Promovierende des Fachbereichs zu Gast beim Gymnasium Johanneum (Ostbevern)

© Gymn. Johanneum Ostbevern - Nadine Tänzer

Einen spannenden Vortrag rund um das Thema Kunststoffe, deren Eigenschaften, Produktionsverfahren und Recyclingmöglichkeiten hielt Doktorandin Suna Azhdari (Institut für Physikalische Chemie, AG Gröschel) am Gymnasium Johanneum in Ostbevern. In der anschließenden Diskussion mit etwa 50 Schüler*innen aus der 9. Klasse ging es um biobasierte und biologisch abbaubare Polymeren. In Anbetracht der zunehmenden Ansammlung von Plastikabfällen in Gewässern stoßen biologisch abbaubare Alternativen auf zunehmendes Interesse. Polymere setzten sich, ähnlich wie Lego-Figuren aus zahlreichen kleinen Bausteinen zusammen. Sind sie biologisch abbaubar, können sie von in der Natur vorkommenden Organismen, wie zum Beispiel Bakterien wieder in diese Einzelteile zerlegt werden.

Suna Azhdari spezialisiert sich bei Ihrer Forschung auf bestimmte wasserlösliche Polymere, sogenannte Polyphosphorester (PPE). Wasserlösliche Polymere finden insbesondere bei Kosmetika und in der Medizin Anwendung, wo sie als Umhüllung für Wirkstoffe eingesetzt werden, um diese sicher zu ihrem Anwendungsort in den Zellen zu transportieren. Dabei ist einerseits eine gewisse Stabilität des Polymers in wässriger Lösung erforderlich, damit sie die Zellen erreichen können. Andererseits müssen sie im Körper abgebaut werden können, ohne dass giftige Abbauprodukte entstehen. Die Grundstruktur der Polyphosphate, sogenannte Phosphoester, stellt auch in vielen biologischen Prozessen einen wichtigen Grundbaustein dar. Aus diesem Grund sind darauf basierende Polymere eine vielversprechende Alternative zu den bisher verwendeten Materialien. In ihrem Forschungsprojekt entwickelt Suna Azhdari neue Grundbausteine und verknüpft diese zu Polymeren. Die Polymere untersucht sie auf ihre Eigenschaften, um so abbaubare, für verschiedene Anwendungsgebiete maßgeschneiderte Materialien zu entwickeln. Diese könnten beispielsweise in der Medizin zum Wirkstofftransport, oder als Trägermaterialien für Katalysatoren verwendet werden.