Mit "Zauberei auf dem Sender" von Hans Flesch (24.10.1924) fing alles an. Als originäre Kunstform des Hörfunks blickt das Hörspiel also nicht nur auf eine lange sondern auch facettenreiche historische Entwicklung zurück. Dabei setzen sich die Hörspielmacher bis heute kreativ und innovativ mit den Mitteln und Möglichkeiten der Gestaltung diese Gattung auseinander - auch über "klassische" Radioästhetiken hinaus. Die historischen und zeitgenössischen theoretischen Überlegungen und praktischen Umsetzungen sollen im Seminar analysiert und diskutiert werden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2015/16

Das überwiegend in Vorlesungsform angebotene Seminar führt ein in Grundfragen der Film- und Medienwissenschaft, insbesondere der Spielfilmanalyse, und dient damit der Vorbereitung auf weiterführende film- und medienwissenschaftliche Veranstaltungsangebote am Germanistischen Institut. Die Veranstaltung ist gekoppelt an die von Dr. Stephan Brössel begleitend angebotene Übung „Exemplarische Textanalysen - Einführung in die Filmanalyse. Die James Bond-Reihe“ (Nr. 092036). Vermittelt werden Grundbegriffe und Methoden der Analyse von Filmen sowie filmgeschichtliche Grundkenntnisse. Relevante Aspekte sind dabei u.a.:


- Film als Medium,
- Film als audiovisuelles Zeichensystem,
- Kategorien der Filmanalyse und die Rekonstruktion filmischer Bedeutung,
- narratologische und semiotische Grundlagen der Filmanalyse,
- Filmgeschichte und Filmgenres.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2015/16

Im Zeichen der Emanzipation des Bürgertums entstehen im 18. Jahrhundert neue mediale Formen und sozialgeschichtliche Funktionen einer sich autonomisierenden Literatur, die sich auch in den Texten selbst, in der Privilegierung und Entwicklung neuer Formen textinterner Kommunikationssituationen spiegeln (z.B. Gesprächs- und Briefform). Auch die sich im 18. Jahrhundert als frühe Form von Massenmedien herausbildende Presse mit ihren Zeitungen und Zeitschriften, allen voran den Moralischen Wochenschriften, etabliert ein neues Verbreitungsmedium für ‚schöne Literatur‘, das nicht nur bestimmte Textsorten und Formen literarischen Sprechens bevorzugt, sondern der Literatur auch als Ganzes einen neuartigen Erscheinungskontext bietet. Nicht zuletzt auch aufgrund der konstitutiven Prozessualität des Aufklärungsdenkens kann das 18. Jahrhundert damit insgesamt als ein epistemischer Wandlungszeitraum gelten, in dem neue diskursive Formen des Denkens, Argumentierens und Schreibens erprobt und mit ihnen zugleich neue mediale Ausdrucksformen und Textsorten privilegiert und etabliert werden (z.B. Autobiographie und Reisebericht). Im Rahmen literarischer Kommunikation sind hier neben dem Druckmedium Buch insbesondere die Druckmedien Zeitung, Zeitschrift, Taschenbuch und Almanach, daneben das handschriftliche Medium Brief sowie das ‚Primärmedium‘ Theater (Faulstich 2006) für die Durchsetzung aufklärerischer Ideen relevant. So kann Literatur generell als das dominante Medium der Aufklärung bezeichnet werden (Jahraus 2003), das zentral an der Generierung von ‚Sinn‘ sowie an der Herausbildung eines modernen Subjektbegriffs mitwirkt.

Das Seminar möchte vor diesem Hintergrund der Rolle der Literatur als Medium der Aufklärung nachgehen: Welche Rolle spielt die mediale Bedingtheit von Literatur für die poetologische und pädagogische Konzeption der Texte? Welche Modelle textinterner Kommunikation entwickelt die Literatur als Medium des Aufklärungsdenkens? Welche Gattungen bzw. Textsorten werden bevorzugt? Und in welchem Zusammenhang stehen ‚Gattung‘, ‚Medium‘ und Medialität der Texte? Diese Fragen werden am Beispiel ausgewählter Texte und Medien aus drei für Literatur und Denken der Aufklärung zentralen Komplexen behandelt:

(1) Zeitung und Zeitschrift als Medien der Aufklärung:
-    Moralische Wochenschriften: J. Chr. Gottsched („Der Biedermann“), B. H. Brockes („Der Patriot“),
-    Matthias Claudius & „Der Wandsbecker Bothe“;

(2) Individualisierungsmodelle: Brief und Autobiographie als subjektzentrierte Textsorten:
-    Briefwechsel Gleim-Karschin,
-    Friederike Bruns spätaufklärerische Autobiographien „Wahrheit aus Morgenträumen“ und „Ida’s ästhetische Entwickelung“;

(3) Sozialisationsmodelle:
-    Lehr- und Exempeldichtung der Frühaufklärung (Haller, Brockes),
-    Drama, Theorie und theatrale Praxis als sozial konzipiertes Handlungsfeld im Wandel von der Früh- zur mittleren Aufklärung (Gottsched, Gottschedin, Gellert, Lessing).

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2015/16

Die Vorlesung ist als Einführung in die deutschsprachige Literatur der Aufklärung (ca. 1730-1780) mit vergleichenden Seitenblicken in benachbarte europäische Literaturen konzipiert. Im Mittelpunkt steht die Rekonstruktion poetologischer Konzeptionen und neuartiger sozialgeschichtlicher Funktionen von ‚Literatur‘, d.h. die Frage nach dem Selbstverständnis der Literatur und ihrer kulturellen und sozialen Rolle innerhalb des Aufklärungsdiskurses. Die Vorlesung führt ein in Themen, Formen und Funktionen sowie in den intra-epochalen Wandel des ‚Literatursystems Aufklärung‘ und grenzt dieses vom ‚Denksystem Aufklärung‘ ab, welches das gesamte 18. Jahrhundert durchzieht und in eine zunehmende Selbstreflexion der Aufklärung in ihrer Spätphase mündet. Vorgestellt werden exemplarische Interpretationen von Einzeltexten, die mit der zusammenfassenden Darstellung von thematischen Komplexen und kultur- und mentalitätsgeschichtlichen Überblicksdarstellungen wechseln.

Schwerpunkte werden u.a. sein:
- die Entstehung einer literarischen Öffentlichkeit,
- das Drama als Leitgattung der Aufklärung,
- Lehrdichtung und Aufklärungspädagogik,
- Geschichtsphilosophie und Anthropologie der Aufklärung.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2015/16