https://www.uni-muenster.de/Ejournals/index.php/sun/issue/feed Soziologie und Nachhaltigkeit 2023-06-29T17:13:52+02:00 Niklas Haarbusch, M.A. sun.redaktion@uni-muenster.de Open Journal Systems <p>Das Open-Access-Journal <em>Soziologie und Nachhaltigkeit – Beiträge zur sozial-ökologischen Transformationsforschung (SuN)</em> wird seit Juli 2015 vom <a class="int" href="https://www.uni-muenster.de/Soziologie/organisation/arbeitsgruppen/gemeinsam-nachhaltig.shtml">Arbeitskreis Gemeinschafts- und Nachhaltigkeitsforschung</a> am Institut für Soziologie der Universität Münster herausgegeben, um soziologische und sozialwissenschaftliche Perspektiven in der Nachhaltigkeits- und Transformationsforschung zu bündeln und zu fördern. 2021 wurde der <a href="https://www.uni-muenster.de/Ejournals/index.php/sun/about/editorialTeam">Herausgeber*innenkreis </a>erweitert, um der mittlerweile breiteren Relevanz des Journals für den nachhaltigkeitssoziologischen Diskurs im deutschsprachigen Raum gerecht zu werden. Das Journal richtet sich in erster Linie an Soziolog*innen, Sozialwissenschaftler*innen und Nachhaltigkeitsforscher*innen, die zu Fragen einer sozial-ökologischen Transformation forschen und lehren.</p> <p>Die <em>SuN</em> veröffentlicht in regelmäßigen Abständen Call for Papers, um thematische Schwerpunkte zu setzen und Debatten in der Nachhaltigkeits- und Transformationsforschung anzustoßen. Neben Beiträgen, die auf diese Calls reagieren, werden auch freie Beiträge veröffentlicht. Die SuN veröffentlicht seit 2019 für jedes Halbjahr ein Heft. Die Qualität der publizierten Artikel wird durch ein <a href="https://www.uni-muenster.de/Ejournals/index.php/sun/review">Double-Blind-Peer-Review-Verfahren</a> sichergestellt. Darüber hinaus veröffentlicht die <em>SuN</em> in unregelmäßigen Abständen programmatische Sonderausgaben zum soziologischen Nachhaltigkeitsdiskurs. Alle in der <em>SuN</em> veröffentlichten Beiträge sind als Creative Commons lizenziert und online frei verfügbar.</p> https://www.uni-muenster.de/Ejournals/index.php/sun/article/view/4953 Welche Digitalisierung braucht Nachhaltigkeit? 2023-06-29T16:22:21+02:00 Anna Skripchenko skripcha@hsu-hh.de Jana-Maria Albrecht j.albrecht@tu-berlin.de Cristina Besio cristina.besio@hsu-hh.de Timo Hoffmann timo.hoffmann@iri.uni-hannover.de <p>Technologien wie Smart Grids sollen den Ausbau nachhaltiger Energieversorgung unterstützen. Digitale Netze würden, so die Vorstellung, die Energieeffizienz steigern, zur Versorgungssicherheit beitragen, die Integration erneuerbarer Energien optimieren sowie neue Geschäftsmodelle im Netz ermöglichen. Die gesetzliche Regulierung soll dabei einen verbindlichen Handlungsrahmen schaffen. Der Beitrag stellt diese harmonisierende, top-down-orientierte Vorstellung in Frage; er fokussiert auf zentrale Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Akteuren um die gesetzliche Normierung von intelligenten Messsystemen und auf die Frage, wie eine solche Normierung „von unten” mitgestaltet wird. Mithilfe des systemtheoretischen Konzeptes der Re-Spezifikation wird gezeigt, wie Organisationen die gesetzlichen Vorhaben entlang ihrer Eigenlogik aufnehmen, umsetzen und in einen rekursiven Prozess transformieren. Ihre Aushandlungen kreisen um konkrete technische Systeme und Geschäftsmodelle. Im Ergebnis jedoch werden nicht nur die Normen rund um die Digitalisierung der Netze, sondern auch die damit verbundene Bedeutung von Nachhaltigkeit rekursiv gebildet. Empirisch stützt sich die Analyse auf Expert*inneninterviews, Stellungnahmen verschiedener Verbände und andere Felddokumente.<span class="Apple-converted-space">&nbsp;</span></p> <p>Technologies such as smart grids are intended to support the expansion of sustainable energy supply. It is widely expected that digital grids will increase energy efficiency, contribute to security of supply, optimize the integration of renewable energies and enable new business models in the grid. Legal regulation is intended to create a binding framework for action. The article questions this harmonizing, „top-down“ oriented conception; it focuses on central disputes between different actors about the legal standardization of smart metering systems and on the question of how this process is shaped „from below“. Using the system-theoretical concept of re-specification we demonstrate how organizations take up the legal plans along their own logic, implement them and transform them into a recursive process. Their negotiations revolve around specific technical systems and business models. As a result, however, not only the norms concerning digitization of networks but also the associated meaning of sustainability are recursively formed. Empirically, the analysis is based on interviews with experts, statements by various associations and other field documents.</p> <p>(peer reviewed)</p> 2023-06-29T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Anna Skripchenko, Jana-Maria Albrecht, Cristina Besio, Timo Hoffmann https://www.uni-muenster.de/Ejournals/index.php/sun/article/view/4954 The Meaning of Food 2023-06-29T16:47:20+02:00 Lea Wolf leamaria.wolf@uni-hohenheim.de Caroline Ruiner caroline.ruiner@uni-hohenheim.de Ronny Ehlen ronny.ehlen@uni-hohenheim.de <p>Der etablierte Lebensmittelhandel zeichnet sich durch spezifische Praktiken der Selektion und Allokation von Lebensmitteln entlang etablierter, aber streitbarer Kriterien der Wertzuschreibung aus. Digitale Plattformen bieten neue Möglichkeiten die Kritik an den Formen der Wertzuschreibung zu formulieren, alternative Bedeutungskonstruktionen von Lebensmitteln zu präsentieren und in alltagsweltliche Alternativpraktiken zu überführen. Ziel dieses Beitrags ist, die Bedeutungskonstruktion von Lebensmitteln durch Plattformen zu untersuchen. Die Analyse basiert auf vier Fallbeispielen, die entweder an den Folgen der Lebensmittelallokation ansetzen oder sich als Alternative zum regulären Lebensmittelhandel positionieren. Die Ergebnisse zur Bedeutungskonstruktion von Lebensmitteln zeigen, wie Plattformen ausgehend von der durch sie adressierten Kritik nicht nur die Vermittlung von Angebot und Nachfrage initiieren, sondern diese auch rahmen und mit Bedeutung versehen. Überdies verweisen sie auf die Komplementarität technologischer und aufklärerischer Ansätze zur Lösung nicht-nachhaltigen Handelns im Umgang mit Lebensmitteln.<span class="Apple-converted-space"> </span></p> <p>There are several systematic inefficiencies in the allocation and selection of goods along well-established but contested criteria of how value is created. Digital platforms offer new possibilities to express criticism about these inefficiencies and to alter the attribution and construction of meaning. Furthermore, they have the potential to translate them into everyday practices. The aim of this article is to investigate how the meaning of food is constructed by platforms. The analysis is based on four case studies, which either start at the consequences of food distribution or position themselves as an alternative to common food retailers. The results on the construction of meaning of food show how platforms not only initiate the mediation of supply and demand, but also frame it and construct meaning. Furthermore, they point to the complementarity of technological and educational approaches to solve unsustainable behaviour in relation to food.</p> <p>(peer reviewed)</p> 2023-06-29T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Lea Wolf, Caroline Ruiner, Ronny Ehlen https://www.uni-muenster.de/Ejournals/index.php/sun/article/view/4955 greengoesdigital@university 2023-06-29T16:58:59+02:00 Julia Elven julia.elven@fau.de Jörg Schwarz joerg.schwarz@hsu-hh.de <p>Der Beitrag geht empirisch der Frage nach, wie Hochschulen Nachhaltigkeitstransformation und Digitalisierung aufgreifen, konzeptualisieren, sie strategisch adressieren und dabei zugleich in ein bestimmtes Verhältnis zueinander setzen. Diese Unterfangen sind unhintergehbar in gesellschaftliche Kontexte eingebettet, die den Modus der Thematisierung, Konzeptualisierung und Relationierung konstituieren. Zunächst werden daher Herausforderungen der Relationierung von Nachhaltigkeitstransformation und Digitalisierung aufgezeigt, die aus der strukturellen Verschiedenheit beider Wandelprozesse herrühren. Kern des Beitrags bildet dann eine mehrstufige Analyse öffentlicher Strategiepapiere europäischer Hochschulen, wobei die Bezugnahmen auf Nachhaltigkeit und/oder Digitalisierung inhaltsanalytisch kategorisiert und im Anschluss korrespondenzanalytisch relationiert wurden. Die Ergebnisse verweisen erstens darauf, dass Nachhaltigkeit und Digitalität als divergente Transformationskulturen verstanden werden können, die logisch nicht umstandslos aneinander anschließen; zweitens geben sie Hinweis auf unterschiedliche Verortungen des Locus of Control von Wandlungsprozessen.</p> <p>This article empirically explores the question of how universities take up and conceptualize sustainability transformation and digitization, address them strategically and at the same time place them in a specific relationship to one another. These undertakings are embedded in social contexts that constitute the mode of thematization, conceptualization, and relation. Therefore, different challenges in the relationing of sustainability transformation and digitization are pointed out, which stem from the structural difference of both change processes. The core of the contribution is then a multi-level analysis of public strategy papers of European higher education institutions, whereby the references to sustainability and/or digitization were categorized by qualitative text analysis and subsequently related by correspondence analysis. The results indicate, first, that sustainability and digitization can be understood as two divergent transformation cultures that do not logically connect to each other without circumstance; second, they indicate different localizations of the locus of control of transformation processes.</p> <p>(peer reviewed)</p> 2023-06-29T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Julia Elven, Jörg Schwarz https://www.uni-muenster.de/Ejournals/index.php/sun/article/view/4956 Die Cultural Theory of Risk als Erweiterung des systemtheoretischen Konfliktanalyserahmens für transdisziplinäre Forschungsprojekte 2023-06-29T17:13:52+02:00 Max Czymai czymai@soz.uni-frankfurt.de <p>Transdisziplinäre Forschungsprojekte beschäftigen sich häufig mit Problemkomplexen wie dem anthropogenen Klimawandel, dem Umgang mit seinen Folgen sowie den Möglichkeiten zur Mitigation. In der Regel geht damit der Anspruch einher, die gesellschaftliche Wirklichkeit in Richtung nachhaltiger, sozial-ökologischer Transformation mitzugestalten. Infolgedessen treffen innerhalb solcher Projekte unterschiedliche Handlungsorientierungen und Risikowahrnehmungen aufeinander, was zu Konflikten führen kann und einen Konfliktanalyserahmen erforderlich macht. Einen solchen stellt der vorliegende Beitrag vor. Hierbei wird an einen bestehenden systemtheoretischen Konfliktanalyserahmen angeknüpft, welcher mithilfe der Cultural Theory of Risk erweitert wird, um identifizierte Leerstellen zu schließen. Bei diesen Leerstellen handelt es sich um die Nichtberücksichtigung der Binnenheterogenität in gesellschaftlichen Teilsystemen und das Fehlen von Verfahren, um akzeptanzfähige Entscheidungen in transdisziplinären Forschungsprojekten zu treffen. Um diesen Leerstellen zu begegnen, wird sich für eine Synthese der beiden theoretischen Perspektiven in Form eines kombinierten Analyserahmens ausgesprochen.<span class="Apple-converted-space">&nbsp;</span></p> <p>Transdisciplinary research projects often deal with complex problems such as anthropogenic climate change, how to deal with its consequences and the possibilities for mitigation. This is often accompanied by the goal of helping to shape society in the direction of sustainable, socio-ecological transformation. As a result, different risk perceptions and ideas on how to deal with risks come together within such projects. This can lead to conflicts and makes a conflict analysis framework necessary. This paper presents such a conflict analysis framework. It builds on an existing systems-theoretical conflict analysis framework, which is extended with the help of the Cultural Theory of Risk. This extension is intended to fill identified gaps. These gaps are the disregard of internal heterogeneity in social subsystems and the lack of procedures to make acceptable decisions in transdisciplinary research projects. To address these gaps, a synthesis of the two theoretical perspectives in the form of a combined analytical framework is advocated. circumstance; second, they indicate different localizations of the locus of control of transformation processes.</p> <p>(peer reviewed)</p> 2023-06-29T00:00:00+02:00 Copyright (c) 2023 Max Czymai