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Zentrum für Informationsverarbeitung

 

Das Zentrum für Informationsverarbeitung (ZIV) hat im Jahr 2006 als Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum für die Belange der IV-Infrastruktur wiederum für alle Fachbereiche, die Universitätsverwaltung (UniV), die Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) sowie für das Universitätsklinikum Münster (UKM) und hochschulnahe Kooperationspartner wie das Max-Planck-Institut für Molekulare Biomedizin und das Studentenwerk Münster vielfältige Dienstleistungen erbracht.

Kommunikationssysteme

Der Betrieb des lokalen Rechnernetzes (LAN) der Universität und des UKM, der Wahlzugänge und der Verbindungen zum Internet und zu Kooperationspartnern konnte trotz weiterhin steigender Anforderungen an Sicherheit, Leistung und Ausbau in angemessener Weise und Qualität gewährleistet werden. Die Verfügbarkeit und Leistung wurde weitestgehend durch Erneuerung, Ausbau der Bandbreiten und Redundanzen sowie organisatorische Maßnahmen (Präsenz- und Rufbereitschaftsdienst) sichergestellt.

Im LAN-Bereich der Universität und des UKM wurde der Aus- und Umbau mit einer erheblichen Steigerung gegenüber den Vorjahren fortgesetzt (ca. 3.200 Neuanschlüsse, darunter 600 sehr aufwändig zu erstellende Anschlüsse für Mutifunktionsgeräte als Ersatz von Kopierern in allen Universitätsgebäuden, Abbau von ca. 400 Anschlüssen). Die Gesamtzahl der Anschlüsse von Universität und UKM stieg damit bis Ende 2006 auf 37.100 an. Die Netzinfrastrukturen wurden im Rahmen einer kontinuierlichen Migration weiter erneuert, 10 Gigabit/s-Ethernet konnte im Backbone ausgebaut werden, in der Peripherie wurde die 1 Gigabit/s-Ethernet-Anschlusstechnologie weiter verbreitet. Das Lichtwellenleiternetz (LWL-Netz) wurde weiter auf Single-Mode-Technologie für den Einsatz von 1 und 10 Gigabit/s-Ethernet-Technologie erweitert und erreicht nun eine Gesamtlänge von 184 km.

Die bereits bestehenden Möglichkeiten für die direkte Einwahl und den Zugang über Provider-Netze unter Verwendung Virtueller Privater Netze (VPN) konnten zum Teil ausgebaut werden. Mit der als Ergänzung neu eingeführten IPsec-basierten VPN-Lösung lassen sich auch spezielle Anforderungen für einen sicheren Netzzugang realisieren. Der Einwahldienst wwu@home für Modem und ISDN (Online-Dienst der Universität mit eigener Abrechnung) konnte auf den gesamten City-Bereich Münster und 40 Ortsnetzbereiche der Region 50 erweitert werden. Außerdem wurden die Verbindungsentgelte noch einmal gesenkt. Insgesamt standen 1.050 ISDN- bzw. Modem-Einwahlzugänge für verschiedene Dienste bzw. Zielgruppen zur Verfügung, was auch in Zeiten des Spitzenbedarfs ausreichte.

Die Zahl der Funk-LAN-Zellen wurde auf über 300 insgesamt in Universität und UKM erhöht, wobei gleichzeitig eine grundsätzliche Erneuerung der Funk-LAN-Infrastruktur durchgeführt wurde. Neben dem Ersatz sicherheitstechnisch veralteter Access Points wurde auch die Übertragungsrate auf 54 Mbps erhöht. Begleitend wurde die notwendige Infrastruktur-Umstellung eingeleitet, sodass die Nutzer/-innen Anfang 2007 keine unsicheren Betriebsarten mehr angeboten bekommen. Das pLANet-System ("persönlicher LAN-Netzzugang"), das einen kontrollierten Netzzugang über "öffentliche" Anschlussdosen zum LAN der Universität ermöglicht, wurde um ca. 40 % auf 1.220 Anschlüsse ausgedehnt.

LAN-Direktzugänge aus Studierendenwohnheimen über Funk-LAN, Ethernet und DSL wurden weiter betrieben, ein Wohnheim wurde zusätzlich über eine LWL-Verbindung angebunden. In den Wohnheimen des Studentenwerks, die sich per DSL einwählen, konnte nach einer technologischen Umstellung die Nutzerzahl erheblich gesteigert werden (Teleport-Projekt).

Der Hochschulstandort Münster ist seit Mitte März 2006 an das X-WiN, die neueste technologische Ausbaustufe des Deutschen Forschungsnetzes, angeschlossen. Dazu wurde in Münster ein eigener X-WiN-Backbone-Standort aufgebaut. Diese direkte Anschlussmöglichkeit an das X-WiN bedeutet eine hohe Flexibilität in Bezug auf die Anschlusstechnik und Bandbreite für die Universität und die im Wissenschaftsnetz Münster aus Kostengründen über einen "Cluster-Anschluss" mitversorgten Einrichtungen UKM, Fachhochschule Münster und Max-Planck-Institut für Molekulare Biomedizin (seit Oktober 2006). Die vertraglich vereinbarte Bandbreite des X-WiN-Anschlusses beträgt 600 Mbps. Zur Erhöhung der Verfügbarkeit wurde dabei eine doppelte Anbindung mit Gigabit-Ethernet-Technologie an den in Räumen der Universität angesiedelten Standort des X-WiN vorgenommen. Auf Seiten der Universität und des UKM ist somit eine Geräte- und Standortredundanz hergestellt, X-WiN-seitig wurde eine kostengünstige Modulredundanz innerhalb des Routers realisiert. Die Übertragungsvolumina über das GWiN wuchsen im Jahr 2006 auf 308,1 TeraByte (Eingang) bzw. 407,7 TeraByte (Ausgang) an. Monatliche Spitzenwerte lagen bei 35,3 bzw. 40,6 TeraByte.

Sichere Netzstrukturen

Das im Jahr 2005 eingeführte netzbasierte Sicherheitskonzept mit virtualisierten Instanzen wurde in den Produktionsstatus überführt. Im Zugangsbereich des Gesamtnetzes (Wissenschaftsnetz Münster) wurden in hierarchischer Anordnung Netzzonen für die Universität ("Uni"), das Universitätsklinikum ("UKM"), für das Einwahlangebot ("Remote Access Service"), den zentralen Technikbereich (z. B. für Telefonie), für zentrale Gateways und Services ("GuS") sowie für die Fachhochschule Münster und das Max-Planck-Institut in Münster eingerichtet.

Auch innerhalb der großen Netzzonen "Uni" und "UKM" wurde die Strukturierung fortgesetzt. Unter anderen wurden Netzzonen für die UniV (inkl. virtueller Firewall), das Naturwissenschaftliche Zentrum, das ZIV und medizinische Zentren (HNO, Strahlentherapie, Nervenheilkunde, Anästhesiologie, Laboratoriumsmedizin, ZMK) neu eingeführt oder restrukturiert. Im Zuge der Strukturierung wurden die VPN-Zugänge mit neuer IPsec-basierter Technologie und Dedizierung zu diversen Netzzonen (jetzt 38) ausgebaut. Mit Einführung eines Intrusion-Prevention-Systems (IPS) ist die Zahl der Sicherheitsvorfälle deutlich zurückgegangen. Für die Netzzonen "Uni" und "UKM" wurden separate virtuelle IPS- und Firewall-Instanzen eingerichtet.

Konvergenz der Netze

Die organisatorischen Konsequenzen aus der technischen Konvergenz der Daten-, Sprach- und Bildübertragungsnetze wurden 2006 in den IV-Gremien der Universität zur Umsetzung angemahnt. UniV und ZIV haben nach einer genaueren Feststellung der Synergien für die Universität für Anfang 2007 die Organisationsplanung im Detail verabredet. Auf persönlicher Basis ist die enge Abstimmung bereits zur Regel geworden. Diese Kooperation findet zunächst in baulichen Maßnahmen ihren Ausdruck (gemeinsame Übertragungsleitungen), jedoch werden auch komplexe Vorhaben wie die Einrichtung einer kundenfreundlichen Anrufbearbeitung unter Nutzung von IP-Telefonen gemeinschaftlich in bedarfsweise gebildeten Arbeitsgruppen aus dem Bereich Kommunikation und Medien (Dezernat 4) und der Abteilung Kommunikationssysteme des ZIV erfolgreich durchgeführt.

Netzmanagement

Für die Überwachung der neuen Netzfunktionen waren erhebliche funktionale Erweiterungen im Bereich der Netzmanagementwerkzeuge (Monitoring und Visualisierung) erforderlich. Die schon im Vorjahr begonnene Leitungsüberwachung (Status und Auslastung) wurde weiter ausgebaut. Außerdem wurde ein Konzept zur Überwachung grundsätzlich beliebiger Betriebsparameter und zur entsprechenden Statusvisualisierung entworfen und auch schon eingesetzt. Im Rahmen der pilotartigen Einführung von Netzmanagementfunktionen für Kunden wurden erste Erfahrungen gesammelt.

Das Konfigurationsmanagement konnte durch Einführung einer neuen Managementplattform für heterogene Netze vereinfacht, systematisiert und sicherer gemacht werden. Hier wurde eine enge Kooperation mit dem Hersteller aufgebaut mit der Zielsetzung, eine offene (nicht herstellergebundene) Nutzergemeinde zu etablieren, die ihre Anpassungen und Erfahrungen austauscht. Die Netzdatenbank LANbase als Grundlage des Konfigurationsmanagements und der allgemeinen Netzverwaltung wurde in vielen Details für den internen Gebrauch verbessert. Dies gilt auch für eine Vielzahl von User-Self-Care-Funktionen (NIC_online), die zur Eigenverwaltung seitens der Nutzer/-innen zur Verfügung stehen, und für Funktionen zum Security Audit (ISIDOR).

Durch das im Netz-Operating-Center eingesetzte Trouble-Ticket-System, das Bestandteil der Netzdatenbank LANbase ist, konnten Anfragen jeglicher Art (Störungen, Änderungs- und Problembehandlungsbedarf) verlässlich bearbeitet werden. Im Jahr 2006 wurden 5037 Trouble-Tickets erfasst, davon entfielen 43,5 % auf die Universität und 43,2 % auf das UKM, 7 % der Fälle betrafen ZIV-interne Vorgänge, der Rest betraf Zugangsnetze, Teleport und Sonstiges. 9 % der Fälle waren Beratungen, 42,3 % Änderungswünsche und 43,5 % Störungsmeldungen aller Art

Rechner- und Betriebssysteme

Die Unix- und Windows-Server des ZIV liefen mit hoher Verfügbarkeit stabil. Der Ausbau der Serverinfrastruktur wurde unter besonderer Berücksichtigung von redundanten Strukturen weiter fortgesetzt. Die Unterstützung der IV-Versorgungsbereiche erfolgte hinsichtlich Systemadministration und -wartung weiterhin im Unix-Bereich sowie für Personalcomputer und zugehörende Server. Durch Einsatz von "eToken" (Schlüsselanhänger mit Krypto-Chip und USB-Anschluss) wurde bei der Systemverwaltung die Verwendung von Administrator-Passwörtern weitgehend zugunsten sicherer Methoden ersetzt.

Die bevorstehende Ablösung der DCE/DFS-Infrastruktur war Anlass zur Entwicklung der grundlegend neu konzipierten Infrastruktur eines zentralen Webserverparks. Das neue Konzept auf Basis von Linux-Servern, GPFS-Dateisystem und SAN-Datenspeicherung berücksichtigt die gestiegenen Anforderungen an Sicherheit, Verfügbarkeit und Skalierbarkeit ebenso wie die Belange und vielfältigen Bedürfnisse der Informationsanbieter. Der Zugang erfolgt nur noch mittels sicherer elektronischer Schlüssel. Backendserver tragen die eigentliche Last und können in beliebiger Zahl ergänzt werden, sodass den Informationsanbietern für hochdynamische Inhalte Webspaces zur Verfügung gestellt werden können, deren Flexibilität und Leistungsfähigkeit weit über die bisherigen hinaus geht – einschließlich der Integration mit über das Content-Management-System Imperia gepflegten Inhalten. Zum Jahresende wurde der Testbetrieb begonnen. Als erstes Produktivsystem läuft die zentrale Suchmaschine im Webserverpark, die Migration des Content-Management-Systems Imperia und der vorhandenen WWW-Angebote steht bevor.

Die zentralen Backup- und Archivdienste konnten weiterhin mit hoher Zuverlässigkeit angeboten werden. Ein zusätzlicher Backup- und Archivserver wurde in Betrieb genommen. Derzeit sind Daten im Umfang von 141,6 TeraByte gespeichert (Zunahme um 123 %) und durch Roboterzugriff jederzeit wieder abrufbar. Auf 1.312 Rechnern aus allen Fachbereichen und mehreren zentralen Einrichtungen wird dieser zentrale Dienst in Anspruch genommen. Im Verlauf des Jahres wurden über 21 Mio. Dateien archiviert und ca. 720 Mio. Dateien gesichert. Außerdem war es notwendig, ca. 40 Mio. Dateien mit einem Umfang von 6 TeraByte wiederherzustellen. Zusätzlich wurden in erheblichem Umfang Daten im Rahmen der Backup-Kooperation im Ressourcenverbund NRW gesichert.

In die Benutzerdatenbank wurden im Jahr 2006 ca. 14.600 neue Nutzern und Nutzer/-innen aufgenommen; etwa 8.700 Nutzerkennungen konnten nach Ablauf gelöscht werden. Zum Jahresende waren etwa 48.700 Personen als aktive Nutzer/-innen registriert. Neue Beschäftigte der Universität (ohne UKM) werden automatisch in die Benutzerdatenbank eingetragen und z. T. direkt mit fachbereichsspezifischen Rechten versorgt. Nutzerkennungen der Studierenden sowie der Beschäftigten der Universität werden jetzt auch automatisch verlängert. Es wurde ein Web-Interface entwickelt, das es den jeweils Verantwortlichen erlaubt, Nutzern und Nutzerinnen weitergehende Rechte zu erteilen. Aufgrund all dieser Maßnahmen ist das papierbehaftete Antragsverfahren deutlich seltener erforderlich.

Die Arbeiten am universitätsweiten Identitätsmanagement wurden fortgesetzt. Organisatorische und datenschutzrechtliche Probleme, die trotz der bereits durchgeführten Datenschutz-Vorabkontrolle offen geblieben waren, wurden bereinigt. Die Versorgung des Identitätsmanagements mit den Personendaten aus der UniV wurde implementiert. Für spezielle Anforderungen der Universität Münster wurden Konzepte entwickelt und auf ihre Machbarkeit untersucht. Die Erstellung einer Konzeption zur Versorgung des Identitätsmanagements mit Rollen-Informationen wurde begonnen. Für das MIRO-Projekt wurden Server bereitgestellt und deren Betrieb systemtechnisch unterstützt.

Die zentralen Mailserver der Universität haben im Jahr 2006 ca. 112 Mio. E-Mails verarbeitet. Es entfielen etwa 80 % auf den Empfang von E-Mails. Damit ist die Gesamtzahl der verarbeiteten E-Mails gegenüber dem Vorjahr nur leicht gestiegen. Allerdings wurden mehr als doppelt so viele E-Mails aufgrund unbekannter Empfängeradressen abgelehnt. Der Anteil der als Spam klassifizierten eingehenden E-Mails betrug ca. 45 %. Etwa 2,2 Mio. E-Mails enthielten Viren und wurden verworfen, wobei die Adressaten in einer gesonderten E-Mail darüber informiert wurden. Nach intensiven Tests von Appliance-basierten Lösungen zur Spam- und Virenfilterung wurden im letzten Quartal zwei Geräte der Firma Ironport in den E-Mail-Empfang integriert. Mit einer mittleren Spam-Erkennungsrate von 90 % und einer Fehlererkennungsrate von 1:1 Mio. konnte hiermit eine deutliche Eindämmung der wachsenden Spam-Flut erreicht werden. Neben der Benutzung für die zentralen E-Mail-Dienste lassen inzwischen auch einige Subdomänen bzw. IV-Versorgungseinheiten an sie gerichtete E-Mails von den Appliances filtern.

Angesichts der großen Anzahl von Windows-Systemen in der Universität werden automatisierte Versorgungskonzepte (Softwareverteilung, Sicherheitsmanagement) immer wichtiger. Das ZIV betreibt (teilweise in Zusammenarbeit mit den IV-Versorgungseinheiten) RIS-Server zur automatisierten Netzinstallation von Windows-Betriebssystemen, SMS-Server zur zentralisierten Softwareverteilung, EPO-Server als zentralisiertes Sicherheitsmanagement für McAfee-Produkte (VirusScan, Firewall) und SUS bzw. WSUS zum Patchmanagement für Microsoft-Produkte.

Die Benutzerarbeitsplätze im ZIV (ZIV-Pools) werden weitgehend ohne kommerzielle Anwendungssoftware betrieben. Diese wird vielmehr auf einem leistungsfähigen Windows-Terminalserver angeboten, um die Lizenzkosten zu begrenzen und den Wartungsaufwand zu minimieren.

Im Systemmanagement wurde Mitte des Jahres das Produkt IBM Tivoli Monitoring 6.1 (ITM 6.1) eingeführt. Es wird 2007 die bisherige Managementsoftware (ITM 5.1 und MOM) ablösen. Zur Überwachung von Geschäftsprozessen wurde die Software @ctiveFRIEND installiert. Als erste Anwendung wird der Mailprozess erfasst. Außerdem wurde eine Schnittstelle zwischen ITM 6.1 und @ctiveFRIEND erstellt.

Neben einer Beratung zu Auswahl und Einsatz von Arbeitsplatzrechnern und dezentralen Servern wurden Anträge auf IV-Beschaffungen begutachtet.

Parallelrechner und ZIVGrid

Der Linux-Parallelrechner ZIVcluster erfreute sich auch im vierten Betriebsjahr weiterhin hoher Beliebtheit – trotz der Einführung größerer und leistungsfähigerer Linux-Cluster an anderen Universitäten des Ressourcenverbundes NRW. Er lief im Jahr 2006 weitgehend störungsfrei. Zum Jahresende waren 224 Nutzer/-innen (+29 %) aus 55 Benutzergruppen (+20 %) auf dem ZIVcluster angemeldet. Sein Auslastungsgrad ging etwas zurück auf etwa 71 % (Vorjahr: 81,5 %). Dies war bedingt durch die Ausstattung mit 16 neuen Rechenknoten in 64bit-Rechnerarchitektur und die dadurch erforderliche Neuinstallation aller Softwarekomponenten des Clusters.

Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 10.200 Batch-Jobs (+132 %) mit einer Gesamtrechenzeit von ca. 77 Jahren (-1,3 %) erfolgreich abgearbeitet. Zu den Großnutzern gehörten wieder Geophysik (23,3 %), Theoretische Physik (9,2 %) und andere Institute dieses Fachbereichs (52,3 %) sowie ein größerer Anteil aus der studentischen Projektgruppe (14,2 %).

Zur Unterstützung numerisch intensiven Rechnens dienen zudem 42 Rechner der ZIV-Pools, die mit Hilfe der Gridsoftware Condor für rechenintensive Anwendungen nutzbar sind, wenn sie nicht gerade interaktiv verwendet werden. Der Zugang zu diesem ZIVGrid erfolgt über den Parallelrechner ZIVcluster und steht somit allen Angehörigen der Universität sowie im Ressourcenverbund NRW zur Verfügung. Dank der Unterstützung von "Checkpointing" sind im ZIVGrid nahezu beliebig lange Rechenzeiten realisierbar. Im Jahr 2006 konnte auch ein lockerer Verbund mit dem NRW-Grid hergestellt werden, das von der RWTH Aachen und der Universität zu Köln betrieben wird. Rechenjobs, die im ZIVGrid keine freien Kapazitäten finden, werden dabei automatisch in das NRW-Grid eingespeist, während die Ergebnisse wieder auf dem ZIVcluster abgelegt werden.

IV-Sicherheit

Ergänzend zu den bereits eingeführten Maßnahmen zur Einbettung von Sicherheitsfunktionen in ein unter IV-Sicherheitsaspekten strukturiertes Netz und den neuen Mail-Serverfunktionalitäten (insbesondere Spam-Unterdrückung) wurden auch Möglichkeiten zur Filterung für Web- und File-Transfer-Verkehr untersucht, um dadurch die Zahl der Sicherheitsvorfälle weiter zu reduzieren.

Die nachhaltige Erfassung und Bewertung des IV-Sicherheitsstatus durch das vom ZIV bereitgestellte Online-Security-Audit-Werkzeug ISIDOR wurde 2006 erstmals vollständig für das ZIV durchgeführt. Die Erfahrungen aus diesem Prozess haben zu weiteren Verbesserungen dieses Netzdatenbank-basierten Werkzeugs geführt (insbesondere Handhabung und Begleitinformation) und wichtige Erkenntnisse für den Verfahrensablauf im weiteren Einsatz geliefert (Notwendigkeit der qualifizierten Begleitung und Unterweisung, Verbesserungen hinsichtlich der Objektivierung, Aufwandsabschätzbarkeit). Einige IV-Versorgungseinheiten haben vorbereitende Maßnahmen durchgeführt (Musterantwortkataloge); für 2007 wird deshalb ein umfangreicher Einsatz erwartet.

WWU-CERT

Das im ZIV tätige WWU-CERT (Computer Emergency Response Team der WWU) hat 2006 mehr als 700 sicherheitsrelevante Vorfälle bearbeitet. Dazu gehörten Störungen des Netzbetriebs durch Spam-Versand und Viren, Urheberrechtsverletzungen und behördliche Anfragen zur missbräuchlichen Nutzung von IP-Adressen der WWU. Bei juristischen Fragen wurde vom Institut für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht (Prof. Dr. Hoeren und Mitarbeiter) Rat eingeholt. In mehreren Fällen mussten Auskunftsersuchen von Bundes- und Landeskriminalämtern und von Polizeibehörden beantwortet oder Amtshilfe geleistet werden.

Ein Großteil (52 %) der Fälle war wie in den vorherigen Jahren auf Viren zurückzuführen. Durch Nutzung des zentralen Intrusion-Prevention-Systems sowie den verbesserten Einsatz von Antivirussoftware und Firewall-Komponenten im Netz konnte hier ein Rückgang um mehr als 30 % erreicht werden. Weiterhin waren hauptsächlich Rechner aus dem Einwahlbereich (wwu@home, VPN, ADSL, Funk-LAN) betroffen und selten Institutsrechner. Die häufigsten Ursachen sind nach wie vor unvollständig abgesicherte Rechner und Softwarekomponenten, die nicht up to date gehalten werden.

Den zweitgrößten Anteil machten mit 26 % die Urheberrechtsverletzungen aus. Diesen Fällen konnte das CERT erst durch den Rückgang des Virusanteils und die dadurch gewonnene Zeit wirksam entgegentreten. In diesem Bereich mussten zahlreiche uneinsichtige Nutzer/-innen verwarnt bzw. abgemahnt werden.

Arbeitsgruppen zur IV-Sicherheit

Das IV-Sicherheitsteam der Universität, in dem zwei Mitarbeiter des ZIV neben Vertretern aus einem Fachbereich, der UniV und dem UKM tätig sind, setzte seine Arbeit fort. Um die eher operativ ausgerichteten Anforderungen besser bedienen zu können, wurde ergänzend im ZIV ein abteilungsübergreifendes ZIV-Sicherheitsteam gebildet.

Ressourcenverbund NRW

Um Synergieeffekte für die gesamte Universität durch die Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen des Landes zu erreichen, wurde der Ressourcenverbund NRW als einfach nutzbarer, leistungsfähiger Verbund zur Informationsverarbeitung weiter ausgebaut. Die Benutzerverwaltung ist landeseinheitlich, die Daten sind automatisch dort, wo sie benötigt werden und die Datenstrukturen sind wohl definiert. Die Ressourcen können landesweit in Anspruch genommen werden. Die weitgehende Ortsunabhängigkeit der Server, die bisher schon innerhalb einer Hochschule gegeben war, ist damit auf das Land NRW ausgedehnt worden.

Durch diesen Verbund ergänzen sich die Dienstleistungen der einzelnen Hochschulrechenzentren zu einem neuen Ganzen und verbessern das Niveau der IV-Versorgung deutlich. Ein positiver Effekt der Zusammenarbeit über Hochschulgrenzen hinaus liegt auch darin, dass die jeweiligen Spezialisten kompetente Gesprächspartner finden. Neben Technik, Systempflege, IV-Sicherheit und Organisation wurden weitere Anwendungen in den Verbund einbezogen. Außerdem wurde die vom ZIV im Verbund mit zwei Partnerrechenzentren für Backup und Archivierung realisierte Lösung für den Katastrophenfall fortgeführt.

Ausbildung

Zu den Themen, die das ZIV zur IV-Lehre an der Universität beiträgt, gehören nach Empfehlung der IV-Kommission insbesondere Betriebssysteme, Netzdienste und Programmiersprachen sowie spezielle IV-Themen von fächerübergreifender Bedeutung bzw. zu neuen Entwicklungen. Im Kalenderjahr 2006 wurden insgesamt 24 Lehrveranstaltungen (einschließlich der Ferienkurse) für Hörer/-innen aller Fachbereiche zu 14 verschiedenen Themen durchgeführt und eine Teilnehmerzahl von ca. 450 verzeichnet. Die Teilnehmerstruktur setzte sich wie folgt zusammen: 48 % aus der Naturwissenschaftlichen Fakultät, 13 % aus der Philosophischen Fakultät und 29 % aus den Rechtswissenschaftlichen und Wirtschaftwissenschaftlichen Fakultäten. Gemeinsam mit dem von der IV-Kommission gebildeten IV-Lehrausschuss wurde die IV-Lehre strukturiert und evaluiert.

Neben den drei Auszubildenden, die sich im ZIV auf den Beruf IT-Systemelektroniker vorbereiten, begann im August ein weiterer mit dieser Ausbildung. Außerdem wurde ein Auszubildender als Informationselektroniker im Servicepunkt Film des ZIV betreut. Zusätzlich wurden mehrere Schüler- und Berufsfortbildungspraktika durchgeführt.

Beratung und Unterstützung

Entsprechend dem Konzept des kooperativen dezentralen IV-Gesamtsystems wurden Mitarbeiter/-innen aus den IV-Versorgungseinheiten beraten. Dies betraf vorrangig Fragen der Systemsoftware und der Nutzung von Kommunikationsverfahren. Im Zusammenhang mit der Bereitstellung der IV-Infrastruktur wurde zentral installierte Software im Unix- und CIP-Pool-Bereich gepflegt. Der Blindenarbeitsplatz im Juridicum wurde weiterhin betreut.

Als zentrale Servicestelle ("ZIVline") wurde eine Hotline an den Arbeitstagen jeweils von 07:30 bis 17:30 Uhr betrieben. Speziell für den Netzbereich erfolgte zusätzlich eine Beratung zur Verwaltung ("NIC") und zum Betrieb des Netzes ("NOC") sowie zur Netztechnik ("NTC").

Die zentrale Benutzerberatung im ZIV wurde als Anlaufstelle bei Fragen und Problemen im Zusammenhang mit der Nutzung der ZIV-Pools und den zentralen Diensten des ZIV in Anspruch genommen. Die häufigsten Beratungsthemen waren dabei der LAN-Zugang (Teleport, Funk-LAN, Einwahl), die Nutzung der zentralen Drucker und die Zugangsberechtigung für die zentralen Dienste.

Lizenzen für diverse Softwareprodukte wurden fortgeführt, erweitert bzw. neu beschafft. Es werden über 100 Produkte für diverse Betriebssysteme angeboten. Ein Großteil der Softwareverteilung ist an ein Unternehmen übertragen worden, dennoch mussten wiederum mehrere hundert Lizenzen für spezielle Software direkt vom ZIV ausgegeben werden. Außerdem erfolgte eine kontrollierte Softwareverteilung über das Web für Programme zum Virenschutz, Personal Firewall und StarOffice.

Das Serverangebot wurde erweitert durch zwei Lizenzserver für die Statistiksoftware SPSS. Durch eine Umstrukturierung im Lizensierungsverfahren ist es nun möglich, die Lizenzen zentral über einen Lizenzserver anzubieten.

Das Softwareangebot für Virenschutzsoftware wurde erweitert. Im Rahmen eines Landesvertrages steht der Universität Münster nun neben Produkten der Firma McAfee auch die Produktpalette der Firma Sophos zur Verfügung. Es wurde dementsprechend die nötige Serverinfrastruktur aufgebaut.

Die Evaluationssoftware EvaSys wurde auf einem Server des ZIV für alle Lehrbereiche zur Verfügung gestellt. Die Windowsgruppe für EvaSys-Nutzer/-innen zur einfachen Benutzung der Scanner wurde eingerichtet.

Informationsdienste

Weiterhin stetig wachsen Informationsangebot und -abruf auf den zentralen Webservern der Universität. Zum Jahresende pflegten 1.500 (Vorjahr 1.380) Personen in 595 (515) Gruppen 721 (703) Tausend Dateien von zusammen 44,2 (39,7) GigaByte. Weiter stark gestiegen ist auch die Nachfrage. Die monatlich abgerufene Informationsmenge wuchs auf 1.290 (1.076) GigaByte bei 63,9 (57,1) Mio. Einzelzugriffe. (Nicht erfasst sind dabei die dezentralen WWW-Server in Instituten und Fachbereichen.)

Praktisch wartungsfrei lief der NetNews-Server, der den Zugriff auf gut 11.000 weltweite, regionale und lokale Diskussionsforen anbietet.

Globale Suchmaschinen wie Google genügen beim Suchen nach lokalen Informationen häufig nicht den Anforderungen an Aktualität, Vollständigkeit und Vielseitigkeit. Im Rahmen des MIRO-Projekts wurden erhebliche Evaluationen und Vorarbeiten für die Einführung einer "Enterprise Search Platform" geleistet. Die neu einzuführenden Technologien mit den damit verbundenen Methodiken und Verfahren werden sowohl wissenschaftliche als auch organisatorische Informationen sowie Lehr- und Lernmaterialien im Rahmen eines integrierten Informationsmanagements bereitstellen und rollenspezifisch verfügbar machen.

Die Online-Dienste zur Nutzer-, Passwort-, E-Mail- und Konto-Verwaltung (darunter auch für die kostenpflichtigen Dienste wwu@home und Print&Pay) wurden in erheblich verbesserter Form komplett neu programmiert und unter einem gemeinsamen Portal »mein ZIV« zusammengefasst. Durch ein einfaches Single Sign-on können über dieses Portal auch weitere Dienste wie perMail, ZIVprint, ZIVlehre und ZIVintro ohne erneute Passwortkontrolle erreicht werden. Im Laufe des Jahres wurden erhebliche Erweiterungen, insbesondere eine englischsprachige Oberfläche hinzugefügt. Über »mein ZIV« können die Nutzer/-innen zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten für das eigene Nutzerkonto erreichen sowie eine nahezu vollständige Auskunft über alle im ZIV über sie gespeicherten Daten abrufen.

Weiterentwickelt wurde das für den Abruf und die Bearbeitung elektronischer Post seit dem Jahr 2000 angebotene, über die WWW-Oberfläche bedienbare E-Mail-Programmsystem perMail. Dieses kann orts- und systemunabhängig genutzt werden, da es alle E-Mails und E-Mail-Ordner auf zentralen Servern vorhält, und zeichnet sich durch besondere Beachtung von Sicherheit (Resistenz gegen Angriffe, Einbindung von Virenschutz und Kryptographie), schnellen Zugriff, Stabilität und Skalierbarkeit aus. Zu Jahresbeginn erfolgte die Umstellung des perMail-Systems auf Unicode, damit E-Mails in fremden Zeichensätzen nicht nur angezeigt, sondern auch erstellt werden können, was für internationale wissenschaftliche Kontakte der Universität nicht unwesentlich ist. Kernpunkt der Weiterentwicklung im Jahr 2006 war die Integration eines Abholdienstes, damit die Nutzer/-innen auf Knopfdruck E-Mails aus eigenen POP- und IMAP-Postfächern bei anderen Providern einsammeln können, sowie eine Vielzahl kleinerer Verbesserungen. Da perMail auch an anderen Hochschulen (in Nordrhein-Westfalen und weiteren Bundesländern) als zentraler Dienst angeboten wird, wird es bereits von etwa 50.000 Personen genutzt.

Content-Management-System

Die Anzahl der Institute, Lehrstühle und Einrichtungen, die Ihre Seiten mit dem Content-Management-System Imperia pflegen, ist auf etwa 150 gestiegen. Über 100 weitere sind mit der Umstellung auf Imperia befasst. Ende 2006 waren 864 Nutzer/-innen und 344 Rollen in Imperia eingetragen. In enger Zusammenarbeit mit der Presse- und Informationsstelle der Universität wurden die technischen Voraussetzungen zur Umstellung der mit Imperia gepflegten Webseiten auf ein barrierefreies Layout fertig gestellt. Die Umstellung wurde zunächst auf den zentralen Universitätsseiten und einigen anderen ausgewählten Seiten vorgenommen und wird in 2007 abgeschlossen.

Zur weiteren Anpassung von Imperia an die Anforderungen der recht heterogenen Internet-Landschaft der WWU wurden der Funktionsumfang erweitert und an die Gegebenheiten angepasst, ein neuer Editor mit erweiterten Funktionen implementiert und die Konfigurierbarkeit, Hotfix-Fähigkeit und Performance verbessert. Insbesondere bietet die Mehrsprachigkeit nun nicht nur eine vereinfachte Konfiguration und eine Fülle neuer Möglichkeiten, sondern ermöglicht vor allem die unkomplizierte Einführung weiterer Sprachen in einen Internetauftritt, sofern diese den üblichen Zeichensatz nutzen.

Die Dokumentationen und das Schulungsangebot für Imperia-Anwender wurden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Physikalische Chemie weiter ausgebaut.

Koordinierungsstelle

Im Rahmen des seit Jahren bewährten Strukturkonzepts zur Informationsverarbeitung in der Universität nimmt das ZIV insbesondere Aufgaben von umfassender Bedeutung für die gesamte Universität und zur Unterstützung der IV-Versorgungseinheiten wahr, die auf Fachbereichsebene sowie für die UniV, die Medizinischen Einrichtungen und die ULB gebildet wurden. Zur Koordinierung vieler Aufgaben wurden mit den dezentralen IV-Versorgungseinheiten regelmäßig Dienstbesprechungen durchgeführt, gemeinsame Aktivitäten verabredet und Informationen ausgetauscht.

IKM-Service

Die zentralen Einrichtungen ULB, ZIV und UniV pflegen seit mehreren Jahren eine verbindlich vereinbarte gute Kooperation zu den Themen Information, Kommunikation und neue Medien (IKM). So werden unter Bewahrung individueller Kernkompetenzen übergreifende Arbeiten gezielt koordiniert und der Ressourceneinsatz effizient geplant. Zu den gemeinsamen Themen gehören informations- und kommunikationstechnische Infrastrukturen, Vermittlung von Medien- und Informationskompetenz, Bereitstellung von Inhalten, hochschulweite Nutzerverwaltung, Servicepunkte, Marketing der Dienstleistungen und Produkte sowie Entwicklung und Etablierung von Controlling und Evaluierungsinstrumenten.

Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen der Förderinitiative "Leistungszentren für Forschungsinformation" seit 2005 geförderte Projekt MIRO (Münster Information System for Research and Organization) ist auf fünf Jahre angelegt und hat Modellcharakter für andere Hochschulen. Das Hauptziel dieses gemeinsam mit ULB und UniV durchgeführten Projekts besteht in der Bereitstellung eines integrierten Informationsmanagements sowohl für wissenschaftliche als auch für organisatorische Informationen. Die bisherige Projektarbeit war zunächst stark von der Weiterentwicklung der Infrastruktur geprägt. Wesentliche Bausteine sind dabei ein umfassendes Identitätsmanagement, ein leistungsfähiges Retrieval-Verfahren sowie ein zielgruppenspezifischer Zugang zu Informationen und webbasierten Anwendungen über ein einheitliches Zugangsportal. Neben der kontinuierlichen Arbeit an der Gesamtstruktur wurden auch ein Proof-of-Concept-Ansatz verfolgt und einzelne Anwendungen pilotartig unter realen Bedingungen getestet.

Trotz größerer Umbaumaßnahmen und personeller Engpässe konnte der Servicepunkt Film im ZIV zwei Filmbeiträge zum Transferpreis 2005 erstellen. Außerdem wurden zur Einführung der Vorlesungsaufzeichnungssoftware Lecturnity grundlegende Arbeiten durchgeführt und die Einrichtung einer mobilen Lecturnity-Lehreinheit vorbereitet. Nach dem »Hilfe-zur-Selbsthilfe«-Prinzip bei der Konzeption eigener Filmbeiträge wurden Lehreinheiten zur redaktionellen Arbeit, zur Bild- und Tonauswahl mit Zielgruppen- oder Themenbezug und zum Umgang mit Aufnahme- und Nachbearbeitungswerkzeugen entwickelt. Außerdem wurden die Multimedia-Arbeitsplätze im ZIV weiterer ausgebaut und u. a. um eine einfache Möglichkeit zur Digitalisierung von VHS-Kassetten erweitert.

Teleport

Im Rahmen des Projekts Teleport des Studentenwerks Münster und der T-Systems mit Einwahlmöglichkeiten (ISDN und DSL) für Studierende in den Wohnheimen wurde weiterhin Unterstützung geleistet. Insgesamt erhalten ca. 2.800 Teleport-Kunden so Zugang zu den IV-Diensten von Universität und Fachhochschule. Im Bereich der DSL-Zugänge wurden die Netzplattform der T-Systems und die Schnittstelle zum Universitätsnetz auf zeitgemäße Technologie (Gigabit Ethernet) umgestellt. Im Rahmen dieser Umstellung gelang es, von Anfang September bis Mitte Dezember sämtliche DSL-Bestandskunden (ca. 500 Kunden an ca. 10 Standorten) auf die neue Netztechnik umzustellen. Die Zahl der DSL-Kunden erhöhte sich auf 1.100 insgesamt.

Zertifizierungsstelle

Die vom ZIV betriebene Zertifizierungsstelle (Certification Authority) der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWUCA) stellt X.509- und PGP-/GnuPG-Zertifikate aus, welche für durch Verschlüsselung und elektronische Unterschriften abgesicherte Übermittlungen von Nachrichten und Daten per E-Mail, WWW usw. notwendig bzw. hilfreich sind. Die Kenndaten der Zertifizierungsschlüssel werden in jeder Ausgabe der Informationsschrift des ZIV, inforum, veröffentlicht. Als offizielle Zertifizierungsinstanz im Rahmen der Zertifizierungshierarchie des DFN-Vereins steht die WWUCA allen Einrichtungen und Angehörigen der Universität zur Verfügung und berät auch in Fragen der Absicherung elektronischer Kommunikation. Seit Anfang 2006 bedient sich die WWUCA zum Ausstellen von X.509-Zertifikaten des DFN-PKI-2-Dienstes. Dadurch konnten die Abläufe sowohl für den Zertifikatnehmer als auch für die Zertifizierungsstelle gravierend vereinfacht werden.

Das ZIV akzeptiert grundsätzlich elektronisch unterschriebene E-Mails als gleichwertig zu eigenhändig unterschriebenen Dokumenten, falls der für die elektronische Unterschrift verwendete Schlüssel im Rahmen der Zertifizierungshierarchien des DFN-Vereins oder seiner diesbezüglichen Kooperationspartner (Heise-Verlag usw.) zertifiziert ist. Ausgenommen sind nur solche Dokumente, die das ZIV Dritten in Schriftform vorlegen muss. Gleiches gilt auch für viele weitere Einrichtungen der Universität.

Verschiedenes

Der Zugang zu den Benutzerarbeitsplätzen der ZIV-Pools im Erdgeschoss des Gebäudes Einsteinstraße 60 war weiterhin täglich "rund um die Uhr" problemlos möglich. Mitglieder der Universität, die außerhalb der normalen Öffnungszeiten dieses Angebot nutzen möchten, müssen dazu über den Webservice ZIVintro, der gemäß den Wünschen der Nutzer/-innen verbessert wurde, einen elektronischen Schlüssel beantragen.

Der Leiter des ZIV war weiterhin Mitglied im DFN-Betriebsausschuss. Außerdem war er im Institut für Angewandte Informatik an der Westfälischen Wilhelms-Universität als Mitglied des Direktoriums tätig.

Im Rahmen der Erstsemester-Begrüßungsveranstaltung der Universität präsentierte das ZIV wiederum seine Dienste auf einem Info-Stand. Außerdem wurden die Multimedia-Aktivitäten der WWU tatkräftig durch das ZIV betreut.

Aufgrund von Kooperationen der Universität Münster mit den Universitäten im Baltikum sowie mit der Akademie der Wissenschaft in Sofia gab es weitere Kontakte.

 

Ltd.RD Dr. Wilhelm Held
Leiter des Zentrums für Informationsverarbeitung