Welche Digitalisierung braucht Nachhaltigkeit?

Streit um die Normen und die Umsetzung bei der Digitalisierung der Netze

Autor/innen

  • Anna Skripchenko
  • Jana-Maria Albrecht
  • Cristina Besio
  • Timo Hoffmann

DOI:

https://doi.org/10.17879/sun-2023-4953

Schlagworte:

Smart Grid, Smart Meter, Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Energiewende, Regulierung, Normenbildung, Rekursivität

Abstract

Technologien wie Smart Grids sollen den Ausbau nachhaltiger Energieversorgung unterstützen. Digitale Netze würden, so die Vorstellung, die Energieeffizienz steigern, zur Versorgungssicherheit beitragen, die Integration erneuerbarer Energien optimieren sowie neue Geschäftsmodelle im Netz ermöglichen. Die gesetzliche Regulierung soll dabei einen verbindlichen Handlungsrahmen schaffen. Der Beitrag stellt diese harmonisierende, top-down-orientierte Vorstellung in Frage; er fokussiert auf zentrale Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Akteuren um die gesetzliche Normierung von intelligenten Messsystemen und auf die Frage, wie eine solche Normierung „von unten” mitgestaltet wird. Mithilfe des systemtheoretischen Konzeptes der Re-Spezifikation wird gezeigt, wie Organisationen die gesetzlichen Vorhaben entlang ihrer Eigenlogik aufnehmen, umsetzen und in einen rekursiven Prozess transformieren. Ihre Aushandlungen kreisen um konkrete technische Systeme und Geschäftsmodelle. Im Ergebnis jedoch werden nicht nur die Normen rund um die Digitalisierung der Netze, sondern auch die damit verbundene Bedeutung von Nachhaltigkeit rekursiv gebildet. Empirisch stützt sich die Analyse auf Expert*inneninterviews, Stellungnahmen verschiedener Verbände und andere Felddokumente. 

Technologies such as smart grids are intended to support the expansion of sustainable energy supply. It is widely expected that digital grids will increase energy efficiency, contribute to security of supply, optimize the integration of renewable energies and enable new business models in the grid. Legal regulation is intended to create a binding framework for action. The article questions this harmonizing, „top-down“ oriented conception; it focuses on central disputes between different actors about the legal standardization of smart metering systems and on the question of how this process is shaped „from below“. Using the system-theoretical concept of re-specification we demonstrate how organizations take up the legal plans along their own logic, implement them and transform them into a recursive process. Their negotiations revolve around specific technical systems and business models. As a result, however, not only the norms concerning digitization of networks but also the associated meaning of sustainability are recursively formed. Empirically, the analysis is based on interviews with experts, statements by various associations and other field documents.

(peer reviewed)

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Veröffentlicht

2023-06-29 — aktualisiert am 2023-06-29

Zitationsvorschlag

Skripchenko, A., Albrecht, J.-M., Besio, C., & Hoffmann, T. (2023). Welche Digitalisierung braucht Nachhaltigkeit? Streit um die Normen und die Umsetzung bei der Digitalisierung der Netze. Soziologie Und Nachhaltigkeit, 9(1), 1–26. https://doi.org/10.17879/sun-2023-4953
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