Zeitprobleme des Entscheidens: Kleinanleger auf dem Finanzmarkt

Autor/innen

  • Uwe Schimank Universität Bremen, SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik
  • Michael Walter Universität Bremen, SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik
  • Lydia Welbers Universität Bremen, SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik

DOI:

https://doi.org/10.17879/zts-2017-4925

Abstract

Im vorliegenden Beitrag werden drei Zeitprobleme des Entscheidens herausgearbeitet: Zeitknappheit, Zukunftsungewissheit und Zukunftshorizont; und es werden drei Entscheidungsmodi – Inkrementalismus, Coping und Planung – dahingehend charakterisiert, welches dieser Probleme sie jeweils in den Vordergrund stellen. Abstrahiert man von der sachlichen und sozialen Komplexität von Entscheidungssituationen, zeigt sich in zeitlicher Hinsicht eine Abstufung der komplexitätsverursachenden Gewichtigkeit der drei Zeitprobleme. Zukunftsungewissheit wiegt am schwersten. Je höher sie ist, desto mehr ist Entscheiden auf Coping zurückgeworfen. Zeitknappheit lässt, sofern mit ihr nicht hohe Zukunftsungewissheit einhergeht, hingegen zumindest Inkrementalismus zu. Und nur wenn sowohl Zukunftsungewissheit als auch Zeitknappheit nicht zu hoch sind, kann man mittels Planung versuchen, den verarbeiteten Zukunftshorizont zu erweitern. Der so konzipierte analytische Bezugsrahmen wird dann zur Aufschlüsselung empirischer Befunde über das Entscheidungshandeln von Kleinanlegern auf dem Finanzmarkt genutzt. Dabei werden zum einen individuell entscheidende Kleinanleger, zum anderen Kleinanleger, die in Investmentclubs gemeinsam Entscheidungen treffen, betrachtet.

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Veröffentlicht

2017-09-18

Zitationsvorschlag

Schimank, U., Walter, M., & Welbers, L. (2017). Zeitprobleme des Entscheidens: Kleinanleger auf dem Finanzmarkt. Zeitschrift für Theoretische Soziologie, 212–245. https://doi.org/10.17879/zts-2017-4925
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