Blick zurück nach vorn - aus unserem Archiv

Sexualisierte Gewalt in der katholischen Kirche

"Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche war über lange Zeit eines der am besten verborgenen Tabuthemen der kath. Kirche und der Gesellschaft insgesamt [...]. Das Tabu ist unwiderruflich gebrochen, seit Klaus Mertes SJ, Schulleiter am kath. Berliner Canisiuskolleg, einem Gymnasium in der Trägerschaft des Jesuiten-Ordens, und Stefan Dartmann SJ, Provinzial des Ordens, ihr Wissen um zahlreiche Fälle sexuellen Missbrauchs, die über mehrere Jahrzehnte durch Geistliche an dieser Schule verübt worden waren, im Januar 2010 öffentlich machten." - So eröffneten Vanessa Görtz und Marianne Heimbach-Steins einen Literaturbericht über Sexuelle Gewalt und die Krise der katholischen Kirche, der ein Jahr nach Bekanntwerden der Missbrauchsfälle eine erste Sichtung der bis dahin veröffentlichten Literatur vornahm.

Neun Jahre später widmen wir uns in der Theologischen Revue erneut diesem Thema: Philipp Müller behandelt in seinem aktuellen Leitartikel Sexualisierte Gewalt in der katholischen Kirche und lässt dabei Betroffene selbst zu Wort kommen, stellt aktuelle Studien unterschiedlicher Fachrichtungen vor und widmet sich sowohl der Aufarbeitung des Missbrauchs in kirchlichen Ausbildungseinrichtungen als auch der Prävention. 

Mit diesen beiden Leitartikeln können wir Ihnen einen umfassenden Blick auf die Literatur der vergangenen zehn Jahre zu diesem Thema bieten. Abschließend sei noch auf einen Sammelband hingewiesen, der bereits im Januar vorgestellt wurde und Analysen angesichts sexueller Gewalt gegen Minderjährige durch Priester in den Mittelpunkt stellt, um "die systemischen Voraussetzungen, aufgrund derer sexueller Machtmissbrauch und dessen Vertuschung flächendeckend auftreten konnte", zu beleuchten.

 

Christlich-Islamischer Dialog

Anja Middelbeck-Varwick beleuchtet in ihrem aktuellem Leitartikel Mit der Islamischen Theologie im Gespräch einige Neuerscheinungen aus dem Bereich der christlich-muslimischen Beziehungen. Doch schon in den 1980er-Jahren setzte sich die Theologische Revue dezidiert mit dem Islam auseinander:

"Den sensationell aufgemachten Berichten in den Massenmedien, den Schlagzeilen vom ,Heiligen Krieg' und den Ölmilliarden im ,Dienst der islamischen Mission', setzt Adel Khoury ein faktenvermittelndes nüchternes Buch entgegen, das einen Bogen spannt von den Aussagen des Koran über Religionsfreiheit und Toleranz bis hin zur rechtlichen Stellung von Andersgläubigen in der islamischen Welt von heute." - so der Rezensent damals.

Seitdem wurden sowohl aktuelle Anlässe wie die Regensburger Rede Papst Benedikts XVI. kritisch begleitet als auch "Programmschriften" wie die Mouhanad Khorchides Islam ist Barmherzigkeit theologisch reflektiert.

Die Theologische Revue wird auch zukünftig die neuesten Publikationen im Bereich der islamischen Theologie kritisch würdigen und diese Ihnen hier vorstellen.

 

7 Jahre Papst Franziskus

In diesem Frühjahr jährt sich die Papstwahl von Jorge Mario Bergoglio zum siebten Mal. Während Thomas Schüller in unserem aktuellen Leitartikel das Pontifikat von Franziskus aus kirchenrechtlicher Perspektive einordnet, hat die Theologische Revue auch schon vorher die Publikationen, die sich mit dem Pontifikat von Franziskus auseinandersetzen, kritisch begleitet:

So bot Ulrich Ruh in seinem Leitartikel 2015 einen Überblick über diverse Neuerscheinungen, während Ludger Hiepel die Publikation über Franziskus im Heiligen Land untersuchte. Einen anderen Fokus legte Adrián J. Taranzano, indem er in seinen Überlegungen zum 50. Jahrestag des Katakombenpaktes den Franziskus-Effekt herausarbeitete.

Viel Freude dabei, das Pontifikat von Franziskus aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten!

 

Geschichte der Theologischen Revue

Hier präsentieren wir Ihnen zukünftig zu verschiedenen Themenbereichen Fundstücke aus dem Archiv der Theologischen Revue. Zum Start unserer Online-Präsenz blicken wir auf unsere eigenen Anfänge zurück:

"Im Jahre 1901 erging von der aufstrebenden Theologischen Fakultät der damaligen Münsterschen Königlichen Akademie ein Rundschreiben..." - so Arnold Struker in seinem Beitrag zum silbernen Jubiläum der Theologischen Revue 1927.

Max Meinertz verriet anlässlich des goldenen Jubiläums der Theologischen Revue 1954, wie u. a. Papst Pius XI. der Theologischen Revue half, weiterhin publiziert zu werden. Arnold Angenendt blickte schließlich 2002 anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Theologischen Revue auf die reichhaltige Geschichte, die die Revue miterlebte, zurück: angefangen beim Kulturkampf bis hin zu Autoren wie Walter Kasper oder Joseph Ratzinger.

Und nun schlagen wir ein weiteres Kapitel in unserer Geschichte auf: Viel Freude beim Lesen der neuen Online-Ausgabe der Revue!