Digitalisierung auf Siegeszug?

Verspätungen, Zwischenhalte und Schienenbrüche

Autor/innen

  • Michaela Pfadenhauer Universität Wien, Institut für Soziologie

DOI:

https://doi.org/10.17879/zts-2019-4196

Abstract

Die Geschichte, die Steffen Mau erzählt, erinnert an einen Plot von Karl May: An Stelle der Landvermesser, deren Triangulation die Eisenbahn von Ost nach West verlegen lässt, sind es nun die »Zahlentreiber« (40)1, die den Sieges-Zug der Quantifizierung durch alle Gesellschaftsbereiche rollen lassen, wobei »der Modus des Kalkulativen in einer Art Landnahmeprozess die gesamte soziale Ordnung zu erfassen scheint« (40). Das monströse Feuerross Digitalisierung bricht sich unaufhaltsam Bahn, führt Angenehmes, Verlockendes, letztlich aber Gefährliches und Vernichtendes mit sich und hat zudem allerlei Gesindel und dunkle Gesellen an Bord. Die »Benennungsmacht« (185), deren ferne Regierung sich bestechlicher Sheriffs und anderer handlangerischer Bleichgesichter vor Ort bedient, ist heute das »Regime der Quantifizierung« (257) mit seinen politischen Entscheidungsträgern und Experten mit ökonomischem Sachverstand, deren Glaubwürdigkeit »in Legitimitätsgewinn für Indikatoren umgemünzt« (198) wird.

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Veröffentlicht

2019-07-01

Zitationsvorschlag

Pfadenhauer, M. . (2019). Digitalisierung auf Siegeszug? Verspätungen, Zwischenhalte und Schienenbrüche. Zeitschrift für Theoretische Soziologie, 8(1), 98–107. https://doi.org/10.17879/zts-2019-4196
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