Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschungsbericht 2001-2002
 
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin

Albert-Schweitzer-Str. 33
48149 Münster
Direktor: Prof. Dr. Dr. Otmar Schober
 
Tel. (0251) 83-47362
Fax: (0251) 83-47363
e-mail: nuklear@uni-muenster.de
www: http://medweb.uni-muenster.de/institute/nuklear/
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002

Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin

   
Die Forschungsinhalte orientieren sich an den von der Medizinischen Fakultät empfohlenen und vorgegebenen Schwerpunkte. Die Publikationsleistungen sind auf der home page abrufbar. (s. Liste ausgewählter Publikationen). In diesem Jahr wurde die 8. Habilitation seit 1988 erfolgreich abgeschlossen. Bei den in der Literatur dokumentierten Forschungsleistungen, die zunehmend in Journalen mit hohem Qualitätsanspruch publiziert werden, nimmt die PET einen besonderen Stellenwert ein.
  • Kardiologie
    Klinisch relevante Schwerpunkte bestehen in der Beurteilung und Verlaufskontrolle der koronaren Herzerkrankung und bei Rhythmusstörungen. In Zusammenarbeit mit der Kardiologie und Herzchirurgie dieses Universitätsklinikums und der MRC Cyclotron Unit des Hammersmith Hospital, London, wird die sympathische Innervation des Herzmuskels bei verschiedenen Erkrankungen untersucht. Gemeinsam mit der Kardiologischen Klinik und der Pharmakologie (auch im Rahmen SFB 556) sind Signaltransduktion, sowie in der Kooperation mit der Kardiologie und Amersham Health plc, die nicht-invasive Darstellung arteriosklero-tischer Plaques Forschungsthemen.

  • Neuromedizin
    Das Stoffwechselverhalten der Hirntumore wird mit der morphologischen Bildgebung korreliert. Eine wesentlicher Fortschritt wird durch Einführung eines neuen PET-Tracers für den Aminosäure-Transport (18F-FET) erreicht. Nach Etablierung von Blutfluss-Messungen mit der Wasser-PET werden Patienten mit zerebrovaskulären Erkrankungen untersucht und Untersuchungen zur Kartierung der Hirnfunktion durchgeführt. Verlaufsbeobachtungen von Patienten mit Epilepsie zeigen die prognostische Bedeutung der initialen FDG-PET- Untersuchung.

  • Onkologie
    In Kooperation mit der pädiatrischen Onkologie und der Orthopädie sind die soliden Tumore des Kindesalters Gegenstand der Forschung, insbesondere die Knochentumore Osteosarkom und Ewing Sarkom. Ein Schwerpunkt ist die Evaluation des diagnostischen und prognostischen Potentials der FDG- PET im Vergleich zu morphologischen Verfahren (MRT, CT). Weitere Themen sind die Radionuklidtherapie der Osteosarkome sowie die Entwicklung neuer Radiotracer zur nicht-invasiven Bildgebung des metastatischen Phänotyps der Ewingtumore. Weitere Kooperationen betreffen Grundlagenforschung und Zellversuche.

  • Endokrinologie
    Therapie und Nachsorge von Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen bilden einen genuinen Schwerpunkt der Klinik. So wurden im Jahre 2002 90 Patienten mit neu aufgetretenem differenziertem Schilddrüsen-Karzinom primär auf der Station behandelt, in der Nachsorge werden mehr als 1500 Patienten betreut. Der Klinik-Direktor ist Leiter einer prospektiven, randomisierten Multi-Center Studie bei Patienten mit differenziertem Schilddrüsenkarzinom und "high-risk-Profil" - MSDS. Gemeinsam mit der Strahlentherapie des Universitätsklinikum wird die Bedeutung der adjuvanten Perkutanen Radiatio evaluiert. Weitere Therapiemöglichkeiten werden für Patienten mit Osteosarkomen und ossären Metastasen evaluiert.

  • Medizinische Physik und Radiochemie
    Voraussetzung für die Herstellung und Anwendung von Radiopharmaka ist die Einbettung einer radiochemischen Arbeitsgruppe in die nuklearmedizinsiche Klinik. In der radiochemischen Routine werden PET-Radiotracer [18F]FDG Glukoseanalogon) und [15O]Wasser und SPECT-Radiotracer [123I]IMT (Aminosäureanalogon) und [123I]MIBG (Adrenalinanalogon) für die klinische Anwendung im Hause hergestellt. Die Zahl der PET Studien betrug im Jahre 2002: 1349. Hauptanliegen in der Forschung ist die Entwicklung der (radio-) chemischer Synthesen einschließlich der Analytik und Qualitätskontrolle. Aktuell werden 123I-markierte Inhibitoren der MMPs (Metalloproteinasen) sowie PET- Radiotracer [11C]MHED ([11C]meta-Hydroxyephedrin (Adrenalinanalogon) aufgebaut, und im Tiermodell mittels Animal-PET validiert. Das im Jahr 2000 in Betrieb genommene Zyklotron RDS 111 wird in der Routine betreut. Neue Techniken werden mit einer der ersten SPECT/CT- Kameras und dem Animal-PET beschritten. Schwerpunkte liegen im Modelling, der drei-dimensionalen zeitabhängigen Darstellung, z.B. bei Atem- und EKG-getriggerter Akquisition, und die routine-mäßig quantifizierten Untersuchungen der regionalen Perfusion mit markiertem Wasser ([15O] H2O).

  • Ausblick 2003
    Gemeinsam mit der Strahlentherapie-Radioonkologie und in Kooperation mit dem Institut für Klinische Radiologie ist die Installation eines Ganzkörper PET- CT der neuesten Generation, nach einer erfolgreichen Bewerbung im Rahmen eines DFG-Verfahrens, vorgesehen. Primär soll durch dieses Referenzzentrum die Bestrahlungsplanung über Vitalitätsparameter von Tumoren, so in der Pädiatrischen Onkologie, optimiert werden. Die Lymphomtherapie mit markierten Antikörpern soll gemeinsam mit der Onkologie etabliert werden. Mit der 2003 zu besetzenden C3-Professur für Molekulare Bildgebung ist eine noch stärkere Vernetzung mit dem IZKF, den SFBs und weiteren Arbeitsgruppen geplant. Grundlagen sind PET, insbesondere Animal-PET, Radiochemie und die Definition neuer Targets.


 A  Nuklearmedizin
   1      Schilddrüsen-Karzinom
   2      Kardiologie
   3      Onkologie
   4      Neurologie
   5      Medizinische Physik
   6      Radiochemie
   7      Kooperationen
 
 

Hans-Joachim Peter
EMail: vdv12@uni-muenster.de
HTML-Einrichtung: Izabela Klak
Informationskennung: FO05AL
Datum: 2003-05-13 ---- 2004-02-02