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Unsere Philosophie

Um die digitale Transformation der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften (Humanities) an der Universität Münster profesionell begleiten und vorantreiben zu können, verpflichten wir uns am SCDH in unserer Arbeit den folgenden Prinzipien:

  • Offenheit

Das SCDH ist damit beauftragt, die geistes-, kultur- und sozialwissenschaftliche Forschung an der Universität Münster zu befördern, indem es die Forschenden unterstützt, eine digitale Perspektive auf ihre Forschungsvorhaben zu entwickeln und umzusetzen. In den Beratungen versuchen wir zunächst eine „gemeinsame Sprache“ zu finden, damit wir uns über den fachwissenschaftlichen und digitalen Zugang zum Vorhaben erfolgreich austauschen können. Wir fühlen uns den Grundsätzen der Open Science verpflichtet: Zum freien und fairen Austausch von Informationen und Wissen möchten wir soweit wie möglich beitragen, um intersubjektive Nachvollziehbarkeit und die Reproduzierbarkeit von Forschungsergebnissen zu befördern. Unseres Erachtens ist das gegenseitige Lernen und Verstehen unabdingbar, um die Potentiale des digitalen Wandels der Wissenschaften konkret zu erschließen und gewinnbringend einzusetzten. Es geht hier nicht um die Kollektivierung geistigen Eigentums, sondern um die Öffnung von Methoden und Daten. Im Mittelpunkt steht dabei nach wie vor der wissenschaftliche Austausch. 

  • Vertraulichkeit

Alle Gespräche, Ihre Materialien und Daten werden von uns streng vertraulich behandelt. Es werden demnach keine Interna von Arbeitsgruppen verraten, sondern lediglich die methodischen Workflows, Prozesse und Resultate im Sinne des Prinzips der Offenheit transparent und nachvollziehbar gemacht. Das eigentliche wissenschaftliche Werk und die individuelle Autorschaft und Leistung bleiben selbstverständlich geschützt. Es erfolgt eine Dokumentation im internen Projektmanagementsystem der ULB. Beispiel- und Ergebnisdaten, die Sie uns zur Pilotierung oder Weiterverarbeitung anvertrauen, gehören selbstverständlich weiterhin Ihrer Arbeitsgruppe und werden von uns vor unbefugten Zugriffen geschützt. Gleichzeitig freuen wir uns, wenn Sie sich entschließen in Ihren Vorhaben ebenfalls auf Open Access zu setzen und informieren Sie gern über die Möglichkeiten. Falls Ihre Anfrage Aspekte der DSGVO berührt, stellen wir gemeinsam geeignete Vorüberlegungen zum Umgang mit Personendaten an und verweisen Sie gerne an Spazialist*innen in diesem Bereich an der Universität Münster.

  • Qualität

Die Digital Humanities sind ein Wissenschaftsbereich, der sich kontinuierlich und rasant erneuert. Wir haben den Anspruch, bei der Beratung und Entwicklung immer auf dem neuesten Stand zu sein. Seit der Gründung des SCDH besucht das Team daher Workshops und Konferenzen, um in dem schnelllebigen Feld informiert zu bleiben und selbst aktiv mitwirken zu können. Bei der Qualitätssicherung im Bereich des Research Software Engineerings orientieren wir uns an Communitystandards für nachhaltige Forschungssoftware. Außerdem fördern und erhalten wir die Kompetenzen der Research Software Engineers. Darin sehen wir auch einen Beitrag, diese wichtigen Tätigkeiten am Standort der Universität Münster praktisch zu würdigen und Anreize für die Entwicklung qualitativ hochwertiger Forschungssoftware in den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften zu schaffen.
Für hohe Qualität sorgt immer auch die Befähigung zur kritischen Einordnung und Reflexion von DH-Methoden. Dafür ist es nicht in jedem Fall erforderlich, dass Forschende zu Programmierer*innen werden. Die Auseinandersetzung mit algorithmischen Verfahren, Datenverarbeitungsprozessen und digitalen Workflows kann vielmehr aus der Perspektive unterschiedlicher Abstraktionsebenen betrachtet werden. Auf oberster Ebene ist der Programmcode eines digitalen Werkzeugs eine Blackbox, das Werkzeug kann aber dennoch angewandt werden. Für die Kritik einer digitalen Methode ist ein vertiefter Einblick in die Abläufe der beteiligten Komponenten notwendig, etwa auf Basis der Dokumentation eines digitalen Werkzeugs oder Standards. Erst in den darunterliegenden Schichten spielen Aufbau und Programmierung der Komponenten eine Rolle. Hier sind etwa die Aspekte der Performanz oder IT-Sicherheit betroffen. In der Begleitung des Kompetenzerwerbs für angehende und fortgeschrittene Digital Humanists möchten wir die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Abstraktionsebenen befördern.

  • Nachhaltigkeit

Das SCDH ist dem Data-First-Prinzip verpflichtet. Das bedeutet, dass die Modellierung von Daten so weit möglich nach etablierten Standards und ihre Speicherung in offenen Formaten erfolgt, die eine langfristige Zugänglichkeit und Nachnutzbarkeit gewährleisten. (Visuelle) Darstellungen, die über offene Schnittstellen auf Webservices oder Datenbanken zugreifen, erhalten den Status eines proof of concept und stellen damit eine von vielen möglichen Perspektiven auf die erhobenen Forschungsdaten dar. Die Veröffentlichung von Daten erfolgt wo immer möglich nach den FAIR-Grundsätzen. Dazu gehört zum Beispiel die Vergabe eines Digital Object Identifier (DOI), um eine dauerhafte Zitierbarkeit zu gewährleisten, sowie die Bereitstellung und Verbreitung der Metadaten an andere Referenzinstrumente wie Suchmaschinen und Kataloge.

  • Kontinuität

Das SCDH begreift die Beratung von Forschenden und Forschungsgruppen als Prozess und strebt eine langfristige Zusammenarbeit an. Dies bedeutet etwa die fortlaufende Beratung von einem ersten Orientierungsgespräch bis hin zur Begleitung bei der Ausarbeitung eines Drittmittelantrags oder dem Training von Mitarbeitenden sowie der Ergebnissicherung. Entsprechend können Sie das maximale Potential unseres Service entfalten, wenn Sie uns möglichst früh in den Planungsprozess einbinden. So lassen sich übergeordnete Konzepte und generische Verfahren ableiten, die im Netzwerk der vielen eingebrachten Kompetenzen synergetisch wirken und exakt auf die Bedarfe der Forschenden zugeschnitten werden.