Pfiffige Ideen für die Stadt von morgen

Geoinformatiker der WWU gewinnen bei Hochschulwettbewerb 2014

Münster (upm), 21. Mai 2014

Beim Hochschulwettbewerb "Mehr als Bits und Bytes - Nachwuchswissenschaftler kommunizieren ihre Arbeit", der von der Initiative "Wissenschaft im Dialog" durchgeführt wird, haben jetzt Geoinformatiker der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) gepunktet: Mit ihrer Projektidee "Städte Werden smArt Gemacht" (SWAG) gehören sie zu den insgesamt 15 Nachwuchswissenschaftlern und Gruppen von jungen Forschern aus dem gesamten Bundesgebiet, die nun jeweils 10.000 Euro erhalten, um ihr Projekt umzusetzen und sich danach erneut dem Urteil einer Jury zu stellen. Für die Geoinformatiker um Thomas Bartoschek ist es bereits das dritte Mal, dass sie beim Hochschulwettbewerb gewinnen. Im Jahr 2009 waren sie mit dem Projekt "Geoinformatik mit Hand, Fuß und Köpfchen" erfolgreich, 2013 mit "Bunter Älter Mobiler".

Bei SWAG, so die Idee, setzen sich Schülerinnen und Schüler mit der digitalen Gesellschaft der Zukunft auseinander, beispielsweise mit der digitalen Vernetzung und dem Einsatz von Informationstechnologien in Bereichen wie Energie, Umwelt und Verkehr. Vor allem beleuchten sie lokale Themen rund um ihren eigenen Wohnort. Dabei erhalten sie Einblicke in die aktuelle Forschung der Geoinformatik und lernen, wie digitale Technologien funktionieren und wozu man sie einsetzen kann. Die Konzepte der digitalen "Smart City" sollen aber auch kritisch hinterfragt werden, beispielsweise im Hinblick auf Datensicherheit und Privatsphäre.

Konkret sollen die Schüler Befragungen von Bürgern ihrer Heimatstadt durchführen sowie von Vertretern von Wirtschaft und Verwaltung, um aktuelle Wünsche und Probleme auszuloten. Auf der Basis dieser Ergebnisse entwickeln sie Apps, Internetangebote oder andere digitale Lösungen. "Gerade auf dem Land fahren Schulbusse oft umständliche Wege. Diese Routen zu verbessern, wäre ein mögliches Projekt", gibt Thomas Bartoschek ein Beispiel. "Eine andere Idee hängt mit dem Thema Parkplatzsuche zusammen. Die Sucherei kostet vielerorts nicht nur Nerven, sondern verstopft die Straßen durch herumkurvende Autos und belastet die Umwelt unnötig. Technisch könnte man das Problem relativ einfach lösen, indem man in den Parkboxen Sensoren installiert. Über eine Smartphone-App werden die Verkehrsteilnehmer dann in eine freie Parklücke gelotst."

Das Projekt wird durchgeführt von 17 Studierenden der Geoinformatik und der Geographie, die sich im Rahmen eines Projektseminars mit dem Thema "Smart Cities" und der Wissenschaftskommunikation auseinandersetzen. Unterstützt werden sie von GI@School, dem Schüler- und Forschungslabor der Geoinformatik.

Der Hochschulwettbewerb wird seit 2007 ausgeschrieben. Im Rahmen des "Wissenschaftsjahrs 2014 – Die digitale Gesellschaft" wird er von Wissenschaft im Dialog durchgeführt. Das Wissenschaftsjahr wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog sowie zahlreichen Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur ausgerichtet. Es macht Forschung und Wissenschaft erlebbar und fördert die gesellschaftliche Debatte über Herausforderungen und Chancen des digitalen Wandels.

Wissenschaftsjahr 2014 Hochschulwettbewerb 2014