NACHRUF

Der Fachbereich Geowissenschaften trauert um sein Mitglied,
den emeritierten Universitätsprofessor für Physische Geographie/Klimatologie

Dr. Wilfrid Bach

der am 21.06.2015 im Alter von 79 Jahren verstorben ist.

Wilfrid Bach wurde am 23.02.1936 geboren. Er studierte von 1956 bis 1961 an den Universitäten Marburg und Sheffield das Fach Geographie. 1965 promovierte er in Sheffield.
Nach 14-jähriger Tätigkeit an Universitäten in Sheffield (im Rahmen seiner Promotion), Montreal, Cincinnati, Hawaii und Zürich wurde er 1975 an die Westfälische Wilhelms-Universität Münster berufen. Dort prägte er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2001 das Fach Klimatologie. Er leitete als Geschäftsführender Direktor das neu gegründete Institut für Landschaftsökologie und war von 1983 bis 1984 Dekan der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät.
Herr Bach engagierte sich auch außerhalb der Universität in vielfältigster Weise, u. a. als Mitglied der Medical Koalition for a Sustainable Global Environment, des Moskauer Internationalen Energie-Klubs, von Eurosolar und von 1987 bis 1994 als Mitglied der Enquete-Kommission des Bundestages „Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre“.
Er war ein Pionier der Klima- und Energieforschung und ein herausragender Wegbereiter der mittlerweile allgemein anerkannten Theorie des vom Menschen verursachten Klimawandels.
Die Zeit, die ihm verblieb, um nach der Emeritierung seine vielfältigen Pläne weiterzuverfolgen, war kurz. Er litt die letzten Jahre an Alzheimer und lebte zurückgezogen in einem Heim in Münster.

Die WWU verliert mit Wilfrid Bach einen Wissenschaftler, der bereits zu Beginn der 1980er Jahre die Erwärmung der Erde ansprach, diese nicht nur im wissenschaftlichen Kreis diskutierte, sondern auch in zahlreichen, an das breite Publikum gerichteten Büchern, Interviews und Zeitschriftenartikeln einer großen Öffentlichkeit zugänglich machte. Er war ein weitsichtiger und willensstarker Mensch.
Mit seinem Mut, seiner Bereitschaft für seine Erkenntnisse einzustehen sowie aus seinen Forschungen zu Umweltproblemen heraus konkrete Lösungswege anzubieten, wird er für uns alle ein Vorbild bleiben.