Denken oder denken lassen? Medien und die Verantwortung für Aufklärung
© BalanceFormCreative – stock.adobe.com
Podiumsdiskussion mit Impulsvortrag von Axel Gelfert sowie mit Dirk Anger (WN), Ralf Heimann (RUMS) und Julia Metag

Dass Aufklärung nach Kant den Mut zum Selbstdenken voraussetzt, ist hinlänglich bekannt. Doch auch Selbstdenken will gelernt sein, weswegen für Kant vernünftiges Denken nur in der Kommunikation mit anderen möglich ist. Nur durch den öffentlichen Austausch von Gründen und das Sich-Einlassen auf Gegenargumente kann vernunftgemäßes Selbstdenken gelingen. Notwendige Bedingung für Aufklärung sind daher Presse- und Meinungsfreiheit und die damit verbundene Möglichkeit, seine Gedanken anderen zur Prüfung vorzulegen. Sind diese gegeben, so Kant, ist Aufklärung "beinahe unausbleiblich". 

Aber eben nur beinahe. Denn Zweifel sind erlaubt, ob wir heute einem "aufgeklärten Zeitalter" wirklich näher sind als zu Kants Zeiten: Sind die medialen Bedingungen von heute nicht ganz andere als Kants Ideal der Kommunikation in gedruckter Form, wie sie in der Rede von der "Freiheit der Feder" anklingt? Sollten Meinungen auch dann den gleichen Raum beanspruchen dürfen, wenn sie sich nicht an allgemeinen Regeln der Vernunft orientieren? Wenn Aufklärung vor allem auch ein gesellschaftlicher Prozess ist, welche Rolle kommt dabei den Medien zu? Und sollten Medien gar selbst ihr Publikum "aufklären"?

Beginn der Veranstaltung am 28. Juni 2024 ist 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.