Richtungsweisende Forschungen
Mineraloge Prof. Andrew Putnis wird 65 Jahre alt
Münster (upm), 18. Juli 2012
Prof. Andrew Putnis
Prof. Andrew Putnis, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Mineralogie der Universität Münster, hat am Mittwoch, 18. Juli, sein 65. Lebensjahr vollendet. Der Wissenschaftler forschte über 35 Jahre zur Umwandlung zwischen festen, flüssigen und gasförmigen Phasen in Mineralen sowie zur Wechselwirkung zwischen Mineralen und Fluiden, sprich Flüssigkeiten im Gestein. Dabei leistete er laut Fachkollegen richtungsweisende Beiträge auf seinem Forschungsgebiet.
Seine Arbeiten auf dem Gebiet der Mineral-Fluid-Wechselwirkung sind eng mit der Einführung der Rasterkraftmikroskopie in die Mineralogie verknüpft. Hier leistete er herausragende Beiträge zur Auflösung und zum Wachstum von Mineralen und sogenannten Mischkristallsystemen in wässrigen Lösungen. Im Jahr 2002 zeigte der Mineraloge einen grundlegend neuen Ansatz zum Verständnis von Mineralphasenumwandlungen in wässrigen Lösungen auf, was zu einem Paradigmenwechsel auf dem Gebiet der Mineral-Fluid-Wechselwirkung geführt hat. Einen wichtigen Beitrag zur Mineralogie leistete Andrew Putnis zudem mit seinem Lehrbuch "Introduction to Mineral Sciences", das heute einen zentralen Baustein bei der Mineralogie-Ausbildung weltweit bildet.
Andrew Putnis promovierte 1976 an der Universität Cambridge und war anschließend als Wissenschaftler dort tätig. Seit 1995 ist er Professor am Institut für Mineralogie der Universität Münster. Der Wissenschaftler ist Träger der Abraham-Gottlob-Werner-Medaille in Silber der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft (2009) und "Fellow of the Geochemical Society" (2012). Diese Ehrenmitgliedschaft wird nur an Wissenschaftler verliehen, die einen herausragenden Beitrag im Bereich der Geochemie geleistet haben.
Andrew Putnis warb darüber hinaus zahlreiche Drittmittelprojekte ein. Unter anderem koordiniert er das Projekt "Delta-Min", das von der Europäischen Kommission mit rund 3,1 Millionen unterstützt wird. Neben seiner Forschungsarbeit setzte sich der Wissenschaftler für die Einführung einer modernen Verwaltung am Institut für Mineralogie ein. Er bleibt der Universität noch erhalten, da er erst mit 67 Jahren in den Ruhestand gehen wird.