Text: Jonas Elfert

Evonik-Preis prämiert herausragende Abschlussarbeiten am Fachbereich

Übergabe des Evonik-Masterpreises: v.l.n.r. Prof. Bart Jan Ravoo, Jonas Elfert, Dr. Christoph Weckbecker; Hintergrund: Henning Meteling.
© JCF - Mohammed-Ali Aghili

Am 16. Januar wurde der diesjährige Evonik Preis verliehen für herausragende Leistungen während der Promotion und Masterarbeit im vergangenen Jahr. Den mit 500 Euro dotierten Master-Preis erhielt dieses Mal Henning Meteling aus dem AK Ravoo für seine Arbeit über eine neue Methode zur reversiblen Nanostrukturierung von Oberflächen. Dabei verwendete er Arylazoisoxazole, die durch Lichtbestrahlung vom flüssigen in den festen Aggregatzustand und umgekehrt wechseln können. Durch sein Stempelverfahren konnte er Nanostrukturen aufbauen, wie Linien und Punkte, und diese durch Lichtbestrahlung wieder entfernen. Außerdem konnten durch ein Ätzverfahren die Nanostrukturen auf die unterliegende Oberfläche übertragen und die Arylisoxazoline wieder entfernt werden. Dadurch eignen sie sich auch als wiederverwendbare "Nanodruckvorlage" für Oberflächen.[1]

Übergabe des Evonik-Promotionspreises: v.l.n.r. Prof. Uwe Karst, Marcel Macke, Dr. Christoph Weckbecker, Jonas Elfert.
© JCF - Mohammed-Ali Aghili

Den mit 750 Euro dotierten Promotionspreis erhielt Marcel Macke aus dem AK Karst. In seiner Promotion hat er eine neue Analysemethode entwickelt um die Konzentration unterschiedlicher gadoliniumhaltiger Kontrastmittel in Gewässern zu bestimmen. Die Kontrastmittel werden mit jährlich steigendem Verbrauch in der Kernspintomographie verwendet. Leider werden diese Substanzen nur in geringem Maße in Kläranlagen entfernt und der Einfluss auf die Gesundheit bei Aufnahme durch die Nahrung ist noch nicht geklärt. Marcel Macke konnte automatisiert durch Ionenchromatographie (IC) die unterschiedlichen Gadolinium-Spezies trennen und mittels Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-MS) hochsensibel detektieren. Die Methode von Marcel Macke zeigt die bisher besten Nachweisgrenzen und kann beispielsweise verwendet werden um den Gadoliniumgehalt in Leitungswasser zu bestimmen oder um anhand von Gewässerproben die verwendeten Kontrastmittel in der Umgebung zu ermitteln.[2]

Begleitet wurde die Preisverleihung von einem Vortrag von Dr. Sandra Gröne von Evonik Creavis über die Zukunftsforschung bei Evonik.  Unter anderem wurde gezeigt womit genau sich die Zukunftsforschung befasst, welche Zukunftsszenarien möglich sind und welche Bedeutung diese für die chemische Industrie haben.

Der Evonik-Preis wird jährlich durch das Jungchemiker-Forum Münster und Evonik verliehen. Ausgezeichnet werden jeweils eine herausragende Master- und Doktorarbeit, die am Fachbereich Chemie und Pharmazie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster erstellt wurden.

[1] Meteling, H. J., Bosse, F., Schlichter, L., Tyler, B. J., Arlinghaus, H. F., Ravoo, B. J., Versatile Surface Patterning with Low Molecular Weight Photoswitches. Small 2022, 18, 2203245. https://doi.org/10.1002/smll.202203245.

[2] Macke, M., Quarles Jr, C. D., Sperling, M., & Karst, U., Fast and automated monitoring of gadolinium-based contrast agents in surface waters. Water Research 2021, 207, 117836. https://doi.org/10.1016/j.watres.2021.117836.