Museum ist bis zum 20. Mai geschlossen

© Bibelmuseum Münster

Das Bibelmuseum ist bis zum 20. Mai geschlossen. Grund dafür ist der Aufbau der Triple-Ausstellung, mit der das Jubiläum des Instituts für Neutestamentliche Textforschung (INTF), der Hermann-Kunst-Stiftung und des Bibelmuseums gefeiert wird. Zu sehen sein werden ausgesuchte Kostbarkeiten, beispielsweise ein Faksimile des Codex Sinaiticus, der ältesten vollständig erhaltenen Abschrift des Neuen Testaments. Entdeckt wurde er 1844 von dem deutschen Philologen Konstantin von Tischendorff. Briefe von seiner Hand, in denen er von seiner Forschungsreise zum Katharinenkloster auf dem Berg Sinai berichtet, sind als Leihgabe der Universität Leipzig ebenfalls zu sehen. Die Forschungsbibliothek Gotha stellt die originalen Anmerkungen von Martin Luther zur Jeremias-Revision aus dem Jahr 1530 zur Verfügung.

Mythos vom Turmbau zu Babel

© ZDF

Die aktuelle "Terra X"-Dokumentation "Mythos aufgedeckt: Der Turmbau zu Babel" des ZDF, die im Februar im Bibelmuseum gedreht wurde, ist nun in der Mediathek des ZDF kostenlos verfügbar. Der Archäologe und Theologe Dieter Vieweger, der in zahlreichen Forschungsprojekten mit Wissenschaftlern der Universität Münster zusammen gearbeitet hat, erläutert in rund 20 Minuten, welche Geschichten rund um die große Sprachverwirrung im babylonischen Reich wahr sind und welche nur Mythos. Ein Rolle spielt dabei auch ein Ziegelstein, der aus dem Umfeld des Turms zu Babel stammt und durch die Inschrift "Nebukadnezar, König von Babel / Bewahrer der Tempel von Esagila / und Ezida / der Erstgeborene / von Nabopolassar / des Königs von Babel, bin ich" in das sechste Jahrhundert vor Christus datiert wird. Er wurde von dem deutschen Archäologen Richard Koldewey bei den ersten Grabungen in Babylon im heutigen Irak von 1899 bis 1917 gefunden und gehört zu den prominenteren Exponaten des Bibelmuseums.