Angelika Lohwasser, Mohammed el Toum

Umzäunung und Registrierung archäologischer Sites im Wadi Abu Dom (Sudan)

Über die direkte Zerstörung hinaus stellt der Krieg im Sudan durch die Millionen Binnenvertriebenen eine indirekte Bedrohung für das kulturelle Erbe dar: Einerseits fördert der Mangel an Wohnraum illegale Bautätigkeit, andererseits wird Land als Bauland an die Menschen vergeben. Seit 2009 führt das Institut für Ägyptologie und Koptologie der Universität Münster archäologische Arbeiten in der Bayuda durch, doch die dortigen Steingebäude sind noch nicht als archäologische Stätten registriert. Mit Mitteln des Ausgrabungsprojekts wurden zwei Wachleute eingestellt, die regelmäßig den Zustand der Stätten überprüfen. Die Nationale Behörde für Altertümer und Museen (NCAM) hat uns jedoch kontaktiert, da in der Nähe der Stätten neue Gebäude und Solaranlagen errichtet wurden. Die gesetzliche Ausweisung als archäologische Stätte würde eine Räumung für Bauzwecke verhindern.

Dieses Projekt finanziert die Arbeiten zur Registrierung der Gebäude von Umm Ruweim 1, 2 und 3, Umm Khafour und Quweib im unteren Teil und der Struktur von El Tuweina im mittleren Teil des Wadi Abu Dom als archäologische Stätten. Dazu muss ein Zaun mit gemessenen Betonpfosten errichtet werden. Vertreter des NCAM werden die Markierung organisieren und durchführen, was jedoch ohne die Finanzierung durch uns als Lizenzinhaber nicht möglich ist. Die Koordinaten werden dann von einem Vertreter der Vermessungsbehörde in der Provinzhauptstadt Merawi in das Grundbuch eingetragen.

Finanzierung: Gerda Henkel-Stiftung