einzuschließen, in dem – im hegelianischen Sinne – alles enthalten und zugleich aufgehoben ist. Dieses Merkmal durchzieht das Projekt und könnte als allumfassender Erklärungsanspruch wahrgenommen werden, also als der Versuch, eine Weltformel zu gewinnen, mit der sich alles betrachten, verstehen und erklären lässt. Krech reklamiert, »den alten methodologischen Widerspruch von Erklären und Verstehen wenn nicht aufzulösen, so doch zu vermitteln« (ER: 169). So ist es überaus bemerkenswert, dass die von Krech entworfene Religionstheorie als definitive Theorie auftritt – wie sollte man den mitkommunizierten Anspruch dieses ambitionierten Projekts sonst verstehen?
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