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Fachbereich 8
Geschichte/Philosophie

 

Profil

Das Profil des Fachbereichs in Forschung und Lehre wird durch eine besondere perspektivische Vielfalt methodisch kongruenter Fächer geprägt, die durch bewährte Verfahren der Kooperation und der gemeinsamen Öffnung auch für fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit gekennzeichnet ist. Auf dieser Grundlage war der Fachbereich besonders erfolgreich in der Ausgestaltung neuer, innovativer Studiengänge und in der Perspektivierung interdisziplinärer und international anschlussfähiger Forschungsverbünde.

Insgesamt umfasst der Fachbereich 15 selbständige Institute und Seminare sowie weitere 17 Forschungseinrichtungen (Arbeits- bzw. Forschungsstellen, Centren, Institute). Für die Außenwirkung in die weitere Öffentlichkeit stehen insbesondere das Centrum für Bioethik, das Atelier für künstlerisches und wissenschaftliches Zeichnen und Modellieren, das Institut für Interdisziplinäre Zypern-Studien sowie das Institut für Vergleichende Städtegeschichte. Das Archäologische Museum musste wegen Umbauarbeiten im Berichtszeitraum geschlossen bleiben.

Die interdisziplinäre Vernetzung in der Forschung wird maßgeblich durch die leitende Mitwirkung von Angehörigen des Fachbereichs, insbesondere Mitgliedern des Historischen Seminars, innerhalb eines Sonderforschungsbereichs sowie eines Graduiertenkollegs deutlich. Ein zweites Graduiertenkolleg ist im Berichtszeitraum beantragt worden und konnte Anfang 2007 eingerichtet werden. Der Antrag zur Einrichtung eines Exzellenz-Clusters, der zur Vorlage 2007 vorbereitet worden ist, wird mitverantwortlich von Mitgliedern des Fachbereichs, vor allem des Historischen Seminars, bearbeitet.

Lehr- und Studiengänge

Im Fachbereich 8 als 1. Studienfach waren im Sommersemester 2006 3.218 Studierende (davon ca. 51 Prozent weiblich) und im Wintersemester 2006/2007 3.320 (davon ca. 50 Prozent weiblich) immatrikuliert. Die Anzahl der Studienfälle der ordentlich Studierenden lag bei 9.529 im Winter- und bei 9.673 im Sommersemester.

Die bislang von fast allen Lehreinheiten angebotenen Magisterstudiengänge wurden zum Wintersemester 2006/2007 eingestellt. Die Promotionsstudiengänge zum Dr. phil. bieten alle Institute weiterhin an, einige zudem den Promotionsstudiengang zum Dr. paed. Auf der Ebene des Promotionsstudiums als strukturierte Ausbildung beteiligen sich mehrere Fächer an dem von der DFG geförderten Graduiertenkolleg Gesellschaftliche Symbolik im Mittelalter, das bis 2008 verlängert wurde.

Die lehramtsausbildenden Lehreinheiten (Geschichte, Griechisch, Latein, Musikpädagogik, Philosophie) betreiben im Rahmen des Modellversuchs 'Gestufte Lehrerausbildung' Bachelor-Studiengänge im Zwei-Fach-Modell, die Lehreinheiten Philosophie, Geschichte und Musikpädagogik einen Bachelor-Studiengang KJ. In die lehramtsbezogenen Studiengänge nach LPO 2003 wurden in das erste Fachsemester nur noch wenige Studierende im sogenannten Drittfach (Erweiterungsprüfung nach LPO) aufgenommen.

Zu Beginn des Wintersemesters nahmen verschiedene Bachelor- bzw. Master-Programme den Studienbetrieb auf. Bereits von der ZEvA zertifiziert wurden der Ein-Fach-BA Antike Kulturen (vom Seminar für Alte Geschichte, Institut für Klassische Archäologie und Frühchristliche Archäologie/Archäologisches Museum, Institut für Klassische Philologie, Seminar für Byzantinistik und vom Seminar für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit gemeinsam angeboten), der Zwei-Fach-BA Archäologie - Geschichte - Landschaft sowie der Zwei-Fach-BA Klassische und Frühchristliche Archäologie.

Ebenfalls zum Wintersemester haben folgende BA-Studiengänge begonnen, für die weitgehend positive Bewertungsberichte der ZEvA bereits vorliegen:
die Zwei-Fach-BA-Studiengänge Musikwissenschaft, Kultur- und Sozialanthropologie sowie Kunstgeschichte. Bereits akkreditiert wurde der Ein-Fach-Masterstudiengang Philosophie, der den Studienbetrieb zum Wintersemester 2007/2008 aufnehmen wird.

In der Musikpädagogik wird der Zusatzstudiengang Musiktherapie mit Diplomabschluss angeboten. Der von der Lehreinheit Philosophie betreute Weiterbildungsstudiengang Angewandte Ethik wurde 2006 mit einem neuen Kurs fortgeführt. Ende des Sommersemesters wurde der englischsprachige interdisziplinäre Masterstudiengang Master of Southeast Asian Studies von der zweiten Kohorte erfolgreich beendet. Als Beitrag der Westfälischen Wilhelms-Universität zur Unterstützung der durch den Tsunami im Jahr 2005 betroffenen Region wurde am Institut für Ethnologie ein Ausbildungsprogramm "Tsunami-Krisenbewältigung in Sumatra, Indonesien" konzipiert.

Die meisten Lehreinheiten haben Planungen über fachwissenschaftliche Masterstudiengänge aufgenommen. Zudem arbeiten die lehrerausbildenden Fächer an konkreten Konzepten für das Studienprogramm Master of Education, das ab Wintersemester 2008/2009 angeboten werden muss.

Ferner wurde über die Ausgestaltung eines konsekutiven Masterstudiengangs Antike Kulturen sowie eines interdisziplinären Ein-Fach-Masterstudiengangs Antike Kulturen des östlichen Mittelmeerraumes beraten, der im Rahmen des Centrums GKM angeboten werden soll.

Vom Seminar für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit ist ein Masterstudiengang Mittel- und Neulateinische Philologie sowie ein bilingualer Masterstudiengang Europäische Kultur der Frühen Neuzeit mit einem Doppeldiplom als Abschluss in Vorbereitung.

Um den Einsatz neuer Medien in der Lehre voranzutreiben, wurden mehrere E-Learning-Projekte (Seminar für Alte Geschichte, Seminar für Klassische Archäologie und Frühchristliche Archäologie/Archäologisches Museum, Institut für Klassische Philologie) im Rahmen der "2. Förderungsausschreibung E-Learning der Universität Münster" erfolgreich weitergeführt.

Personal- und Nachwuchsförderung

Wiederbesetzt werden konnte eine W3-Professur für Geschichtsdidaktik und eine W2-Professur für Ur- und Frühgeschichte. Eine W2-Professur für Mittelalterliche Geschichte ist durch Wegberufung frei geworden und die Kommissionsarbeit zur Wiederbesetzung konnte zu Ende 2006 ebenso erfolgreich abgeschlossen werden wie diejenige zur Wiederbesetzung der durch Pensionierung frei gewordenen W2-Professuren für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft. Für die drei genannten Professuren kann mit einer Wiederbesetzung, in jedem Fall mit der Aufnahme der Lehrtätigkeit durch die zu Berufenden im Sommersemester 2007 gerechnet werden.

Im Fach Geschichte wurde der Titel eines außerplanmäßigen Professors verliehen. Insgesamt sechs Habilitationsverfahren konnten mit der Venia legendi erfolgreich abgeschlossen werden, davon zwei im Fach Klassische Philologie und jeweils eine in den Fächern Volkskunde/Kulturanthropologie, Ethnologie, Kunstgeschichte sowie Neuere und Neueste Geschichte.

Vor allem gestützt auf die Möglichkeiten des Graduiertenkollegs "Gesellschaftliche Symbolik im Mittelalter" der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie eine größere Zahl von drittmittelgeförderten Stipendien und Forschungsprojekten mit Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterstellen hat der Fachbereich, wie bislang stets, eine engagierte und verantwortungsvolle Nachwuchsförderung betrieben. Dies gilt auch für die Bestellung von habilitierten Kolleginnen und Kollegen auf Vakanzvertretungen frei gewordener und zur Wiederbesetzung anstehender Professuren.

Forschung und internationale Kontakte

Neben regen internationalen Kontakten, einer großen Zahl von Gasteinladungen an auswärtige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und einer umfangreichen eigenen Vortrags- und Kooperationstätigkeit im internationalen Rahmen seitens der Angehörigen des Fachbereichs ist auf zahlreiche Arbeitsvorhaben und drittmittelgeförderte Forschungsprojekte zu verweisen, die von den Professorinnen und Professoren des Fachbereichs geleitet werden. Hinsichtlich interdisziplinärer wie internationaler Sichtbarkeit insbesondere zu nennen ist der maßgeblich von Angehörigen des Fachbereichs geleitete und getragene Sonderforschungsbereich 496 der Deutschen Forschungsgemeinschaft "Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution", zu dem 2006 fünf weitere Projekte hinzugefügt werden konnten, sowie das ebenfalls maßgeblich durch Mitglieder des Fachbereichs organisierte Centrum für Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeerraumes.

Aus den Mitteln des Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preises (Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger) wurde am Historischen Seminar ein Projekt zur Erforschung vormoderner Verfahren eingerichtet.

Zur Rettung des durch Streichung der Landeszuschüsse in seiner Existenz bedrohten, international renommierten Instituts für Vergleichende Städteforschung sind zielführende, koordinierte Maßnahmen von Fachbereich und Rektorat durchgeführt worden. Eine mittelfristige Sicherung des Instituts und eine organisatorische Neuordnung ist zum Vollzug Anfang 2007 vorbereitet worden.

Perspektiven

Weiterhin werden Anträge zur internationalen Vernetzung in der Lehre und zur Etablierung von Forschungsverbünden bearbeitet, so zur Vorbereitung eines Antrags auf Einrichtung einer Forschergruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur natur-, sprach- und geisteswissenschaftlichen Fachdidaktik und zur Ethnogenese im frühen Mittelalter sowie zur Einrichtung eines Forschungsschwerpunktes Etruskologie und Antike Numismatik und zur mittelfristigen Fortführung eines archäologischen Projekts innerhalb des Schwerpunktprogrammes der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Die leitende Mitwirkung von Angehörigen des Fachbereichs an der Antragstellung zur Einrichtung eines Exzellenz-Clusters der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist weiterhin eine vorrangige Aufgabe der Forschungspolitik des Fachbereichs zur Bündelung eigener Kräfte und zur synergetischen Ergänzung mit anderen Fachbereichen.

Grundsätzlich und angesichts der aktuellen hochschulpolitischen Gegebenheiten liegt ein vorrangiges Interesse des Fachbereichs darin, nicht nur die unbestrittene Sichtbarkeit der Forschungsverbünde und Einzelprojekte fortzuführen und auszubauen, sondern dabei zugleich die Breite und Vielfalt der Fächer und Disziplinen, wie sie im Fachbereich 8 vertreten sind und in dieser Bündelung ein Alleinstellungsmerkmal der Universität bedeuten, durch strukturelle Planung zu erhalten. Hierfür ist auch auf die im Einzelfall neu zu bestimmende, programmatisch aber unbedingt sicherzustellende Arbeitsfähigkeit der sogenannten Kleinen Fächer zu achten. Der Fachbereich sucht hierfür weiterhin die Zusammenarbeit mit benachbarten Fachbereichen und die Integration des eigenen Profils in die derzeit neu akzentuierte Forschungsprogrammatik der Universität.


 

Prof. Dr. Martin Kintzinger
Dekan des Fachbereichs 8