Springer Nature und Projekt DEAL unterzeichnen weltweit umfangreichsten Open Access-Transformationsvertrag

Wie Springer Nature und die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) stolz verkünden, handelt es sich bei dem Vertrag zwischen Springer Nature und der MPDL Services GmbH (im Namen der HRK und 750 akademischen Einrichtungen) um die bisher weltweit größte Open Access-Vereinbarung.

Welche Artikel fallen unter diesen Deal?

  1. Artikel in rund 1.300 Open Choice-Zeitschriften mit Publikationsdatum ab dem 1. Januar 2020. (für rund 70 Facharzt-Zeitschriften gelten Ausnahmeregelungen)
  2. Artikel in rund 600 Springer Nature-Open-Access-Zeitschriften (inkl. BioMed Central, Scientific Reports und Nature Communications) mit Publikationsdatum ab dem 1. August 2020.

Korrespondierende Autor/innen, die einer der 750 Einrichtungen angehören, können ihre Artikel in (1) und (2) Open Access publizieren, ohne eine Rechnung von Springer Nature zu erhalten.*

Was sind die weiteren Eckpunkte dieser Vereinbarung?

  • Auf die APC-Listenpreise aller Springer-Open und BMC-Titel wird ein Nachlass von 20% gewährt jedoch nicht auf Nature Communications und Scientific Reports.
  • Wissenschaftler und Studierende aus Deutschland erhalten umfangreichen Lesezugriff auf die Zeitschriften-Inhalte des Verlags (Dauerhafter Zugang zu den laufenden Jahrgängen des Vertragszeitraums aller rund 1.900 Springer-Zeitschriften)
  • Nicht enthaltene Zeitschriften sind die Nature- und Nature Branded-Zeitschriften sowie Magazine wie Scientific American und Spektrum der Wissenschaft.
  • Im Rahmen der Vereinbarung werden jährlich weit über 13.000 OA-Artikel von deutschen Forschern erwartet. Damit ist der Vertrag aktuell der weltweit größte seiner Art.
  • Die teilnehmenden Institutionen dauerhaften Zugriff auf die Zeitschriften-Inhalte von Springer, Palgrave, Adis und Macmillan. Es fällt eine „Publish and Read (PAR)“-Gebühr von an, die für jeden veröffentlichten Artikel erhoben und zentral abgerechnet wird, und die mit 2.750 € etwa gleich hoch wie bei Wiley ist.


* Wie beim Wiley-Vertrag heißt dies für die Finanzierung der Artikel vermutlich Folgendes:

  • Hybrid Open Access (ab 1.1.2020): Fungieren WWU-Angehörige in diesen hybriden Zeitschriften als ersteinreichende Autorinnen und Autoren (submitting corresponding author), erscheinen diese Artikel auf Wunsch als Open-Access- oder Nicht-Open Access-Publikation. Der Autor erhält keine Rechnung. Egal, ob der Artikel Open Access oder nicht Open Access ist: Es fallen die gleichen Kosten an! Diese werden über den Weg: Springer Nature -> Max Planck Gesellschaft -> Universität Münster -> Universitätsbibliothek -> Fachbereiche in Rechnung gestellt. Dabei erfolgt die Rechnungstellung nach den von der Lizenzkommission der WWU noch festzulegenden Verteilungsgrundsätzen.
  • Gold Open Access (ab August 2020): Der Vertrag beinhaltet eine Rabattierung von 20% gegenüber dem Listenpreis der Artikelbearbeitungsgebühr (APC) für ersteinreichende Autorinnen und Autoren (submitting corresponding author) in den ca. 600 Gold Open Access-Zeitschriften von Springer Nature (ohne Nature Communications und Scientific Reports). Nach den von der Lizenzkommission der WWU festgelegten Verteilungsgrundsätzen gilt hier: Artikel mit einer APC unter 2.000 € (brutto) werden über den OA Publikationsfonds der WWU abgerechnet. Dabei trägt die ULB ein Drittel und der betreffende Fachbereich zwei Drittel. Artikel mit einer APC über 2.000 € (brutto) werden den betreffenden Fachbereichen zu 100% in Rechnung gestellt.