FLEDERMÄUSE: AKROBATEN DER NACHT

Echolokation

Wisst ihr, was es bedeutet, dass Fledermäuse mit den Ohren »sehen«? Fledermäuse sind nachtaktive Tiere, darum nützen ihnen ihre Augen nicht viel. Um sich trotzdem orientieren zu können, haben sie die Fähigkeit entwickelt, ihre Umwelt zu hören, damit sie zum Beispiel den Eingang ihrer Höhle oder ihre Beute ausfindig machen können. Fledermäuse stoßen hohe Töne aus, sogenannte Ultraschalltöne, die wir mit unseren Menschenohren nicht hören können. Trifft dieser Ton beispielsweise auf ein Insekt, wird der Ton als Echo zurückgeworfen. Die Fledermaus nimmt dieses Echo wahr und kann darauf zusteuern. Dies passiert blitzschnell, sodass sie ihre Flugrichtung jederzeit ändern kann. Das Besondere daran? Jedes Echo ist verschieden! So schallen die Laute, die auf einen Insektenpanzer treffen, anders zurück als das Echo eines Menschen. Fledermäuse erkennen am Echo ganz genau, was sich in ihrer Umgebung aufhält. Dank dieses Systems können sie Insekten und Hindernisse orten und sogar deren Entfernung abschätzen.

Kopfüber schlafen

Auch im Schlossgarten leben Fledermäuse. Neben ehemaligen Spechthöhlen, die die Fledermäuse als Nachnutzer übernehmen, gibt es mehrere Fledermauskästen, die als Unterschlupf und Wohnstube dienen. Der Große Abendsegler, die Zwergfledermaus und der Kleine Abendsegler finden hier ihr Zuhause.

Könnt ihr euch vorstellen, wie es in solchen Kästen aussieht? Die Fledermäuse sitzen nicht wie Vögel in selbstgebauten Nestern oder auf Ästen, sondern sie hängen entspannt kopfüber! Und was passiert, wenn sie einschlafen? Auch dann fallen sie nicht herunter. Wie das? Die Krallen der Füße krümmen sich automatisch durch das Gewicht der Fledermaus, sodass diese auch im Schlaf hängen bleibt. Sie braucht ihre Muskeln erst dann, wenn sie sich aus dieser Position lösen will.

Winterschlaf

Ebenso wie andere heimische Säugetiere, zum Beispiel der Siebenschläfer oder die Haselmaus, halten Fledermäuse Winterschlaf. Während der kalten Jahreszeit gibt es zu wenig Insekten, als dass die Fledermäuse davon satt werden. Ein richtiger Schlaf, wie wir Menschen ihn kennen, ist der Winterschlaf aber nicht. Die Fledermäuse verfallen in eine Art Ruhezustand. Trotzdem registrieren sie, was in ihrer Umgebung vor sich geht. Sie reduzieren dabei wichtige Funktionen wie ihren Herzschlag und ihren Stoffwechsel. Ihr Körper läuft auf Sparflamme. Dadurch sparen sie Energie und schonen ihre Kräfte. So können die Fledermäuse rund fünf Monate und allein durch ihren vorher angefressenen Fettvorrat überleben. Der Winterschlaf der Fledermäuse dauert von Ende November bis Ende März. Dafür suchen sie Baumhöhlen, Felshöhlen oder Keller auf und oftmals kuscheln sich die Tiere in diesen Verstecken eng aneinander.