Immer mehr Unternehmen reagieren auf den zunehmenden Wettbewerbs- und Innovationsdruck mit organisatorischen Veränderungen. Von einem vollen Erfolg ihrer Maßnahmen können jedoch nur die wenigsten Führungskräfte sprechen. Gut jeder dritte Umstrukturierungsprozess scheitert nicht zuletzt am Widerstand der MitarbeiterInnen. Statt sie an der Gestaltung des Wandels aktiv teilhaben zu lassen, bleibt ihr kreatives Potenzial zumeist ungenutzt.

Wie können sich Unternehmen, aber auch und vor allem Individuen im Umgang mit Widerstand und dem eigenen Scheitern aus dem Sog kurzfristiger Kapitalinteressen befreien? Mit dieser Frage will sich das Seminar aus unterschiedlicher Perspektive beschäftigen.

Semester: WiSe 2008/09

2035 wird fast jeder zweite Deutsche über 50 Jahre alt sein. Während die Wirtschaft sich schon heute mit zielgruppenspezifischen Produkten und Dienstleistungen auf das Milliardengeschäft mit den konsumfreudigen ‚Woppies’ (Well off older people) vorzubereiten beginnt, wird der Bedeutung von Senioren auf dem zukünftigen Arbeitsmarkt noch vergleichsweise wenig Beachtung geschenkt.

Um ältere Menschen verstärkt am Erwerbsleben beteiligen zu können, bedarf es der Schaffung von Weiterbildungsangeboten, die speziell auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der ‚Generation 50plus’ ausgerichtet sind. Wie diese aussehen könnten, soll in Zusammenarbeit mit Bürgerzentren, Seniorenheimen, kommunalen Ämtern und anderen Institutionen geklärt werden.

Semester: WiSe 2008/09

„Als Quelle des Austauschs, der Erneuerung und der Kreativität ist kulturelle Vielfalt für die Menschheit ebenso wichtig wie die biologische Vielfalt für die Natur“, heißt es in einer allgemeine Erklärung der Unesco.

Dass kulturelle Vielfalt eine Chance bedeutet, behauptet auch die deutsche Bundesregierung. Doch wie glaubwürdig sind die Integrationsbemühungen eines Landes, in dem führende Politiker von MigrantInnen die „vollständige Beachtung der deutschen Werteordnung“ verlangen (Wolfgang Schäuble) und in den Grundsatzprogrammen ihrer Parteien für die Notwendigkeit einer „deutschen Leitkultur“ plädieren?

In der Auseinandersetzung mit Initiativen zur Förderung kultureller Vielfalt in Schule, Ausbildung und Beruf und im Austausch mit VertreterInnen ethnischer, kultureller und religiöser Minderheiten soll dieser Frage nachgegangen werden.

Semester: WiSe 2008/09

Der amerikanische Präsidentschaftskandidat Barack Obama hat ein Profil bei Myspace.com, der russische Präsident Dmitrij Medvedev amüsiert sich über seine zahlreichen Doppelgänger auf Odnoklassniki.ru, dem Äquivalent des deutschen StudiVZ. Doch nicht nur die politische Prominenz setzt für die Image-Pflege zunehmend auf Blogs und soziale Netzwerke, das Internet eröffnet - mindestens theoretisch - eine Vielzahl von Partizipationsmöglichkeiten für breite Gesellschaftsschichten. Von einer “Architektur der Partizipation” spricht gar der ‚Erfinder’ des Web 2.0, Tim O’Reilly. Doch wie werden diese Potenziale konkret genutzt? Spielen gesellschaftliche Kontexte und kulturelle Traditionen eine signifikanten Rolle für die partizipative Nutzung der Neuen Medien, etwa das in Osteuropa historisch stark verankerte Konzept des Samizdat als Selbstverlag?

Diesen Fragen will das Seminar anhand eines Ost-West-Vergleichs virtueller Gemeinschaften und sozialer Netzwerke nachgehen, ohne dabei alte Trennlinien unkritisch zu reproduzieren. Dabei wollen wir den Partizipationsbegriff über den engen politischen Kontext ausweiten und Formen alternativer Kulturproduktion (literarische Blogs, Internet-Videos, Foto- und Bildbearbeitungen) im Netz in die Betrachtung mit einbeziehen.

Das Seminar verläuft als internetbasierte Kooperation des Instituts für Soziologie der Universität Münster und des Osteuropa-Instituts der Freien Universität Berlin und umfasst Präsenz- und Distance Learning-Einheiten. Technische Internet-Kenntnisse sind keine Voraussetzung, Interesse und Offenheit für alternative Lehr- und Lernformen sind erwünscht.

Semester: WiSe 2008/09

Das Interesse an sozialen Online-Netzwerken als Gegenstand wissenschaftlicher Betrachtung ist ungebrochen groß. Über die Bedeutung von MySpace, StudiVz & Co. als Mittel zur Förderung gemeinnützigen Engagements ist jedoch nach wie vor wenig bekannt.

Das Seminar möchte dazu beitragen, diese Lücke zu schließen, indem es sich im Austausch mit nationalen sowie internationalen Non-Profit-Organisationen u.a. folgenden Fragen widmet: Welche Anregungen bieten die neue Technologien des Internet für die Arbeit in Gemeinschaften? Wie lässt sich die Attraktivität und Glaubwürdigkeit gemeinnütziger Organisationen erhöhen, um neue Mitglieder für die Umsetzung internetgestützter Projektvorhaben zu finden? Wie können Internet-Angebote zur Selbstorganisation und Verantwortungsübernahme von Ehrenamtlichen beitragen?

Semester: WiSe 2008/09