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Insbesondere aufgrund der häufig esoterisch geprägten Verschwörungstheorien und Protesten gegen die Maßnahmen zum Eindämmen des Corona-Virus und das Impfen sind alternativ-spirituell geprägte Glaubensformen in den letzten Jahren stark in den Fokus der politischen Öffentlichkeit gerückt.
Eine konzise und widerspruchsfreie, empirisch getestete Definition von Esoterik ist jedoch aufgrund der hohen Vielfalt an spirituellen Glaubensansätzen notorisch schwierig, was verlässliche Aussagen zur ihrer politischen Relevanz häufig verhindert. In meiner Dissertation möchte ich deshalb grundlegend und systematisch die politischen Dimensionen und konkrete politische Inhalte von Esoterik bzw. alternativer Spiritualität herausarbeiten und differenzieren. Dazu möchte ich vor allem anhand von Konzepten der Forschung zu religiösem Fundamentalismus und Radikalisierung untersuchen, unter welchen Bedingungen sich eine spirituelle Weltsicht eher harmlos oder sogar progressiv und unter welchen reaktionär und konspirativ auswirkt. Um diese Frage präzise beantworten zu können, versuche ich, Kernelemente spiritueller und esoterischer Weltanschauungen und Praktiken herauszuarbeiten, wobei ich mich zusätzlich insbesondere für die Differenzierung zwischen kirchlicher Religiosität, nicht-kirchlicher Spiritualität und sog. Aberglaube interessiere.
Methodisch wende ich dabei verschiedene statistische Verfahren zur Auswertung von Umfragen, soziodemographischen Datensätzen und Wahlergebnissen in Deutschland an. Die statistischen Ergebnisse unterfüttere ich außerdem mit detaillierten qualitativen Interviews von engagierten Mitgliedern der spirituellen Szene.