Workshop-Angebot
WS 1: Woher kommt mein Frühstücksei? Kinder entdecken, staunen und hinterfragen
Lisa Hedtfeld & Anja Schnabel
Damit Lernen lebendig wird, brauchen wir echte Offenheit für das, was Kinder wissen wollen – und den Mut, den Unterricht flexibel zu gestalten.
Im Workshop begeben wir uns auf eine Reise, wie sie auch Grundschulkinder erlebt haben. Ausgangspunkt ist ein erprobtes Unterrichtsvorhaben aus dem Sachunterricht einer zweiten Klasse, das zeigt, wie die Fragen der Kinder zum Leben von Hühnern, zur Haltung und Herkunft von Eiern aufgegriffen werden können und wie kindliche Neugier und entdeckendes Lernen zum Motor für spannende Erkenntnisse werden.
Dazu tauchen wir in zentrale Bausteine des Unterrichtsvorhabens ein und kommen darüber ins Gespräch, wie Sachunterricht lebendig, alltagsnah und medienkompetent gestaltet werden kann – für nachhaltige Lernmomente, die weit über das Frühstücksei hinausreichen.
WS 2: Wie ist mein Joghurt gut verpackt? Einblick in ein flexibel gestaltbares Unterrichtsvorhaben
Lisa Bönning & Stephanie Lanfermann
Alle Kinder im Sachunterricht mitnehmen – das setzt voraus, den Unterricht flexibel zu planen. Den geeigneten Rahmen dafür bieten für Kinder bedeutsame und zugleich komplexe Fragestellungen. Sie knüpfen an aktuelle Themen der Lebenswelt an, vernetzen verschiedene Perspektiven, können von den Kindern kooperativ erkundet werden und bieten vielfältige Erkenntniswege.
Im Workshop stellen wir ein flexibel gestaltbares Unterrichtsvorhaben vor, das diese genannten Punkte berücksichtigt. Von der kritischen Auseinandersetzung mit Verpackungsfunktionen über das Entwickeln eigener Standpunkte bis hin zur kreativen Präsentation mit digitalen Medien – inklusive einer Prise KI und Podcast – sind verschiedenste Module für alle jahrgangsbezogenen und jahrgangsübergreifenden Lerngruppen enthalten. Wir bearbeiten gemeinsam unterschiedliche Lernaufgaben und reflektieren diese kritisch. Dabei ermutigen wir dazu, kooperative Lernformen auszuprobieren, Meinungsbildung zu fördern und gleichzeitig Zukunftsfragen wie Recycling, Nachhaltigkeit und Medienbildung zu verbinden.
Offen für alle Fächer, Jahrgänge und Ideen – und garantiert mehr als nur Mülltrennung.
WS 3: Die unsichtbare Kraft – Mit Kindern die Welt des Magnetismus entdecken und erklären
Ingrid Nachtigäller & Stefanie von der Lahr
Ob Tafelmagnet, Magnetverschluss, Angelspiel oder auch Kompass: Das Phänomen des Magnetismus begegnet Kindern in vielen Bereichen ihrer Alltagswelt. Dabei übt es eine große Faszination dadurch aus, dass sich Wirkungen beobachten oder spüren lassen, eine sichtbare Ursache jedoch nicht erkennbar ist.
Im Workshop stehen die Vorstellungen und Ideen im Vordergrund, mit denen Kinder in den Unterricht kommen und die sie durch kognitive Aktivierung und gemeinsamen Austausch hin zu wissenschaftlich angemesseneren Vorstellungen entwickeln. Gemeinsam erarbeiten wir anhand exemplarischer Unterrichtsbausteine, wie diese Lernprozesse der Kinder durch anregendes und hilfreiches Lernmaterial unterstützt und strukturiert werden können.
Dabei geht es darum, Lernumgebungen so zu gestalten, dass Kinder – ausgehend von konkreten und bedeutsamen Inhalten – zum einen Fachwissen aufbauen und zum anderen lernen, wie sie mit Hilfe naturwissenschaftlicher Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen konkrete Fragestellungen bearbeiten können.
WS 4: Wenn ein Roboter das Essen bringt – Vom Rollenspiel zum Verstehen von informatischen Systemen
Britta Jacobs & Nico Schreiber
Smartphones, Tablets, Spielekonsolen und vieles mehr – Kinder wachsen heute in einer Welt auf, die stark von digitaler Technik geprägt ist. Der Umgang damit ist für sie meist selbstverständlich. Doch wie funktionieren zum Beispiel Roboter? Warum werden sie in der Zukunft immer wichtiger? Und wie verändert digitale Technik unsere Gesellschaft? Ein vertieftes Nachdenken über solche Kinderfragen kann Lernenden sowohl heute als auch zukünftig eine aktive, reflektierte und kreative Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen.
Im Workshop greifen wir eine zentrale Frage aus der Lebenswelt der Kinder auf und erarbeiten gemeinsam, wie Kinder – ganz bewusst zunächst ohne den Einsatz digitaler Medien – ein grundlegendes Verständnis für informatische Systeme erwerben können. Dabei steht die kognitive Aktivierung der Lernenden im Mittelpunkt. Wir arbeiten exemplarisch an erprobten, spiralcurricular aufgebauten Aufgabenformaten zum Serviceroboter. Diese reichen von Rollenspielen über die Arbeit mit dem Blue-Bot bis hin zur Programmierung mit Scratch und steigern sich schrittweise in ihrer Komplexität. Darüber hinaus geben wir Einblicke in zwei konkrete Unterrichtsreihen für die Schuleingangsphase und die Jahrgangsstufe 3 und 4 und diskutieren, wie Kinder ausgehend von eigenen Fragen über das bloße Ausprobieren hinaus zum vertieften Nachdenken und Verstehen angeregt werden können.
Zum Abschluss reflektieren wir gemeinsam vielperspektivische Umsetzungsmöglichkeiten sowie Anpassungen für die eigene Lerngruppe.
WS 5: Wie wird Geschichte lebendig? Vom Erleben zum Begreifen am Beispiel „Steinzeit“
Stefanie König & Katja Konrads
Handlungsorientierte Zugänge im Sachunterricht sind der Ausgangspunkt für gemeinsames Nachdenken und ermöglichen allen Kindern einen individuellen Erkenntnisgewinn. Der im Lehrplan genannte Inhalt „Steinzeit“ ermöglicht vielfältige Erfahrungs- und Erkenntniswege sowie eine vielperspektivische Herangehensweise. Inhaltlich geht es dabei exemplarisch darum, Kindern einen elementaren Zugang zur Entwicklung des Menschen (körperlich, geistig und sozial), zu technischem Fortschritt, zur Kulturentwicklung sowie zu ökologischen und gesellschaftlichen Themen zu eröffnen.
Im Workshop zeigen wir praktische Handlungsaktivitäten rund um das Thema „Steinzeit“, die den Kindern ein lebendiges, aktives und kreatives Lernen ermöglichen. Wir geben Anregungen zur Differenzierung und kognitiven Aktivierung und erörtern Möglichkeiten, das Vorwissen und die Fragen der Kinder aufzugreifen und zu erweitern.
Gemeinsam skizzieren wir Unterrichtsideen und gehen der Frage nach, wie wir die Erfahrungen sowie die erworbenen Kompetenzen der Kinder mit ihnen reflektieren und in größere Zusammenhänge einordnen können.
WS 6: Karten zur Sprache bringen – Mit sprachsensiblem Unterricht zur Kartenkompetenz
Oliver Grewe & Lena Nieland
In unterschiedlichen Lernszenarien werden im Sachunterricht Karten genutzt, da sie sowohl zur Orientierung im Nahraum dienen als auch eine Vorstellung von räumlichen Einheiten und ihren prägenden Strukturen fördern. Ziel der Arbeit mit Karten ist, dass Kinder die Karten nicht nur lesen, sondern deren Informationen für eigene Fragestellungen nutzen können, indem sie z. B. beim Dekodieren von Kartenzeichen kognitiv aktiv sind und in einen gemeinsamen Austausch über die gewonnenen Informationen kommen. Dies alles ist mit hohen sprachlichen Anforderungen verbunden.
Der Workshop zeigt anhand konkreter, praxisnaher Beispiele, wie wir Kinder durch sprachsensibles Arbeiten darin unterstützen können, diese Anforderungen zu bewältigen. Wir bearbeiten exemplarische Elemente einer Unterrichtsreihe und diskutieren gemeinsam Umsetzungs- und Anpassungsmöglichkeiten vor allem in Bezug auf den Einsatz sprachsensibler Materialien, um den Unterricht optimal auf die jeweilige Lerngruppe zuschneiden zu können.
WS 7: Was können wir tun, damit wir gut auf der Erde leben können? Die Klimakonferenz im Klassenzimmer
Katrin Bartel & Jana Laukötter
Der Klimawandel ist allgegenwärtig und ist längst in die Aufmerksamkeit von Kindern gelangt. Doch was können wir sinnvoll tun, um das Klima zu schützen? Damit Kinder Zusammenhänge verstehen und Handlungsmöglichkeiten reflektieren können, ist es wichtig, dass sie sich mit den Ursachen des Klimawandels auseinandersetzen.
Eine besondere Herausforderung ist es, dieses komplexe Thema anschaulich, mit Bezug zur Lebenswelt der Kinder sowie aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Dabei gilt es zu vermeiden, zum einen Ängste zu schüren und zum anderen gut gemeinte Handlungsanweisungen für ein klimafreundliches Verhalten vorzuschreiben.
Im Workshop möchten wir wichtige fachliche und fachdidaktische Grundlagen zum Klimawandel aufzeigen. Gemeinsam simulieren wir eine Klimakonferenz – wie sie auch im Klassenzimmer stattfinden könnte – und diskutieren, welche Maßnahmen zum Schutz des Klimas ergriffen werden könnten.
WS 8: Kann ich Werbung glauben? Den Werbetricks auf der Spur
Jutta Siemen & Karoline Wilpert
Werbung begegnet Kindern im Alltag überall – analog und digital, im Fernsehen, im Internet, auf Plakaten oder in Apps. Doch (wie) nehmen Kinder Werbung wahr und was steckt eigentlich hinter den bunten Bildern, fröhlichen Stimmen und tollen Versprechen?
Der Workshop gibt einen Einblick darin, wie ein kritisch-reflektiver Austausch darüber im Unterricht gelingen kann – ausgehend von einem anschaulichen Werbebeispiel über die bewusste Wahrnehmung von Werbung in der Alltagswelt hin zur kreativen Umsetzung von eigenen digitalen Werbeplakaten oder einem Werbespot.
Dazu nehmen wir zunächst Werbung selbst kritisch unter die Lupe und entdecken, welche Absichten Werbung verfolgt, mit welchen Tricks gearbeitet wird und wie Werbung uns beeinflussen kann. Wir durchlaufen mögliche Unterrichtsbausteine und kommen über Ideen zur Umsetzung in der eigenen Lerngruppe ins Gespräch.