2013 Besuch Bezirksregierung2 1
Foto: ZIT

Regierungspräsident besucht Zentrum für Islamische Theologie

Regierungspräsident Prof. Dr. Reinhard Klenke, Schulabteilungsleiter Wolfgang Weber und Hauptdezernentin Heidemarie Goßmann informierten sich jetzt bei einem Besuch im Zentrum für Islamische Theologie der WWU Münster. Im persönlichen Gespräch mit Zentrumsleiter Prof. Dr. Mouhanad Khorchide und weiteren Mitarbeitern des ZITs ging es um den  Fortschritt des Prozesses der Etablierung der islamischen Theologie und der Lehreraus- und Fortbildung für den islamischen Religionsunterricht an der WWU Münster.

Das Zentrum für Islamische Theologie bietet die Lehrerausbildung für alle Schulformen, d.h. Grundschule, Haupt-, Real-, Gesamt- und Berufsschulen beziehungsweise  Gymnasien an und setzt damit das im Dezember 2011 verabschiedete „Gesetz zur Einführung von islamischem Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach“ um. Der Regierungspräsident bewertete positiv, dass das ZIT mit seinem Konzept keine Gräben vertiefen will, sondern das Verbindende zwischen den monotheistischen Religionen betont. Darüber hinaus wurden im Gespräch Kooperationsmöglichkeiten zwischen dem ZIT und der Bezirksregierung in Sachen Lehreraus- und Fortbildung erörtert.

Klenke und sein Team nutzten darüber hinaus die Gelegenheit, sich vor Ort über die gesamte Arbeit im Bereich Lehre und Forschung am ZIT zu informieren. Prof. Khorchide, Leiter des ZIT, betonte das große Interesse junger Studierender am ZIT: „Im Studienjahr 2012/2013 haben sich über 600 Studierende für unsere Studiengänge beworben, aufgenommen wurden 150, und wir rechnen für das kommende Studienjahr mit noch mehr Bewerbungen und Studierenden, denn die Nachfrage ist sehr groß. Junge Muslime suchen nach einem reflektierten Zugang zu ihrer Religion, sie wollen den Islam nicht unreflektiert hinnehmen, sondern sie wollen verstehen und suchen nach Antworten in der Religion, die ihre Lebenswirklichkeit betreffen.“ Dr. Milad Karimi, Vertretungsprofessor für das Fach systematische Theologie und islamische Philosophie am ZIT, unterstrich die Vielfalt innerhalb der islamischen Ideengeschichte und die Notwendigkeit, die islamische Tradition, die reich an reflektierten Positionen ist, heute  fruchtbar zu machen: „Uns geht es keineswegs um einen Bruch mit der islamischen Tradition, sondern um die Fortschreibung dieser Tradition. Wir haben Zugänge zur modernen Philosophie, aber auch zu anderen Theologien und stellen die Frage an uns, welche Positionen daraus wir für die heutige islamische Theologie fruchtbar machen können und wie.“