Schulprojekt der Uni Münster punktet

Geoinformatiker Thomas Bartoschek erhält Auszeichnung von internationaler Gesellschaft für Informatik

Münster (upm), 10. April 2013

Thomas Bartoschek
Thomas Bartoschek
Foto: privat

Ein münstersches Geoinformatik-Schulprojekt ist auch international erfolgreich: Thomas Bartoschek vom Institut für Geoinformatik der Universität Münster erhält den mit 5000 US-Dollar dotierten "Eugene L. Lawler Award" für seinen gesellschaftlichen und humanitären Beitrag zur Informatik. Die Association for Computing Machinery (ACM), die größte und älteste internationale wissenschaftliche Gesellschaft für Informatik, zeichnet den münsterschen Geoinformatiker gemeinsam mit Prof. Dr. Johannes Schöning von der Universität Hasselt (Belgien) für das Forschungs- und Schülerlabor "GI@School" (Geoinformatik an der Schule) aus. Der Preis wird am 15. Juni in San Francisco, USA, überreicht.

In "GI@School" entstehen Projekte, Workshops und Produkte, die Kompetenzen von Schülern und Lehrern mit Hilfe von Geoinformation und Informationstechnologien fördern. Dazu gehört die Orientierung mit Navigationshilfen, aber auch die Programmierung eigener Kartendienste oder Smartphone-Apps. Thomas Bartoschek und Johannes Schöning hatten das Projekt an der Universität Münster gemeinsam initiiert. Während Johannes Schöning inzwischen an die Universität Hasselt gewechselt ist, leitet Doktorand Thomas Bartoschek weiter das Schulprojekt in Münster.

Die Initiative informiert in Form von Projektwochen, Lehrerfortbildungen und Praktika über Chancen und Möglichkeiten von Geoinformationen. Unter anderem sensibilisiert sie für den kritischen Umgang mit Smartphones und Online-Diensten, die häufig Geodaten erfassen. Schüler lernen zum Beispiel auch, ihre Umgebung mithilfe von selbst programmierten Sensoren und GPS-Geräten zu kartieren und bekommen dabei Einblicke in moderne Methoden der Stadt- und Umweltplanung. Lehrer lernen, diese Technologien im Unterricht einzusetzen. Studierenden bietet "GI@School" die Möglichkeit, Wissen und Erfahrung im Bereich der Kommunikation zwischen Wissenschaft und Schule zu sammeln und Einblicke in die Forschung über das Lernen mit Geoinformation zu erhalten.

"GI@School" ist in erster Linie im Münsterland und in Nordrhein-Westfalen aktiv, führt aber auch überregionale und sogar weltweite Projekte durch. So waren die Münsteraner zum Beispiel in Indien, Ruanda oder Brasilien tätig. "GI@School" hat dabei auch Projekte zur Entwicklungszusammenarbeit unterstützt, beispielsweise die Initiative "One Laptop Per Child". Das Projekt wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem von der Standortinitiative "Deutschland – Land der Ideen" als "Ausgewählter Ort 2012" im Land der Ideen und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung beim Hochschulwettbewerb "Alltagstauglich!?".

GI@School