Arbeitsgruppe „Normeinsatz“

Normen unterschiedlichster Art können in Prozessen des Entscheidens eine Rolle spielen. Man kann nicht nur zwischen explizit schriftlich festgehaltenen und mündlich kommunizierten impliziten Regeln unterscheiden, sondern auch zwischen Normen, die als Kriterien zur Entscheidungsfindung herangezogen werden, und solchen, die das Entscheidenshandeln selbst regeln. In dieser Arbeitsgruppe wurde Theorieangebote diskutiert, mit deren Hilfe die Rolle von Normen und normativen Texten in Prozessen des Entscheidens untersucht werden können. Ausgehend von einem weitgefassten kulturgeschichtlichen Normenbegriff verstehen wir unter Normen Ideologien, Wertvorstellungen, Rechtsnormen und soziale Skripte.

Bei der Lektüre und Diskussion orientierten wir uns an folgenden Leitfragen:

  • Wie werden Normen in Prozessen des Entscheidens eingesetzt bzw. wer legt wie fest, welche Normen gelten?
  • Wie wird auf Normen und ‚normative‘ Texte in Prozessen des Entscheidens rekurriert, um Kontingenz zu verschleiern?
  • Unter welchen Umständen wird über Normen entschieden?
  • Wie lassen sich Routinehandeln und Entscheidenshandeln im Hinblick auf Normen unterscheiden?

Mitglieder