Das Seminar beschäftigt sich mit verschiedenen Varianten qualitativer Interviews. Im Mittelpunkt steht dabei das Experteninterview.

Neben den Grundlagen qualitativer Interviewforschung sollen vor allem praktische Kenntnisse hinsichtlich der Interviewplanung und -durchführung sowie der Auswertung bzw. Interpretation qualitativer Daten vermittelt werden. Zu diesem Zweck werden die Seminarteilnehmer/innen eigene Interviews zu einer selbst gewählten Forschungsfrage durchführen.

Das Seminar findet als Blended Learning-Angebot statt, d.h. Präsenzphasen, betreutes Lernen im Learnweb und Selbststudium sind Bestandteile des Veranstaltungskonzeptes. 

Termin wird noch bekannt gegeben.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2015

Grounded Theory: Die Rede ist hier von einem Verfahren - entwickelt und erstmals beschrieben von Barney Glaser und Anselm Strauss 1967 in "Discovery of Grounded Theory" - nach dem empirisches Datenmaterial qualitativ analysiert und interpretiert wird mit dem Ziel, eine neue, in den Daten begründete Theorie zu generieren. Neben diesem Prinzip der "Offenheit" besteht die Besonderheit der Grounded Theory in der Verschränkung von Datenerhebung und Datenanalyse. Diese Arbeitsschritte des Forschungsprozesses werden zeitlich parallel durchgeführt.

Ziel des Seminars ist die Erarbeitung der theoretischen Grundlagen, der Schlüsselbegriffe und der Vorgehensweise der Grounded Theory.

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Semester: SoSe 2015

In diesem Seminar zur Intersubjektivtät werden unterschiedliche, teilweise auch unvereinbare Konzeptionen eines der wohl wichtigsten Grundbegriffe der soziologischen Theorie erörtert.

Die klassisch phänomenologischen Konzeptionen der Intersubjektivität (Husserl, Sartre, u.a.), welche Subjektivität und die Struktur des Bewusstsein aus der Ersten-Personen-Perspektive

primär setzen, um erst sekundär von einer intersubjektiv geteilten Welt ausgehen zu können, stehen den von vornherein dyadischen, pragmatistischen Perspektivierungen auf Intersubjetivität entgegen (Mead, Joas).

Von einer vergleichenden Perspektive ausgehend lassen sich Schwächen und Stärken einzelner Theorien und ganzer Paradigmen verstehen, die die Frage nach der Intersubjektivität ganz unterschiedlich beantworten.

Fragen könnten folgendermaßen lauten: Wie wird Intersubjektivität im jeweiligen Ansatz erklärt und wo liegen Inkommensurabilitäten zu anderen Ansätzen? Wie lässt sich Intersubjektivität von Interaktion oder Milieuzugehörigkeit abgrenzen?  Ist Intersubjektivität notwendig an (eine) Praxis gebunden? Und inwiefern gibt es überhaupt „echte“ Intersubjektivität angesichts gesteigerter Individualität und gesellschaftlicher Fragmentierung?

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Semester: SoSe 2015

Hans Joas legt mit der "Kreativität des Handelns" (1996) die Grundzüge einer pragmatischen Handlungstheorie vor. Das vorherrschende Modell des rationalen und des normativ orientierten Handelns, erscheint damit als hochgradig ergänzungsbedürftig: Das Modell des kreativen Charakter menschlichen Handelns führt zu weitreichenden Konsequenzen für die Handlungstheorie, die gegenüber den noch konventionellen Vorstellungen vom Handeln, entscheidende Verfeinerungen erfährt.

Das Seminar will sich darin üben, stillschweigende Annahmen "konventioneller" Handlungstheorien (wie die Gleichsetzung von Intentionalität mit Zweckorientierung, die Unterstellung einer Instrumentalisierbarkeit des Körpers und von Individualautonomie) zu erkennen und zu revidieren.

Wir wollen uns in ideengeschichtlicher, systematischer und anwendungsbezogener Hinsicht besonders diesem Werk widmen und darüber hinaus ein paar Seitenblicke in Joas´ neustes Werk “Die Sakralität der Person - Eine neue Genealogie der Menschenrechte“ (2011) wagen.

 

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Semester: SoSe 2015