Eröffnung des Interdisziplinären Frankreich-Forums mit einem feierlichen Gastvortrag

Claude Gauvard

Claude Gauvard

Prof. Dr. Claude Gauvard (Paris) spricht zur «Geschichte der Todestrafe im Mittelalter»

Die Todesstrafe ist ein Thema, das die Öffentlichkeit immer wieder stark bewegt. Die Debatte wird dabei vor allem von moralischen und rechtlichen Argumenten bestimmt. Wie aber kommt es überhaupt, daß die Tötung eines Menschen als ein legitimes Mittel staatlicher Sanktion gelten kann? Daß ein Richter, auch auf die Gefahr hin sich zu irren, die Todesstrafe verhängen kann, ohne Gefahr zu laufen, damit selbst zu einem Mörder zu werden? Und welcher Zusammenhang besteht zwischen der Entwicklung der Todesstrafe und der Autorität des aufkommenden Staates? In der Beantwortung dieser und anderer Fragen lenkt Claude Gauvard den Blick auf die bisher kaum wahrgenommenen mittelalterlichen Grundlagen der Todesstrafe.

Claude Gauvard ist eine der wichtigsten und einflußreichsten Historikerinnen Frankreichs. Neben Stationen in Rouen und Reims war sie bis zu ihrer Emeritierung 2009 vor allem an der Universität Paris I (Panthéon-Sorbonne) tätig. Beeinflußt durch die Ansätze der historischen Anthropologie, stehen in ihren Arbeiten weniger die politischen Ereignisse im Vordergrund als die Rituale und Emotionen der beteiligten Personen. Zugleich wendet sie ihren Blick deutlich über die Eliten hinaus auf die ganze Breite der Gesellschaft. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören die Geschichte der Kriminalität und der Gewalt sowie der Informationsverbreitung und der öffentlichen Meinung im Spätmittelalter. Ihre Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet.

Vortrag in französischer Sprache mit deutscher Simultanübersetzung.

Zeit: 16. November 2011, 18:00 Uhr (s.t.)
Ort: Restaurant A2 am Aasee, Annette-Allee 3

Den Flyer zur Veranstaltung finden Sie hier.
Eine französischsprachige Zusammenfassung des Vortrages finden Sie hier.

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Büro für Hochschulkooperation der französischen Botschaft (Nordrhein-Westfalen und Hessen), mit Unterstützung des Deutschen Historischen Instituts Paris und des Institut français d’histoire en Allemagne (Frankfurt/M.).