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Die Forschungsinhalte orientieren sich an den von der Medizinischen Fakultät empfohlenen und
vorgegebenen Schwerpunkte. Die Publikationsleistungen sind auf der home page abrufbar. (s. Liste
ausgewählter Publikationen). In diesem Jahr wurde die 8. Habilitation seit 1988 erfolgreich abgeschlossen.
Bei den in der Literatur dokumentierten Forschungsleistungen, die zunehmend in Journalen mit hohem
Qualitätsanspruch publiziert werden, nimmt die PET einen besonderen Stellenwert ein.
- Kardiologie
Klinisch relevante Schwerpunkte bestehen in der Beurteilung und Verlaufskontrolle der koronaren
Herzerkrankung und bei Rhythmusstörungen. In Zusammenarbeit mit der Kardiologie und Herzchirurgie
dieses Universitätsklinikums und der MRC Cyclotron Unit des Hammersmith Hospital, London, wird die
sympathische Innervation des Herzmuskels bei verschiedenen Erkrankungen untersucht. Gemeinsam mit der
Kardiologischen Klinik und der Pharmakologie (auch im Rahmen SFB 556) sind Signaltransduktion, sowie in der
Kooperation mit der Kardiologie und Amersham Health plc, die nicht-invasive Darstellung arteriosklero-tischer
Plaques Forschungsthemen.
- Neuromedizin
Das Stoffwechselverhalten der Hirntumore wird mit der morphologischen Bildgebung korreliert. Eine
wesentlicher Fortschritt wird durch Einführung eines neuen PET-Tracers für den
Aminosäure-Transport (18F-FET) erreicht. Nach Etablierung von Blutfluss-Messungen mit der
Wasser-PET
werden Patienten mit zerebrovaskulären Erkrankungen untersucht und Untersuchungen zur Kartierung
der
Hirnfunktion durchgeführt. Verlaufsbeobachtungen von Patienten mit Epilepsie zeigen die prognostische
Bedeutung der initialen FDG-PET- Untersuchung.
- Onkologie
In Kooperation mit der pädiatrischen Onkologie und der Orthopädie sind die soliden Tumore des
Kindesalters Gegenstand der Forschung, insbesondere die Knochentumore Osteosarkom und Ewing Sarkom. Ein
Schwerpunkt ist die Evaluation des diagnostischen und prognostischen Potentials der FDG- PET im Vergleich zu
morphologischen Verfahren (MRT, CT). Weitere Themen sind die Radionuklidtherapie der Osteosarkome sowie
die Entwicklung neuer Radiotracer zur nicht-invasiven Bildgebung des metastatischen Phänotyps der
Ewingtumore. Weitere Kooperationen betreffen Grundlagenforschung und Zellversuche.
- Endokrinologie
Therapie und Nachsorge von Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen bilden einen genuinen
Schwerpunkt
der Klinik. So wurden im Jahre 2002 90 Patienten mit neu aufgetretenem differenziertem
Schilddrüsen-Karzinom primär auf der Station behandelt, in der Nachsorge werden mehr als 1500
Patienten betreut. Der Klinik-Direktor ist Leiter einer prospektiven, randomisierten Multi-Center Studie bei
Patienten mit differenziertem Schilddrüsenkarzinom und "high-risk-Profil" - MSDS. Gemeinsam mit der
Strahlentherapie des Universitätsklinikum wird die Bedeutung der adjuvanten Perkutanen Radiatio
evaluiert.
Weitere Therapiemöglichkeiten werden für Patienten mit Osteosarkomen und ossären
Metastasen evaluiert.
- Medizinische Physik und Radiochemie
Voraussetzung für die Herstellung und Anwendung von Radiopharmaka ist die Einbettung einer
radiochemischen Arbeitsgruppe in die nuklearmedizinsiche Klinik. In der radiochemischen Routine werden
PET-Radiotracer [18F]FDG Glukoseanalogon) und [15O]Wasser und SPECT-Radiotracer [123I]IMT
(Aminosäureanalogon) und [123I]MIBG (Adrenalinanalogon) für die klinische Anwendung im
Hause
hergestellt. Die Zahl der PET Studien betrug im Jahre 2002: 1349. Hauptanliegen in der Forschung ist die
Entwicklung der (radio-) chemischer Synthesen einschließlich der Analytik und Qualitätskontrolle.
Aktuell werden 123I-markierte Inhibitoren der MMPs (Metalloproteinasen) sowie PET- Radiotracer
[11C]MHED
([11C]meta-Hydroxyephedrin (Adrenalinanalogon) aufgebaut, und im Tiermodell mittels Animal-PET validiert.
Das im Jahr 2000 in Betrieb genommene Zyklotron RDS 111 wird in der Routine betreut. Neue Techniken
werden
mit einer der ersten SPECT/CT- Kameras und dem Animal-PET beschritten. Schwerpunkte liegen im
Modelling,
der drei-dimensionalen zeitabhängigen Darstellung, z.B. bei Atem- und EKG-getriggerter Akquisition, und
die routine-mäßig quantifizierten Untersuchungen der regionalen Perfusion mit markiertem Wasser
([15O] H2O).
- Ausblick 2003
Gemeinsam mit der Strahlentherapie-Radioonkologie und in Kooperation mit dem Institut für Klinische
Radiologie ist die Installation eines Ganzkörper PET- CT der neuesten Generation, nach einer
erfolgreichen
Bewerbung im Rahmen eines DFG-Verfahrens, vorgesehen. Primär soll durch dieses Referenzzentrum die
Bestrahlungsplanung über Vitalitätsparameter von Tumoren, so in der Pädiatrischen
Onkologie, optimiert werden. Die Lymphomtherapie mit markierten Antikörpern soll gemeinsam mit der
Onkologie etabliert werden. Mit der 2003 zu besetzenden C3-Professur für Molekulare Bildgebung ist eine
noch stärkere Vernetzung mit dem IZKF, den SFBs und weiteren Arbeitsgruppen geplant. Grundlagen
sind
PET, insbesondere Animal-PET, Radiochemie und die Definition neuer Targets.
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