• 1. Grundsätzliches
  • 1.1 Der Takt
  • 1.2 Der Vers
  • 1.3 Die drei Zonen des Verses
  • 1.4 Die Strophe
  • 1.5 Die metrische Zeichensprache

  • 2. Der höfische Reimpaarvers

  • 3. Strophik

  • 4. Der Leich
  • 1.4 Die Strophe

    Die strophischen Formen mittelalterlicher Literatur unterscheiden sich von Dichtungen in Reimpaarversen (wie z.B. dem ›Armen Heinrich‹) grundlegend dadurch, dass im Reimpaarvers der Text fortläuft und alle Verse hebungs- und reimtechnisch demselben Muster entsprechen: Die Verse müssen im Reimpaarvers vier Hebungen tragen und durch das Muster des Paarreimes (aa bb cc ...) miteinander verbunden sein, das theoretisch bis ins Unendliche fortgeführt werden kann.

    Damit von einer Strophe gesprochen werden kann ist, im Gegensatz zu Texten, bei denen die Reimpaare fortlaufend weitergeführt werden, eine Markierung des Strophenendes von Nöten. Die Strophe wird dadurch zu einer abgeschlossenen, bei mehrstrophigen Texten /Liedern stets gleichbleibende Einheit. Innerhalb der Strophe herrscht metrisch gesehen eine weit größere Freiheit als im Reimpaarvers. So kann zum Beispiel die Anzahl der Hebungen im Stropheninneren von Vers zu Vers variieren, wichtig ist nur, dass die Strophenstruktur innerhalb eines Textes /Liedes bezüglich Verszahl, Hebungen, Reim(schema) und Kadenzen - man spricht von der Strophenformel (mhd. dôn) - identisch bleibt.

    Die Strophenformen der mittelhochdeutschen Literatur sind äußerst vielfältig. Mehr darüber erfahren Sie in Kapitel 3 'Strophik'.






    Lehrer Lämpel
    
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