Die Vielfalt der Religionen

Audio Sg 22042014

Dr. Milad Karimi, Prof. Dr. Susanne Talabardon und Dr. Eva Maria Hinterhuber (v.l.)

Der Islam bricht aus Sicht des Münsteraner islamischen Religionsphilosophen Dr. Milad Karimi ohne Austausch mit Judentum und Christentum in seiner Identität auseinander. „Der Islam begreift sich nicht als absolute Religion mit exklusiver Wahrheit. Vielmehr erringt er seine Identität erst aus der Auseinandersetzung mit den anderen Religionen“, sagte er in einer Diskussion zum interreligiösen Dialog in Münster in der Reihe „Streitgespräche über Gott und die Welt“. Die Bamberger Judaistin Prof. Dr. Susanne Talabardon erklärte, auch das Judentum erhebe keinen Anspruch auf universale Gültigkeit und engagiere sich nach Kräften im interreligiösen Dialog. Für religiöse Minderheiten sei wichtig, dass sich die Dialogpartner für die gesellschaftlichen Interessen der je anderen einsetzten; in der Beschneidungsdebatte sei das durch den Einsatz der Kirchen für Juden und Muslime gelungen. Die Berliner Soziologin Dr. Eva Maria Hinterhuber bestätigte die gesellschaftspolitische Ausrichtung: Bundesweit engagierten sich interreligiöse Gruppen weit mehr in gesellschaftlichen als religiösen Fragen, wie sie in einer Studie zum abrahamischen Trialog herausgefunden habe. Es moderierte Religionswissenschaftler Prof. Dr. Perry Schmidt-Leukel vom Exzellenzcluster.

Streitgespräch „Christen – Juden – Muslime“

In der Reihe „Streitgespräche über Gott und die Welt“ diskutieren Theologen und Nicht-Theologen aktuelle Themen wie Hirnforschung, Kosmologie, Wirtschaftsethik, Friedenspolitik oder das Miteinander der Religionen und ihr Verhältnis zum Atheismus. Es handelt sich um eine Kooperationsveranstaltung des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ mit der Evangelisch-Theologischen Fakultät der WWU zu deren 100-jährigem Bestehen.

Mehr Informationen zur Diskussion vom 22. April 2014 finden sich auf der Website des Exzellenzclusters. Journalisten können sich bei Interesse an sendefähigen O-Tönen an das Zentrum für Wissenschaftskommunikation unter der Telefonnummer +49 251/83-23376 oder per E-Mail an religionundpolitik@uni-muenster.de wenden.