
Dr. Stéphane Péquignot
Kontakt
Westfälische Wilhelms-Universität
Historisches Seminar
Rosenstr. 9/Schlaunstr. 2
D - 48143 Münster
++49 251 83-29879
Veranstaltungen im Sommersemester 2014
Veranstaltungsorte: bitte HIS-LSF/KVV konsultieren
1) Vorlesung: Vergleichende Geschichte der Gesandten und der  Gesandtschaften in Europa und im Mittelmeerraum von den Karolingern bis  zur Frühen Neuzeit
Dienstag, 14-16h
Das Ziel der Veranstaltung besteht darin, die Grundelemente einer  komparatistischen und globalgeschichtlichen Neudeutung von Konzeptionen  und Praktiken des Gesandtschaftswesens im Mittelalter aufzuzeigen. Dabei  werden die aktuellen Erkenntnisse der internationalen Forschung an  zentraler Stelle berücksichtigt. Der thematische Fokus liegt  insbesondere auf den Wandlungen gängiger Gesandtschaftspraktiken in der  longue durée, auf der Entstehung und zunehmenden Verfestigung des  „Gesandten“-Konzeptes, auf den – oft unausgesprochenen – Grundregeln  diplomatischer Interaktion und auf den Kenntnissen und Fertigkeiten, die  für einen Botschafter unabdingbar waren. 
Die Unterrichtssprache ist Deutsch.
2)     Hauptseminar: Négocier à la fin du Moyen Âge. Histoire d’une compétence [Verhandeln am Ende des Mittelalters. Geschichte einer Kompetenz]
    Mittwoch, 10-12h
Gegenstand des bilingualen Hauptseminars sind Konzepte und Praktiken der  Verhandlung in der Vormoderne. Die Veranstaltung führt ein in die  Beschäftigung mit einem wesentlichen Aspekt der jüngeren, nicht nur  diplomatiegeschichtlichen Forschung. 
In der Veranstaltung lernen die Teilnehmer grundlegende Analysewerkzeuge  und Ansätze zur Erforschung der Geschichte des Verhandelns kennen. Die  gemeinsame Arbeit erfolgt in drei Schritten: 
a)     Diskussion sozialwissenschaftlicher Konzepte für die Untersuchung  vormoderner; spezifische Probleme bei der Untersuchung einer weitgehend  oralen Praxis;
b)     komparatistische Untersuchung von mittelalterlichen Konzepten und Praktiken der Verhandlung; 
c)     Untersuchung von Fallbeispielen. Die Studenten bearbeiten  Quellendossiers zu französischen, deutschen, italienischen und  iberischen Beispielen und stellen sie im Seminar vor. 
3)     Übung: Si loin, si proche. Les révoltes, guerres civiles et  désobéissances vues de l’étranger. Lecture de chroniques et de sources  diplomatiques françaises et ibérique (XIVe-XVe siècles) [In weiter  Ferne, so nah! Rebellion, Bürgerkrieg und Widersetzlichkeit in der  Wahrnehmung des Auslandes. Lektüre französischer und iberischer  Chroniquen und diplomatischer Quellen] 
    Mittwoch, 16-18h
Die zahlreichen Aufstände, Bürgerkriege und Revolten des 14. und 15.  Jahrhunderts sind in der Regel aus der Binnenperspektive betrachtet  worden. In der bilingualen Übung wird hingegen die Außenperspektive  erprobt: Wie nehmen auswärtige Beobachter jene Aufstandsbewegungen war,  die auf der einen Seite als Gefahr für den ordo christianus wahrgenommen  werden können, sich andererseits aber auch nutzen lassen, um  bedrohliche Nachbarn zu schwächen. 
Die Übung basiert auf der Lektüre von Chroniken, Gesandtschafts- und  Spionageberichten. Im Rahmen der Veranstaltung bearbeiten die Studenten  selbständig einzelne Quellendossiers.
Unterrichtssprache: Deutsch und Französisch. Die Veranstaltung folgt dem  Prinzip einer „aufgeklärten Zweisprachigkeit“: Studentische Beiträge  und Diskussionen werden ggf. auf deutsch gehalten. Lateinkenntnisse sind  von Vorteil. Lateinische und iberoromanische Quellen können auf Wunsch  in Übersetzung gelesen werden.
Erwerb eines bilingualen Zertifikates: In  Zusammenarbeit mit dem Interdisziplinären Frankreichforum (IFF) und dem  International Office ist geplant, die Teilnahme an der bilingualen  Veranstaltung und fremdsprachlich erbrachte Leistungsnachweise  zusätzlich durch ein separates Zertifikat zu bescheinigen  („Internationalisation at Home“). Rückfragen bitte an Dr. Georg Jostkleigrewe .

