Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Fachbereich 03
Rechtswissenschaftliche Fakultät

 

Lehre, Studiengänge

Seit Sommersemester 2002 findet am Ende jeden Semesters eine Evaluation sämtlicher Lehrveranstaltungen statt, deren Ergebnisse auf der Fakultäts-Homepage bekannt gemacht und drei Semester lang abrufbar gehalten werden.

Durch das Mitte 2002 in Kraft getretene, stark novellierte Deutsche Richtergesetz und das bis Mitte 2003 zu verabschiedende neue nordrhein-westfälische Juristenausbildungsgesetz steht die Rechtswissenschaftliche Fakultät vor weitreichenden Herausforderungen sowie inhaltlichen und organisatorischen Umstrukturierungen. Der Lehrstoff wird beträchtlich ausgeweitet: Erstens wird der Umfang der zu „Schwerpunktbereichen" umgewandelten Wahlpflichtfächer glatt verdoppelt; statt über acht erstrecken sie sich nunmehr über „mindestens sechzehn Semesterwochenstunden". Zweitens sind „Schlüsselqualifikationen wie Verhandlungsmanagement, Gesprächsführung, Rhetorik, Streitschlichtung, Mediation, Vernehmungslehre und Kommunikationsfähigkeit" zu vermitteln. Drittens wird der Besuch einer „fremdsprachigen rechtswissenschaftlichen Veranstaltung oder eines rechtswissenschaftlich ausgerichteten Sprachkurses" vorgeschrieben. Viertens wird die erste Prüfung um einen mündlichen Vortrag erweitert, auf den die Studierenden auch vorbereitet werden müssen. Bei all dem wird der Pflichtfachstoff im Ergebnis nicht verringert; marginalen Kürzungen an einigen Stellen stehen Erweiterungen an anderer Stelle gegenüber. Intensive Debatten und Vorarbeiten sind bereits im Gange.

Die Weiterbildungsstudiengänge „Mergers & Acquisitions" und „Steuerwissenschaften" sind eingerichtet und genehmigt worden und haben mit Beginn des Wintersemesters 2002/03 den Lehrbetrieb aufgenommen. Beide Studiengänge wurden in enger Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Praktikern konzipiert und können berufsbegleitend absolviert werden.

Ein gemeinsames integriertes Studienprogramm mit der Universität Nijmegen ist verabschiedet worden und wird im Sommersemester 2003 mit der Ausbildung beginnen.

Zu weiteren LL.M.-Programmen in Großbritannien und den USA sind für Münsteraner Bewerber erleichterte Zugangsmöglichkeiten geschaffen worden.

Ein gemeinsames Studienprogramm und Magisterstudium mit der Akademischen Rechtsuniversität Moskau ist verabschiedet worden und hat im Wintersemester 2002/03 die Ausbildung aufgenommen.

Seit dem 1. Juni 2002 verleiht die Rechtswissenschaftliche Fakultät den Hochschulgrad „Diplom-Jurist/-in" an die Absolventen der ersten juristischen Staatsprüfung. Mittels eines webbasierten Antragsverfahrens und einer eigens eingerichteten Datenbank ist es gelungen, den Verwaltungsaufwand trotz der hohen Zahl an Anträgen vergleichsweise gering zu halten.

Die Fakultät hat im vergangenen Jahr weitere Erasmus- und Sokrates-Abkommen abgeschlossen, sodass sie inzwischen Kontakte mit rund 40 ausländischen Universitäten unterhält.

Schließlich sind zur Einführung der geplanten LL.B.-Studiengänge „German Law and Common Law" und „Droit Allemand et Droit Français" Satzungsentwürfe erarbeitet worden.

Personal/Nachwuchsförderung

Im Jahr 2002 wurden wiss. Ass. Dr. Christian Jahndorf (Staatsrecht, Verwaltungsrecht, Steuerrecht und Europarecht), Dr. Hermann Pünder, LL.M. (Öffentliches Recht, Europarecht, Rechtsvergleichung und Verwaltungswissenschaft) und wiss. Ass. Dr. Ansgar Staudinger (Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht, Deutsches und Internationales Verfahrensrecht, Europäisches Privatrecht, Versicherungsrecht und Rechtsvergleichung) habilitiert.

156 Promotionsverfahren wurden erfolgreich abgeschlossen, 17 Doktoranden, von denen zwei mit dem Dissertationspreis der WWU ausgezeichnet wurden, erreichten die Note „summa cum laude".

Um verstärkt auf eine wissenschaftliche Qualifizierung von Frauen bereits während des Studiums hinzuwirken, führte die Fakultät im Sommersemester 2002 zum ersten Mal ein Bewerberinnen-Training durch, das speziell auf die Bedürfnisse von Juristinnen einging. Dieses Projekt soll in den nächsten Jahren regelmäßig wiederholt werden.

Am 19. November 2002 fand das 5. JuraForum zum Thema „Geld und Recht" statt. Namhafte Referenten und Gäste diskutierten dort mit Studierenden in verschieden Themenkreisen.

Schließlich nahmen Studierende des Fachbereichs im April 2002 am 9. Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot Court in Wien erfolgreich teil. Die Vorbereitungen für die Teilnahme am Philip C. Jessup International Law Moot Court im Februar 2003 sind bereits in vollem Gange.

Forschung und internationale Kontakte

Der Fachbereich hat im Jahr 2002 Forschungsstellen für Anwaltsrecht und für chinesisches Recht eingerichtet.

In Kooperation mit dem Institut für Soziologie der WWU ist das Projekt „Jugendkriminalität in der modernen Stadt", das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird, ins Leben gerufen worden.

Ein Deutsch-Russisches Universitätszentrum für vergleichende Rechtsstudien wurde gegründet und hat inzwischen den Forschungs- und Unterrichtsbetrieb aufgenommen.

Zur Förderung von Ausbildung und Mobilität europäischer NachwuchswissenschaftlerInnen wurde die Marie Curie Training Site „Harmonisation of European Business and Consumer Law in the EU" eingerichtet, die Stipendien für ausländische Doktoranden vergibt.

Schließlich wurde auf Grundlage des gleichnamigen, bereits bestehenden Institutes ein Landeskompetenzzentrum für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht gegründet.
 

Prof. Dr. Bodo Pieroth
Dekan des Fachbereichs 3