Profil des Studiengangs
Der Masterstudiengang Soziologie vermittelt vertiefende theoretische und methodische Kenntnisse in der Soziologie und erschließt die Vielfalt ihrer Reflexions- und Forschungspraktiken. Mit dem Schwerpunkt „Antinomien
Antinomien
Antinomien im klassischen soziologischen Sinne wie die zwischen Individualisierung und Vergesellschaftung oder Freiheit und Gleichheit (Georg Simmel) oder auch der Irrationalität der Rationalisierung (Max Weber) zeigen sich in widerstreitenden sozialen Prozessen, Ordnungen und Strukturen; sie zeigen sich in Handlungen, Deutungsmustern, Diskursen und sozialen Beziehungen, die auf wiederstreitende Weise charakterisiert werden müssen, da sie aus der komplexen heterogenen und widersprüchlichen Natur der sozialen Dynamik der Moderne entstehen.
Dieser notwendige Widerstreit offenbart sich in den antinomischen Verwicklungen (1) von Differenzierungs- und Entdifferenzierungsprozessen, (2) von Kontinuitäten wie Evolutionen, Wachstumseffekten bzw. Transformationen und Diskontinuitäten wie Krisen, Reformen bzw. Systembrüchen, (3) in der Komplementarität von Konflikt und Kohäsion, bei der soziale Konflikte eine vergesellschaftende Bedeutung bekommen, (4) in den Verkettungen der Subjektivierungsprozesse von Arbeit und Wissen mit Machtstrukturen, (5) im antinomischen Verhältnis von Religion und Moderne, (6) in Identitätskonflikten der Sozialisation und nicht zuletzt (7) in sozialstrukturell bedingten Disparitäten und sozialen Ungleichheiten. Info schließen
sozialer Dynamik“ rücken insbesondere die mittel- und längerfristigen Transformationsprozesse von Gegenwartsgesellschaften und die damit verbundenen widersprüchlichen Entwicklungen in den Blick. Man hat es mit mehrdimensionalen (funktionalen, sozialen, kulturellen oder regionalen) ungleichzeitig verlaufenden Differenzierungsprozessen zu tun, die sich erst in einer längerfristigen, diachronen Perspektive erschließen.
Der Studiengang umfasst neben sechs inhaltlichen Wahlmodulen und einem Modul zur individuellen Profilbildung eine umfassende theoretische und methodische, also forschungspraktische Ausbildung. In den Wahl- und Pflichtmodulen spiegeln sich die verschiedenen am Institut vertretenen Lehr- und Forschungsschwerpunkte wider. Der Master of Arts Soziologie in Münster bietet so verschiedene Möglichkeiten der Spezialisierung und Profilbildung.
Die Studierenden erwerben bei guten Studienbedingungen fundierte Kompetenzen in den Bereichen der soziologischen Theoriebildung, der fachspezifischen Problemdefinition und der Methoden zur empirischen Erforschung von Gegenwartsgesellschaften. Sie sind in der Lage, genuin soziologisches Denken, das sich durch systematische und theoretisch reflektierte Zugänge auszeichnet, in theoretischer und empirischer Forschung anzuwenden, um die Strukturen und Entwicklungen gegenwärtiger Gesellschaften zu analysieren und dieses Wissen für die gesellschaftliche und politische Praxis zu nutzen. Lehrforschungsprojekte fördern die Transferfähigkeit, indem Studierende dort erworbenes Wissen und methodische Kenntnisse zum Einsatz bringen können. Die Absolventinnen und Absolventen dieses Studiengangs sind damit für eine breite Palette von soziologischen Berufsfeldern sowohl im wissenschaftlichen wie im anwendungsbezogenen Bereich qualifiziert.