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Lern- und Arbeitsraum

Bauarbeiten an der ULB stehen vor dem Abschluss
Wl 0905 Gehorche

"Gehorche keinem", lautet die Mahnung von Babak Saed.

Foto: HD

"Das ist alles sehr, sehr gut gelaufen." Dr. Beate Tröger, Direktorin der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB); freut sich hörbar, dass die Baumaßnahmen an der ULB nun endlich ein Ende gefunden haben. Zweieinhalb Jahre mussten Nutzer und Mitarbeiter auf einer Baustelle leben, nun wird am 30. Oktober ab elf Uhr der Abschluss der Sanierungsmaßnahmen und die Anbringung des Kunstwerkes "GEHORCHEKEINEM" von Babak Saed gefeiert.

Knapp 15,5 Millionen Euro wurden in den vergangenen Jahren in die ULB investiert. Neu entstanden ist das Torhaus mit Seminarräumen sowie der Lesesaaltrakt zwischen alter ULB und Juridicum. Mit mehr als 40 Meter Länge und einer Breite von etwas über sieben Meter bildet er die wichtigste Erweiterung für die Nutzer. Der zweigeschossige Baukörper wird im ersten Stock über eine Brücke vom alten Lesesaal erschlossen. Die Lesesaal ist mit fest montierten Wandregalen und eingebauten Lesesaaltischen, die individuelle Beleuchtung und Strom- sowie LAN-Versorgung bereitstellen, ausgestattet. Den Wünschen der Studierenden folgend wurden hier Gruppenarbeitsplätze eingerichtet. "Die Bibliothek ist kein bloßer Aufenthaltsort für Bücher, sondern ein Lern- und Arbeitsraum", betont Tröger. Rund 5000 Nutzer täglich ließen sich auch von den Baumaßnahmen nicht abschrecken, sondern besuchten weiter "ihre" ULB.

Darüber hinaus wurde das Foyer erweitert und ein dritter Stock auf das alte Gebäude aufgesetzt. 3500 zusätzliche Quadratmeter konnten insgesamt so gewonnen werden. Außerdem wurden alle Teile der ULB grundsaniert. Das ganze passierte im laufenden Betrieb, da es unmöglich war, für die rund 1,7 Millionen Bände in der ULB ein entsprechendes Ausweichgebäude zu finden. "In dieser Komplexität und in der Kürze der Zeit war die Maßnahme einmalig", meint Tröger.

Einmalig ist auch die Kunst am Bau, die die ULB schon seit Ende September schmückt. Die roten Leuchtbuchstaben, die eine Höhe von 2,20 Metern haben, wurden von dem im Iran geborenen und in Bonn lebenden Saed extra für die ULB geschaffen. "Lehrende und Studierende mit Wissen zu versorgen, gehört zu den Hauptaufgaben einer Universitäts- und Landesbibliothek. Aber auch die Fähigkeit zur kritischen Nutzung von Informationen sollte zum Handwerkszeug junger Menschen gehören", erläutert Saed. Ihm ist wichtig, dass gerade die Menschen in Wissenschaft und Studium "die Offenheit besitzen, den Blickwinkel zu ändern, einmal erlernte Regeln in Frage stellen und durch deren Bruch Neues entstehen lassen". Auftraggeberin und Stifterin des Werks ist die Staatskanzlei des Landes NRW.

bn